Süd Amerika...

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Do

06

Nov

2014

Cartagena und seine wunderschöne Altstadt…

 

Und wieder im rhythmischen Tackt der Bewegungen des Botes geweckt wurden. Die Stahlratte durchpflügte noch immer die See mit ihrem schlanken stählernen Rumpf und kämpft sich Meile um Meile in Richtung Cartagena voran. Kurz nach sechs sagt das Handy also noch mal ganz gepflegt rumgedreht. Verpassen tu ich grad eh nichts. Die Ankunft in Cartagena ist für elf geplant und selbst fürs Frühstück bin ich noch viel zu zeitig. Zwei Stunden später sah es zumindest was das Frühstück anbelangte schon besser aus. Schön bei strahlendem Sonnenschein auf dem Deck am Frühstücksbuffet geschlemmt und dabei die Aussicht auf die ersten Ausläufer in die Bucht von Cartagena genossen. Von der Einfahrt in die Bucht bis zu unserem Liegeplatz verging schon die eine oder andere lange Minute.

 

Ebenso wie das Warten später im Hafen am Ankerplatz auf die zuständigen Behörden für die Immigration. Irgendwie ist wohl alles neu und jeder muss nun nicht nur eine gültige Gelbfieber Impfung nachweisen können sondern den aktuellen Warnungen über Ebola gemäß auch nachweisen woher man genau kommt bzw. wo man sich in einer gewissen Zeit vor der Einreise aufgehalten hat. Alle Welt hat scheinbar gerade Panik vor Ebola. Hab ich da vielleicht was verpasst…?

Auf gehts an Land...
Auf gehts an Land...
Die Stahlratte im Hafen von Cartagena...
Die Stahlratte im Hafen von Cartagena...

Bis die zuständige Gesundheitsprüferin und ihr Pendent von der Migration schließlich alles abgesegnet hat und wir von Bord durften waren noch mal gut zwei Stunden vergangen. Ok wir waren somit schon mal auf die Menschheit losgelassen. Anders die Maschinen die hatten das Vergnügen noch eine weitere Nacht auf dem Deck der Stahlratte zu verbringen. Das Abladen, Anmelden und die Zulassungen der Mopeds für Kolumbien konnte erst am nächsten Tag erfolgen. Also fix das nötigste für eine Nacht gepackt und dann mit dem Beiboot zum Kai schippern und anschließend mit dem Taxi zum Hostel in die Innenstadt kutschieren lassen. Das Hostel einen ganz ordentlichen Eindruck und war mit gut 11 Dolares für eine Nacht auch bezahlbar. Einziger Minuspunkt keine wirklichen Stellplätze für die Mopeds. Aber zumindest das Angebot dass wir die drei Maschinen im Flur hinstellen könnten. Falls die anderen fünf Biker allerdings hier auch unterkommen sollten würde es eng werden. ;-)

...Colombia...
...Colombia...
Der Innenhof vom unserem Hostel...
Der Innenhof vom unserem Hostel...
...und unser Reich... ;.)
...und unser Reich... ;.)

Da hier leider keine  Dolares sondern nur einheimische Kolumbianische Peso akzeptiert wurden musste zur notwendigen Liquidität erst mal ein Geldautomat herhalten der von uns geplündert wurde. Das darf man ruhig wörtlich nehmen. Nach Daniel, meiner Einer und Theo war für Jochen keine Auszahlung mehr möglich. Kaput gespielt scheinbar. ;-)

 

Das WIFI im Hostel war echt lahm aber zumindest besser als nichts. Und nach einigen Tagen ohne Internet hatten sich auch schnell mal einige Hundert Nachrichten angesammelt die beantwortet werden wollten. So hab ich den Nachmitttag ganz gemütlich mit Handy und Läppi verbracht. Muss auch mal sein. ;-)

 

Anschließend hab ich zusammen mit Daniel erst der Festung und danach der Innenstadt meine Aufwartung gemacht. Die Festung naja war ok könnte ich jetzt aber nicht wirklich reinen Gewissens weiterempfehlen können. Die Innenstadt schmeichelte da dem Auge schon deutlich mehr. Idyllisch zwischen die alten Wehrmauern der Stadtbefestigung gelegen ließen sie die alten Gebäude und Gässchen in einem besonderen Glanz erstrahlen. Fachwerk wohin das Auge blickte meist sogar in einem bemerkenswert guten Zustand restauriert. Aber leider war die Altstadt auch mit den unterschiedlichsten Luxusgeschäften durchsetzt. Man merkt halt wo sich Touri´s öfter aufhalten. ;-) Gönnten uns dann aber zur Feier des Tages trotzdem ein Bierchen in einem der nobleren Lokale auf der Stadtmauer und genossen dabei die wirklich grandiose Aussicht zwischen der Altstadt und dem Meer. :-)

 

Wieder zurück im Hostel widmete sich Daniel seinem Läppi so das ich mich alleine auf den Weg machte um mein Abendessen zu erlegen. Vielleicht hätte ich das Geld und die Kalorien doch gleich in Bier umsetzen sollen. Der Hamburgessa jedenfalls war´s nicht wert.

 

Bin mal gespannt wie sich das morgen so mit den Mopeds gestaltet, das Abladen die Einfuhr und so an sich…

Guats Nächtle…

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagesroute: Von irgendwo mitten in der Karibik → Cartagena

Tageskilometer: keine Ahnung bin ich der Kapitän…;-)


Fr

07

Nov

2014

Die Kolumbianische Bürokratie…ja ja... ;-)

 

Da wir uns um halb sieben am Kai mit der Stahlratte verabredet hatten schrillte die Trompete pünktlich um fünf durch den Raum. Mit duschen und sortieren waren wir kurz vor sechs fertig und machten uns dann auch so gleich auf den Weg. Nach einem gemütlichen morgendlichen Spaziergang erreichten wir pünktlich den Anleger. Und sogar die Franzosen und mit ihnen der Kanadier nebst den beiden Iren trafen wenig später ein. Top. ;-)

Eine ziemlich wackelige Angelegenheit...
Eine ziemlich wackelige Angelegenheit...

Per Beiboot wurden wir kurzdarauf auf die Stahlratte übergesetzt. Und während ich noch fix meine Sieben Sachen zusammen suchte machte auch schon dass kleine Ponton längs der Stahlratte fest. Und dann ging’s wirklich fix. Die Maschinen wurden aus ihrem „Versteck“ geholt und in einem Wahnsinnstempo mit Hilfe der Seilwinde auf den Ponton verladen. Speziell für den Hafenmeister wurden gestern die Mopeds alle auf eine Seite um verladen, abgedeckt und mit einer großen Wäscheleine voll mit Laken und Handtüchern getarnt. Ist wohl nicht so gern gesehen wenn die Stahlratte Motorräder mit an Bord hat. ;-)

 

Der Ponton war schon sehr Klein so das immer noch vier Motorräder gleichzeitig an Landgebracht werden konnten. Und das war eine wacklige Angelegenheit kann ich euch sagen. So auf dem Seitenständer in voller Fahrt durch die Wellen pflügend und ich mitten drauf und die Batterie abklemmend. Musste ich ja wegen der Alarmanlage in San Blas schon Tot machen die Betty. War jedenfalls schon eine lustige kleine Schifffahrt. Alles in Bewegung und ich mit dem Schraubenzieher am hantieren…;-)

Nicht das uns noch langweilig werden würde... ;-)
Nicht das uns noch langweilig werden würde... ;-)

Kaum angelandet ging’s weiter zur Zollstelle das Permit für die Maschine musste beantragen werden. Nach und nach sind wir dann mit sieben Maschinen vorgefahren nur Jessy kam mit seiner XT um die Ecke geschoben. Lief einfach nicht das Schmuckstück. Aber zum Glück war er nun mit dem Problem nicht allein und Zeit hatten wir wie wir später feststellen durften mehr als genug zum basteln. ;-) Einige Dutzend Schrauben später, der Tank war abgebaut, der Benzinfilter gereinigt, die Zündkerzen ausgebaut und ebenfalls gereinigt. Lies sie sich nach und nach wieder zum Leben erwecken… ;-)

Ich kürze die übrige Prozedur mal ab und sage einfach das wir von sieben Uhr Dreißig bis zwölf Uhr nichts weiter machen konnten als auf dem Parkplatz der erwähnten Behörde darauf zu warten das unser Permit bearbeitet und ausgehändigt wurde. Naja und halt das Problem mit Jessy´s XT. Ich brauch wohl nicht zu erwähnen das wir alle dermaßen von der uns entgegengebrachten Gastfreundschaft die wir in dieser Zeit genießen durften über alle Maßen begeistert waren… Oh war das etwa Sarkasmus… Quatsch… wer sitzt nicht gern vier ein halb Stunden auf einem Parkplatz lässt sich von Moskitos aussaugen und die Sonne auf den Kopf scheinen… ;-) Aber auch das wurde gemeistert so dass wir anschließend nur noch einmal quer durch die Stadt zur Versicherung mussten um unsere Insurence zu besorgen. Für acht Bikes dauerte das natürlich seine Zeit. Die Versicherung war wie in den meisten Ländern üblich Standard und somit für alle gleich und lag bei einem Minimalen Deckungszeitraum von drei Monaten bei schlappen 98.400 Kolumbianischen Peso sprich 38 Euronen. Jetzt nur noch schnell zurück zur Stahlratte und das restliche Gepäck abholen und an die Maschinen anbringen.

Ein koffer für mich - ein Koffer für Jochen...;-)
Ein koffer für mich - ein Koffer für Jochen...;-)

Bei acht Maschinen mit jeweils drei Alu-Kisten nebst Tankrucksack und Gepäckrollen bedeutete dass schlappe drei Mal fahren bis alles am Kai angelandet war. So war es denn auch kurz nach zwei als wir alles verstaut, die Maschinen anschmissen hatten und uns auf machten zum Hostel. Alles in allem dauerte das ganze Prozedere sage und schreibe Acht Stunden. Vom losgehen in der Früh bis zur Ankunft gegen halb drei im Hostel. Echt heftig und sehr ermüdend. Wie schon beschrieben hatte das Hostel leider nicht genügend Platz für alle Maschinen so dass nur die ersten beiden Maschinen Platz fanden und das waren in diesem Fall Daniel und meine Betty. Die anderen Maschinen mussten wohl oder übel auf einen öffentlichen Parkplatz in der Nähe ausweichen. Aber das nicht alle hier Platz finden würden war ja eigentlich gestern schon klar.

Anschließend duschen und Teambesprechung für die nächsten Tage. Wo Solls hingehen wo lang und  so weiter. Dabei haben wir uns entschieden doch Venezuela einen kurzen Besuch abzustatten. Wir lagen gut in der Zeit und hatten sogar noch einige Tage mehr zu Verfügung als gedacht. Also nichts wie hin ins Land der Traumhaften Spritpreise. Und das kann man bei Momentan umgerechnet sieben Cent der Liter echt behaupten. ;-)

Auch im kleinsten Flur ist noch Platz...
Auch im kleinsten Flur ist noch Platz...
Romantisch oder... ;-)
Romantisch oder... ;-)

Der Rest des Tages ging mit einem ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt drauf inkl. romantischem Sonnenuntergang auf der Stadtmauer. Und einem anschließendem Gelage zum Abendessen auf einem der Marktplätze. Das war aber auch wieder eine Kalorienbombe. Wenn’s danach ginge dürfte ich bestimmt für die ganze nächste Woche nichts mehr essen und müsste mich nur von Wasser und Luft ernähren… ;-)

Zum Tagesabschluss hab ich noch ein paar Zeilen in meinem Reisetagebuch hinterlassen und dazu gab´s ein Bierchen. :-)

 

 

Sa

08

Nov

2014

Man man man…was für ein Tag…

 

Ein Tag so voller Gegensätze hatte ich wirklich schon lange nicht mehr erlebt. Morgens noch ein paar Wundervolle Nachrichten bekommen und der Tag schien gerettet. Und dann kahm der mit Abstand anstrengendste und stressigste Fahrtag seit langem. Und doch ich muss sagen der Morgen hat den Tag gerettet, trotz allem. ;-)

 

Aber mal von Anfang an. So gegen acht sind wir heut vom Hostel in Cartagena los gekommen. Und dann auch gleich in den dicksten Stau. Als wir nach gut einer Stunde gekurve durch den dicksten Verkehr an der Festung rauskamen die vom Hostel keine fünf Minuten entfernt war sank die Stimmung abermals um einige Punkte. Der Verkehr hier ist teilweise wirklich sehr nervig. Jeder denkt nur an sich so wird erbittert um jeden Zentimeter auf den Straßen gekämpft. Rücksicht oder vorrausschauendes Fahren kennt man hier einfach nicht.

 

Kaum aus der Stadt raus wurde sowohl der Verkehr als auch die Straße deutlich besser. So das die Strecke bis Barranquilla zügig abgespult war. Mit Einfahrt in Barranquilla ging auch sofort der Stau und das Stoßstangen getanze wieder los. Beim Versuch zumindest dem gröbsten Stau zu umfahren kurvten wir einige Nebenstraßen ab. Aber nicht nur das uns auch da nur dauerstau und ewiges gehupe empfing. Zudem fuhr ich mir völlig unnützer weise auch noch eine Schraube in mein Hinterrad, Keine paar hundert Meter weiter schrillten schon sämtliche Warnlampen auf dem Display. Der Luftdruckwächter überschlug sich förmlich mit schlechten Nachrichten. Ruck zuck war der Hinterraddruck von 2,9 auf unter einen Bar abgesunken. Und das mitten im dichtesten Verkehr und 34 Grad. Na Super. Ein paar Hundert Meter waren noch drin aber dann war auch erst mal Schicht mit weiter fahren. Ganze  0,4 Bar hatte ich noch auf dem Hinterreifen als ich zum stehen kam.

Dies war nur der erste Streich...
Dies war nur der erste Streich...

Eigentlich wollte ich nur fix den Schlappen wieder aufpumpen und versuchen wenigstens noch bis vor die Stadt zu kommen um wenigstens in Ruhe und in einem Schattigen Plätzchen den Reifen zu flicken. Aber Daniel hatte es auf einmal schwer erwischt. Völlig dehydriert saß er am Straßenrand und konnte mit seinen verkrampften Händen nicht mal mehr die Wasserflasche alleine öffnen. Er hatte einfach nicht genügend getrunken und dann die Hitze und der Stress vom Stau.  Also Zwangspause bis er sich einigermaßen wieder erholt hatte. Nach ein paar Litern Wasser wurde es aber schon deutlich besser so dass er nur noch ein wenig Zeit brauchte um sich zu erholen. Doch das dauerte eine Weile und um nicht untätig die Zeit verstreichen zu lassen machte ich mich derweilen doch schon mal an die Reparatur des Hinterreifens. Die Handgriffe sitzen ja zum Glück, ist ja nicht meine erste Reifenpanne. Das Leck sprich die Schraube die ich mir eingefahren hatte war nicht schwer zu finden. Und mit ein paar Handgriffen auch entfernt. Dann das Flickzeug aus den Verstaurohren geholt. Mit der Feile das Loch aufgebohrt und die losen Gummiteile abgeschnitten. Anschließend die Pfropfen mit Vulkanisierungskleber eingeschmiert und mit der Ale halb in das Loch versenkt. Fertig. Nun noch eine viertel Stunde warten und dann sollte der Weiterfahrt eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Daniel ging es derweilen schon deutlich besser so dass wir von seiner Seite auch weiter konnten. Leider musste ich beim aufpumpen feststellen das die Luft immer noch entwich und zwar so schnell das an eine längere Fahrt nicht zu denken war. Aber hier konnte und wollte ich einfach nicht länger bleiben. Wir standen am Rande der Hauptstraße mitten in der prallen Sonne und waren umzingelt von Schaulustigen. Also nicht wirklich perfekt. Also nichts wie aufgepumpt und ab.

..und der zweite folgt so gleich... ;-) Da war der Riss noch überschaubar...
..und der zweite folgt so gleich... ;-) Da war der Riss noch überschaubar...

Ein paar Kilometer weiter, außerhalb der Stadt sah die Welt schon deutlich besser aus. Kurz vor einer Mautstation und im Schatten eines wenn auch drittklassigen Hotels machte ich mich nun noch mal auf die Suche nach der Ursache der Undichtigkeit. Schnell war auch dieses Rätsel gelöst. Gleich neben dem ersten Loch klaffte ein ca. zwei Zentimeter langer Riss genau zwischen dem Profil. Keinen Ahnung wie ich das beim ersten Mal übersehen konnte. So einen großen Riss hatte ich ehrlich gesagt noch nie versucht zu flicken. Aber was sollte ich machen Alternativen gab´s keine. Die Prozedur war genau wie beim ersten Mal nur das ich diesmal sage und schreibe fünf Dichtstreifen in dem Riss versenkte bis ich meiner Meinung nach alles abgedichtet hatte. Und wieder hieß es warten. Doch Warten hatte sich scheinbar gelohnt und der Riss schien abgedichtet zu sein. Auf den nächsten gut 100 Km bis zu unserem heutigen Nachtlager „verlor“ ich so nur knapp 0,3 Bar. Klar so hundert Prozentig dicht hält das nicht immer aber damit konnte ich leben. Außerdem war für Bogota eh ein neuer Reifen fällig und bis dahin sollte das wohl halten. Also noch knapp zweitausend Kilometer. Viel ungünstiger wäre ja die Reifenpanne bei einem neuen Reifen gewesen.. Auch wenn ich mir das ganze gefummel und die verlorene Zeit natürlich gern erspart hätte. Hieß es trotzdem Glück im Unglück.

Soll wahrscheinlich heißen Augen mindestens halb auf beim Fahren… ;-)
Soll wahrscheinlich heißen Augen mindestens halb auf beim Fahren… ;-)
Wir haben dann aber doch Alternative zwei genommen... ;-)
Wir haben dann aber doch Alternative zwei genommen... ;-)

Tatanga machte nur auf den ersten Blick einen ganz netten Eindruck und auch nur wenn man an der Promenade entlang lief. Der Rest des Ortes war gelinde gesagt eher zwielichtig. Von den teils unterirdisch schlechten Straßen mal abgesehen. Dafür machte unser Hostel aber einen sehr gepflegten und Ordentlichen Eindruck und lag mit 25.000 kolumbianischen Peso sogar noch unter dem in Cartagena. Und das obwohl wir in einem Privat vierer Zimmer mit Klima unterkamen. Zum  Abendessen sind wir noch mal runter zur Promenade flaniert und haben uns in einem eher schäbigen Restaurant ein doch sehr leckeres Essen gegönnt. Was nicht mal wirklich teuer war.

Der Tag hatte mich schon etwas geschlaucht so dass ich im Anschluss an das Essen gleich zum Hostel zurück bin. Viel früher bin ich allerdings trotzdem nicht ins Bett gekommen da das Reisetagebuch heut etwas länger aus viel.

 

Ich hoffe inständig dass der morgige Tag etwas weniger Anstrengend wird. ;-)

Guats Nächtle

 

 

 Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagesroute: Cartagena → Taganga

Tageskilometer: ca. 230 Km


So

09

Nov

2014

Bettys Hinterreifen die Zweite…

Nein kein Feldweg sondern eine der Hauptstraßen von Taganga...
Nein kein Feldweg sondern eine der Hauptstraßen von Taganga...

Irgendwie hat der gestrige Tag wohl doch ganz gut geschlaucht. Vielleicht war die Nacht deshalb nicht ganz so erholsam wie gehofft. Jedenfalls war ich aber guter Hoffnung dass nun mein Hinterreifen nach dem gestrigen geflicke nun wenigstens bis Bogota durch halten würde. Und wir nicht wieder so einen stressigen Tag mit dauernden Stopps haben würden. Einfach nur mal fahren, wär doch auch mal wieder schön. Jetzt aber erst mal Frühstücken.


Das der Hinterreifen beim Aufbruch heut Morgen nur noch knapp einen Bar hatte hätte mir vielleicht zu denken geben sollen. Aber andererseits stand sie ja jetzt auch die ganze Nacht auf dem Hinterreifen und war vielleicht deshalb so platt? Naja jedenfalls fix aufgepumpt und ab. Aber kaum war ich ein paar Meter unterwegs fing das RDC wieder das altbekannte Spiel mit dem Luftdruck-Countdown an. Nach nicht mal 60 Km stand ich dann wieder mit kaum einen Bar im Hinterreifen am Straßenrand. Insgeheim hatte ich gehofft dass ich mir vielleicht wenigstens ein neues Loch in den Reifen gefahren hatte. Immer noch besser als an dem alten Riss rum zu Doktern. Aber Pech im Unglück, der Riss hatte sich vergrößert und nun blies von allen Seiten Luft aus der Flickstelle. Mit Aufpumpen alleine war das nun nicht mehr getan. Also mal wieder längere Zwangspause und Flickzeug ausgepackt. Zu den mittlerweile fünf Dichtstreifen gesellten sich in kürzester Zeit nun noch weitere drei. Aber zumindest schien es für den Moment dicht zu halten. Allerdings war der Trip nach Venezuela nun gestorben. Mit so einem Reifen machte man besser keine Tausend Kilometer Umweg mehr. ;-) Ich denke eher wenn´s die 850 Km bis nach Medellín durchhält sollte ich zufrieden sein. Aber auch die müssen erst mal geschafft sein. ;-)

Man ist der platt man...
Man ist der platt man...

Wirklich weit bin ich aber leider nach dem Flicken nicht gekommen. Nach fünfzig Kilometer stand ich schon wieder. Wieder mit nur knapp einem Bar im Reifen. Aber es half nichts also war wieder flicken angesagt. Und wieder gesellten sich zwei Dichtstreifen neben die mittlerweile acht Streifen die ich schon verbastelt hatte. Der Riss war mittlerweile auf gut fünf Zentimeter angewachsen. Eigentlich nichts was man so noch flicken sollte. Einzig die Alternative fehlte. Vielleicht hielt es ja diesmal etwas länger? Zumindest war die Hoffnung da sie ist ja bekanntlich die als letztes stirbt… ;-) Und tatsächlich - das erneute Flicken schien etwas gebracht zu haben. Als wir nach gut 90 Km eine Pause einlegten um was zu Essen war der Luftdruck immer noch bei akzeptablen 1,7 Bar. Ok 2,9 Bar sollte er eigentlich haben aber immerhin. ;-)

Nach der Pause natürlich wieder das obligatorische aufpumpen. Diesmal hielt der Druck allerdings nur noch für gut 50 Kilometer bis ich wieder nach füllen musste. Beim nächsten Stopp waren es nur noch zwanzig Kilometer und beim letzten Stopp war der Riss schon so groß das die Luftpumpe kaum noch gegen den Luftaustritt am Riss ankämpfen konnte. Weit würden wir also nicht mehr kommen ohne dass ich wieder basteln müsste. Aber lohnte sich der Aufwand für die paar Kilometer die wir heute überhaupt noch fahren konnten? Also aufpumpen Schlafplatz suchen und morgen sehen wir weiter.

Die knapp zehn Kilometer bis zum nächsten Hotel erreichte ich schon nur noch mit Not und 0,8 Bar im Hinterreifen. Bis hierher und nicht weiter zumindest nicht ohne für eine Weiterfahrt noch mal basteln zu müssen. Das Hotel machte einen guten Eindruck was sich leider auch im Zimmerpreis bemerkbar machte. Aber es half ja nichts viel weiter würden wir heut so eh nicht mehr kommen. Außerdem es gab ja auch einen Pool den wir auch gleich mal ausgiebig testeten. ;-)

 

Gegen Abend statteten wir dem Restaurant gegenüber noch einen kurzen Besuch ab. Tranken ein zwei Bierchen und machten für den nächsten Tag eine Schlachtplan wie´s weiter gehen sollte. Naja mal schauen was die Realität morgen zu unseren Plänen sagt… ;-)

 

Keine Frage ich halt euch auf dem Laufenden. Aber jetzt – Guats Nächtle… ;-)

 

 

 Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Taganga → La Loma

Tageskilometer: ca. 340 Km


Mo

10

Nov

2014

Never-ending Story – oder auch Betty´s Tire die dritte…


Gestern Abend hatte wir noch den Tipp von einem Einheimischen bekommen das gleich neben an ein Reifenreparaturwerkstatt wäre. Eigentlich ja eine gute Idee vielleicht hatte der ja mehr Möglichkeiten den Reifen wieder fit zu bekommen. Also bin ich da heut Morgen gleich mal vorbei und hab geschaut ob die Werkstatt schon geöffnet hat. Hatte sie auch, aber ehrlich gesagt machte die Werkstatt keinen wirklich Vertrauenssehligen Eindruck auf mich. Es sah eher aus wie eine Bretterbude auf einem Acker. Aber naja manchmal täuscht ja der ersten Eindruck. Also zurück zum Hotel die Betty flott gemacht und wieder zurück. Übereifrig wie der Typ war wollte er mir gleich den Mantel von der Felge ziehen sobald ich ihn ausgebaut hatte. So schnell nun aber nicht… Nachdem ich ihn dann mehrmals gefragt habe was und wie er denn überhaupt den Reifen flicken wollte verkroch er sich in seinen Verschlag kramte in irgendwelchen Schachteln rum und zeigte mir dann stolz einen Flicken. Einen Flicken für einen Schlauch… Soweit dazu. Dabei hatte ich ihm mehrmals gesagt dass ich einen Schlauchlosen Reifen habe. ;-) Also Plan B zurück zum Hotel und wieder selber flicken. Und nochmal zwei Dichtstreifen in dem immer größer werdenden Riss versenkt. Wer mitgezählt hat das war Numero elf und zwölf. ;-) Allerdings war der Riss mittlerweile so groß das jeder Versuch den Riss mit weiteren Dichtstreifen abzudichten nur dazu führte das das Gummi vom Mantel weiter nachgab und den Riss so nur weiter vergrößerte. So ging´s jedenfalls nicht weiter. Aber wieder half ein Zufall in Form eines Einheimischen Helfers weiter. Er meinte im Ort sei eine gut ausgerüstete Reifenwerkstatt die bestimmt weiter helfen könnte. Vielen Alternativen hatte ich ja nicht und da er so nett war uns sogar hinzuführen machte ich von dem Angebot gern Gebrauch. Und wirklich die Werkstatt zu der er uns führte machte schon einen deutlich professionelleren Eindruck als die voran gegangene.

 

 

Also hieß es wiedermal Hinterrad ausbauen und den Schaden begutachten lassen. Und ebenso motiviert wie der letzte wollte auch dieser sofort meinen Mantel abziehen. Und ebenso wieder ließ ich mir wiederum erklären was und wie er vorhatte den Riss zu flicken. Zu meiner übergroßen Freude zeigte er mir aber einen sehr großen und stabilen Flicken für den Reifen welcher auf die Innenseite des Mantels verklebt wird. Ok das sah schon deutlich besser aus als die vorhergehende Version. Also nix wie ans Werk. Also Mantel von der Felge und die Dichtstreifen entfernt. Was gar nicht so einfach war wie es sich anhört. Das Zeug klebt nämlich wie der Teufel. ;-) Danach die Reste die er mit dem Messer nicht wegbekam mit der Pneumatik Fräse abgeschliffen. Anschließend die Stelle großflächig angeraut damit der Kleber bzw. der Flicken auch seine Arbeit tun konnte. Dann alles schön eingekleistert und die beiden Flicken geklebt. Alles schön fest gedrückt und gewartet. Das Ergebnis nach gut anderthalb Stunden schweißtreibender Arbeit konnte sich sehen lassen. Zumindest sah es sehr Professionell aus. Das sollte doch nun aber halten bis Medellín... ;-)

Gekostete hat mich der Spaß 40.000 Kolumbianische Peso rund 15 Euro. Gemessen an der reingesteckten Arbeit und der Hoffnung dass der Reifen nun dicht halten würde war das ein vollkommen akzeptabler Preis. Daumen hoch. ;-)

Ein leider sehr vertrauter Anblick in den letzten Tagen...
Ein leider sehr vertrauter Anblick in den letzten Tagen...
Würmchenparty... ;-) Der kleine Flicken von innen...
Würmchenparty... ;-) Der kleine Flicken von innen...
Sieht doch richtig gut aus... :-)
Sieht doch richtig gut aus... :-)
Und runter ist der Mantel...
Und runter ist der Mantel...
Der Meister an der Fräse...
Der Meister an der Fräse...
Nebenbei sehr feinfühlig mal den Busreifen gewechselt… ;-)
Nebenbei sehr feinfühlig mal den Busreifen gewechselt… ;-)

Jetzt aber nichts wie auf die Piste. Also zurück zum Hotel Theo eingesackt und dann haben wir erst mal Kilometer gemacht. Gute zwei Stunden später nach der verschobenen Mittagspause machte der geflickte Reifen immer noch dicke Backen und hielt brav die Luft bei sich. Leider sollte es aber nicht so bleiben Nach ungefähr 200 Km machte sich nach der Tanke der erste Luftverlust bemerkbar. Zwar erst schleichend und langsam dann aber immer schneller. Ca. 40 Kilometer weiter stand ich dann wieder an einer Tanke mit wieder nur noch einem Bar im Hinterreifen. So ein Sch… aber auch dabei dachte ich wirklich das ich nun bis Medellín ruhe hätte. Aber weit gefehlt der Riss sah nun schlimmer aus als vorher und blies was das Zeug hielt. Außerdem hatte der „Meister“ der Mantel auch noch falschherum aufgezogen sprich gegen die Fahrtrichtung. Soweit dazu. Aber ok hätte mir ja auch auffallen können… :-/

Not macht ja bekanntlich erfinderisch - hielt aber leider auch nicht... ;-)
Not macht ja bekanntlich erfinderisch - hielt aber leider auch nicht... ;-)

Von da aus ging es jedenfalls ziemlich stockend vorwärts. Das hieß alle zehn fünfzehn Kilometer Ausschau halten nach einer Reifenreparaturwerkstatt. Die Tankstellen hier haben nämlich keine Luftauffüllstationen. Tja und irgendwann musste es so kommen - meine Reifen war runter auf einen halben Bar und weit und breit keine Werkstatt in Sicht. Also musste mal wieder unsere mittlerweile etwas in Mitleidenschaft gezogenen Elektrische pumpe herhalten. Allerdings hatte sie ihre Mühe überhaupt gegen den austretenden Luftverlust anzukämpfen. Viel mehr als einen Bar bekam sie einfach nicht mehr auf den Reifen. Und das obwohl sie pustete und prustete das einem schon angst und bange wurde. ;-) Ihr könnt euch sicher vorstellen dass ich nicht wirklich weit gekommen bin. Und so stand ich einige Kilometer gleich wieder am Straßenrand. Daniel und Theo waren derweil schon vorgefahren um nach einer Werkstatt Ausschau zu halten. Also musste wiedermal die kleine Pumpe herhalten und mir aus der Patsche helfen. Das war dann wohl zu viel für die kleine Pumpe. Sie hustete ein paar Mal und dann war Ruhe – für immer. Aufopferungsvoll hatte sie ihren Dienst fürs Vaterland bis zu ihrem letzten Lufthauch ausgeübt und ist schließlich in treuer Pflichterfüllung dahingeschieden… Amen…

Und der Letzte der sich an meinem Reifen versuchte und scheiterte...
Und der Letzte der sich an meinem Reifen versuchte und scheiterte...

Für mich hieß das dagegen rauf auf die Betty und nix wie weiter bevor der Reifen ganz auf null war. Und viel hatte auch wirklich nicht gefehlt als ich bei der Werkstatt ankam. Lächerliche 0,3 Bar hatten sich noch in meinem Reifen verirrt als ich zum stehen kam. Das war ein Gefühl wie auf einem Schwankenden Schiff so schwammig wie sich die Betty fuhr. Während der Reifenfritze sein bestes versuchte um den Reifen wenigstens einigermaßen wieder flott zu kriegen, von Reparieren war schon keine Rede mehr. Fuhr Daniel schon mal voraus um die Lage für ein geeignetes Nachtlager zu checken. Ich erzähl euch jetzt mal lieber nicht im Detail wie der Typ versuchte meinen Reifen zu flicken. Oder versuchte er ihm nur noch dem Gnadenstoß zu versetzen…? Ein Gemetzel umschreibt es jedenfalls sicherlich am treffendsten. Irgendwie versuchte er doch tatsächlich einen halben „Traktorreifen“ in den Riss zu quetschen um das Loch zu stopfen. Was allerdings eher dazu führte das der Mantel immer weiter aufriss. Schlussendlich gab er dann aber nach gut einer halben Stunde Kopfschüttelnd auf. Witziger weise stellte ich bei dem Reparaturversuch fest dass sich mittlerweile sogar noch ein weiteres Loch in meinem Reifen dazu gesellt hatte. Naja warum auch nicht lass uns doch gleich ein Sieb draus machen… ;-) Nu ja bis hierher und nicht weiter also. Zumindest kam Daniel mit guten Nachrichten zurück. Das nächste Hotel wäre nur gut 5 bis 8 Kilometer entfernt. Das sollte doch zu schaffen sein. Also noch ein letztes Mal den Reifen bis zum Stehkragen aufgepumpt und ab ging die Post. Im Eiltempo und mit 140 Sachen hab ich dann die letzten Kilometer bis zum Hotel in Angriff genommen. Immer mit einem Auge auf dem Luftdruck kam ich schließlich mit 0,5 Bar vor dem Hotel zu stehen. Nun war endgültig Schluss… aus, finito, Ende im Gelände - bis hierher und nicht einen Meter weiter. Jetzt half auch der beste Flicken nicht mehr nun musste ein neuer Reifen her.

Nach dem wir unser luxuriöses Nachtlager bezogen hatten gönnten wir uns erst mal das eine oder andere Bierchen in der Bar gegenüber und bastelten an einem Schlachtplan für den nächsten Tag. Da Theo den Inspektionstermin für seine Maschine noch dringend diese Woche über die Bühne kriegen wollte einigten wir uns auf die Alternative das ich mit Theo am nächsten Tag mit nach Medellín fahre mir einen neuen Reifen besorge und mit dem Bus zurück nach La Gomez fahre. Daniel sollte derweil in La Gomez bleiben um ein Auge auf die Maschinen sowie die Klamotten zu werfen. Soweit so gut na dann schauen wir mal… ;-)

 

 

 Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: La Loma → La Gomez

Tageskilometer: ca. 280 Km


Di

11

Nov

2014

Der fahrende Kühlschrank…

 

Der Morgen war gnädig und begrüßte uns zur Abwechslung mal nicht mit drückender Hitze. Der Dauerregen der sich uns stattdessen bot hätte allerdings auch nicht unbedingt sein müssen. ;-)

Nach gut einer Stunde waren wir dann soweit. Theo´s Maschine war gepackt und meine Hinterradfelge auf seinem Topcase verzurrt. Da der Regen zur allgemeinen Freude leider nicht nach ließ sondern sogar noch an Stärke zu nahm durften wir uns auch noch in unsere Regenklamotten pellen.

Auf geht´s nach Medellín...
Auf geht´s nach Medellín...

Dass ich als Sozius nicht wirklich geeignet bin hatte ich schon lange vermutet und musste dies bis dahin auch eher selten unter Beweis stellen, meine 1,86 m prädestinierten mich im Allgemeinen schon nicht dazu. Der Umstand das die Packrolle auf dem rechten Koffer und mein Rucksack auf dem linken Koffer verzurrt waren und somit meine Beinfreiheit gegen null tendierte, zudem das Hinterrad gute zehn Zentimeter nach vorne zum Sozius überstand und mir quasi permanent in den Rücken bohrte machte dies zu einer Erfahrung der ganz besonderen Art. Vielleicht sähe das schon anders aus wenn ich eher Theo´s Größe haben würde oder wenn man als Paar zusammen fährt und Mann/Frau so zumindest die Alternative hätte sich beim Fahrer anlehnen zu können… So war ich denn eher in einer Art Schwebezustand gefangen und musste mich permanent links und rechts an den Taschen festhalten (an die Seitengriffe kam ich ja wegen der Taschen nicht mehr ran) um nicht bei jedem Bremsen Theo in den Rücken zu fallen und nicht bei jedem Beschleunigen den Reifen in den Rücken geknallt zu bekommen. Und das gute vierhundert Kilometer über ungezählte Bremshuckel, Schlaglöcher und Serpentinen. Zudem konnten wir die Strecke nicht mal wirklich zügig hinter uns bringen da Theo seine Maschine tiefer gelegt ist und wir deshalb des Öfteren mit dem Hauptständer aufsetzten…

Nach dieser Erfahrung zolle ich echt jedem Sozius meinen Respekt und weiß nun noch mehr als vorher zu schätzen welche Bewegungsfreiheit ich als Fahrer auf meiner Betty genieße. ;-) 

Na was haben wir denn da...? ;-)
Na was haben wir denn da...? ;-)

Irgendwann endet zum Glück aber auch die längste Quälerei. So war es dann schon deutlich besser als wir in Medellín die Koffer und Taschen im Hostel verstaut hatten und ich mich nun an den Haltegriffen festhalten konnte und nur noch mit dem aufgeschnallten Hinterreifen „kämpfen“ musste. So konnte man es denn dann auch aushalten. Wir hatten die Suche schon fast aufgeben wollen und waren schon so gut wie auf dem Weg zur BMW Werkstatt als wir nach gut zwei Stunden Suche nach einem geeigneten Hinterreifen, für mich und Theo dann überraschend doch noch in einem kleinen Zubehörladen fündig wurden. Zwischen all den „Spielzeugreifen“ für 125´er lag doch tatsächlich ein Tourance mit genau der passenden Größe. Das konnte ja schon kein Zufall mehr sein der hatte doch nur auf mich gewartet. ;-) Und das auch noch zu einem Super Schnäppchenpreis von gerade mal 265.000 Peso umgerechnet waren das nicht mal 100 €. Zum Vergleich mein letzter Vorderreifen kostete mich allein schon über 160 € und nicht mal einen den ich überhaupt wollte. Also was will man mehr… :-)

Leider hatten sie aber nur den einen auf Lager und Theo musste seinen für morgen bestellen aber da er seinen Reifen aber eh noch nicht wechseln musste war das nicht das Problem. Da sie den Reifen leider nicht selber umziehen konnten waren sie aber so nett und schickten uns einen Mann mit der uns den Weg zur nächsten Werkstatt wies. Das umziehen war in nicht mal fünf Minuten erledigt und kostet mich läppische 5000 Peso. Topp...

Anschließend konnte ich Theo noch überreden mich mit samt dem Gepäck zum Busbahnhof zu fahren. Welcher so ziemlich am anderen Ende der Stadt lag und mit dem Moped deutlich schneller zu erreichen war als mit den Öffis. Wir wussten ja nicht wann ein Bus fahren würde. Den Bus um 16 Uhr verpassten wir um eine gute Stunde was aber nicht weiter tragisch war da um 19 Uhr noch einer fahren sollte. Also hatte ich noch genügend Zeit um was zu Essen und mich mit Getränken für die Fahrt zu versorgen, Perfekt. Theo machte sich derweil schon auf den Weg zurück zum Hostel. Das Busticket kostete übrigens umgerechnet 20€ und das Beste war das ich nicht mal umsteigen brauchte. Also eigentlich nur einsteigen, zurück lehnen und genießen. ;-)

Der Kühlschrank von außen...
Der Kühlschrank von außen...

Soweit die Theorie in der Praxis sah es so aus… Ich eingequetscht am Fensterplatz zwischen einem unglaublich beleibten Kolumbianer. Welcher erst permanent lautstark telefonierte und mir anschließend auch noch lautstark das „Lied vom Tod“ in das Ohr vorschnarchte. Während die Dame in dem Sitz vor mir die Rückenlehne bis zum Anschlag zurück geschoben hatte (oder vielleicht waren es auch meine Knie die die Position der Lehne bis nach hinten begrenzte…?). Jedenfalls war meine „Bewegungsfreiheit“ nun die Gleiche wie auf der Hinfahrt. Hinzu kam zu allem Überfluss auch noch das die Klimaanlage dermaßen kalt eingestellt war das mir gefühlt sämtliche Gliedmaßen abgefroren sind. Dass man die Lüftung die genau über meinem Kopf blies weder abstellen oder zumindest verstellen konnte brauch ich ja nicht wirklich zu erwähnen. Jeder wirklich jeder in diesem Bus hatte sich in eine Decke gehüllt oder zumindest in eine Jacke verkrochen. Selbst der Busfahrer. Ich kapier einfach nicht warum die Klimaanlagen hier immer dermaßen kalt eingestellt werden obwohl es doch offensichtlich wirklich jedem viel zu kalt ist. Da passte es gut dass der Bus zudem über zwei Stunden Verspätung hatte und ich so über sieben Stunden in dem fahrenden Kühlschrank gefangen war. :-/

Anscheinend verdiente sich der Busfahrer noch nen Peso nebenbei in dem er gegen ein gewisses Entgelt Waren von A nach B transportierte. Anders kann ich mir nicht erklären warum er mehrmals irgendwo in der Pampa anhielt irgendwelche Autos vorfuhren und Taschen, Säcke und Kisten verladen wurden und schließlich Geld wechselte. Offizielle Halte zum Aussteigen gab es jedenfalls bis ich ausgestiegen bin nur einen. Deshalb wahrscheinlich auch die Verspätung. Naja jedem das seine…

Ich war jedenfalls ziemlich kaputt als ich um halb drei im Hotel ankam und froh dann endlich ins Bett fallen zu können.

Aber trotz allem war es doch auch ein Erfolgreicher Tag und Rückblickend auch die Beste Lösung. Hier zahlte es sich mal wieder aus mit mehreren und nicht alleine zu Reisen. Klar unterm Strich wär die Prozedur auch alleine nicht viel anders verlaufen. Aber so konnte ich mir zum einen die Busfahrt hin ersparen und hatte obendrein noch jemanden der einen Blick auf die Betty und meine Klamotten werfen konnte während ich unterwegs war.

Nun konnte es denn auch endlich weiter gehen…

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: La Gomez → Medellín → La Gomez

Tageskilometer: ca. 390 Km


Mi

12

Nov

2014

Und immer wenn man denkt es geht Berg auf dreht sich einfach mal wieder der Berg…

Da steht sie die Gute und wartet auf ihren neuen Puschen...
Da steht sie die Gute und wartet auf ihren neuen Puschen...

Daniel wach, Daniel will los… ;-)

Wie üblich konnte Daniel ab sechs kein Auge mehr zu machen und scharte schon mit den Füßen um endlich los zu kommen. Nach nicht ganz drei Stunden Schlaf war ich da zwar gänzlich anderer Meinung aber einmal wach lief das mit dem Einschlafen auch nicht mehr so richtig. Also auch hoch und in Rekordzeit fertig geduscht, Sachen gepackt, Hinterrad eingebaut und ab.

 

Wie gestern so ließ sich auch heute der Regen wieder nicht lumpen und so goss es wie aus Eimern als wir losfuhren. Also wieder mal die Regenklamotten übergeworfen. Übrigens eine tolle Kombination strömender Regen und ein nagelneuer Reifen. Das war ein gerutsche kann ich euch sagen grad bei den ganzen Serpentinen… ;-)

Blank wie ein Kinderpopo...
Blank wie ein Kinderpopo...

Der Typ beim Reifenwechseln gestern hatte es mit dem Druck wohl ziemlich gut gemeint und hatte meinem Reifen glatte 3,5 Bar verpasst. Dabei hatte ich ihm den korrekten Druck sowohl in Bar wie auch in PSI genannt. Nun ja aber das war ja ein einfach zu lösendes Problem. Also nach ein paar Kilometern rechts anhalten und ein bissel importierte Luft aus Medellín in die Pampa entlassen. ;-) Allerdings viel mir dabei auf das meine hintere Bremsscheibe dermaßen heiß war das die Regentropfen förmlich darauf verdampften. Irgendwas konnte da nicht stimmen so weit sind wir noch gar nicht gefahren und selbst dann sollte die Bremsscheibe nicht dermaßen heiß werden. Mitten im dicken Verkehr und strömenden Regen auf dem Randstreifen konnte ich erst mal nicht viel machen also weiter und eine Tanke mit Überdachung suchen und die Sache mal in Augenschein nehmen. Gesagt getan und so stand ich einige Kilometer weiter unter einer Bauarbeiterplane neben einer Tankstelle und schaute mir das Malheur nun mal genauer an. Und was ich sah machte keinen so guten Eindruck. Die Bremsbeläge bzw. der Bremsbelag waren nicht mehr existent und schon bis auf den Stahl der Auflageplatte abgerieben was man nun auch der Bremsscheibe deutlich ansehen konnte. Aus irgendeinem Grund hatte sich die Bremse festgefressen und hatte wohl permanent während der Fahrt mit gebremst. Da ich die Bremsbeläge relativ regelmäßig überprüfe konnte das aber noch nicht lange der Fall gewesen sein. Und trotzdem fast zu spät gemerkt.

Und sehen auch auf den zweiten Bick nicht mehr ganz so neu aus...
Und sehen auch auf den zweiten Bick nicht mehr ganz so neu aus...

Beim Fahren hab ich das gar nicht gemerkt da die Hinterradbremse nicht so stark gebremst hat das das Rad blockiert hat sondern scheinbar immer nur so viel das sich die Beläge permanent an der Bremsscheibe abnutzen. Dabei hatte ich die Beläge vor nicht mal 9000 Kilometern erst in den USA gewechselt. Normal wäre ein Austausch erst bei ca. 20 – 25.000 Kilometern. Zumindest stand ich jetzt erst mal im trockenen und konnte nach dem ich der Bremsanlage ein wenig Zeit gelassen hatte zum abkühlen die Bremsbeläge wechseln. Einen Satz hatte ich ja zum Glück noch im Gepäck. Dabei fiel mir auch auf das der Bremsbehälter deutlich über dem Maximum stand. Zumindest schon mal eine Erklärung warum die Bremsanlage so unter Druck stand. Warum der Füllstand so hoch lag konnte ich mir allerdings auch nicht erklären da ich daran nicht rum gefummelt hatte. Der letzte Bremsflüssigkeitswechsel war in der Heimat bei der 20.000 Km Inspektion von BMW gemacht worden und seit dem nicht mehr angerührt worden. Jedenfalls änderte ich das sofort auf einen Normalzustand. Das wechseln der Beläge war nur Minuten Sache und schnell erledigt. Anschließend noch der Test auf Freiläufigkeit, alles super und völlig im Normalen Rahmen. Also aufsitzen und weiter und zwischen durch halt ab und an mal anhalten und prüfen. Im Nachhinein war´s ganz gut das ich wegen dem zu hohen Luftdruck anhalten musste sonst wär mir das wahrscheinlich nicht mal aufgefallen… :-/

Leider blieb es nicht das einzige Malheur auf dem Weg nach Medellín. Scheinbar hab ich grad eine Mords „Glückssträhne“ am Laufen… Wegen dem starken Regen und dem daraufhin permanent beschlagenen Visier meines Helmes war die Sicht eh nicht die Beste. In den Serpentinen bei den unübersichtlichen Kurven und dem ständigen hinterherfahren bei LKW´s und Bussen wurde es natürlich nicht besser. Und genau in so einer Situation erwischte es mich. Der Jeep vor mir, den ich gerade überholen wollte zog schlagartig nach links und offenbarte mir zwei riesige Schlaglöcher genau in meinem Fahrwasser. Keine Chance mehr auf ausweichen oder davor zum stehen kommen. Also nichts wie auf gestanden und Gas gegeben um vielleicht doch noch einigermaßen über die Panzerdeckungslöcher hinweg zu brausen. Viel half das aber nicht mehr. Die Vordergabel tauchte mit einem harten für die Ohren sehr quälend lauten Schlag bis zum Anschlag durch. Danach war das Vorderrad auch schon im nächsten Loch verschwunden und der Motorschutz setzte mit einem lauten knirschen auf dem Asphalt zwischen den beiden Löchern auf. Vielleich verhinderte das zumindest das mein Hinterrad auch noch zur Gänze in das erste Schlagloch ein federte. Mein erster Gedanke nach dem ich die Maschine wieder abgefangen hatte war wenn mir das jetzt keine Felge gekostet haben sollte dann hab ich wirklich mehr Glück als Verstand. Zwar versuchte ich beim weiterfahren nun genau darauf zu achten ob sich am Fahrgefühl etwas geändert hatte aber da die Straße dermaßen uneben und teilweise schlecht war ließ sich das so jedenfalls nicht feststellen.

Nach einigen regenreichen Kilometern sind wir dann schließlich in Medellín und im Hostel angekommen. Ich hab dann fix die Maschine entladen und bin gleich weiter zur BMW Werkstatt. Da wollte ich ja ohne hin vorbei fahren wegen des Lenkerschlackerns seit dem Reifenwechsel in Yukatan. Dort angekommen erläuterte ich ihnen die mittlerweile angehäuften Probleme an der Betty. Zum Glück hatten sie eine sehr nette Mitarbeiterin die gut englisch konnte und so beim Übersetzen mit dem Werkstattmeister half. An der Bremsanlage konnten sie so auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches feststellen und auch an der Leichtgängigkeit des Hinterrades gab´s nichts zu bemängeln. Zur Sicherheit wollten sie sich die Bremsanlage aber mal genauer anschauen und gegebenenfalls die Bremsflüssigkeit wechseln. Ok soweit dazu. Als nächstes stand das Lenkerflattern auf dem Programm. Ich zeigte ihnen das Video das ich vor einigen Wochen nach dem Reifenwechsel gemacht hatte und auf dem man das Ausschlagen des Lenkers ganz gut sehen konnte. Auch nach ihrer ersten Einschätzung könnte dies ganz gut von einem nicht ausgewuchteten Vorderreifen kommen. Als sie zur Sicherheit das Vorderrad aber noch mal schnell auf Leichtgängigkeit prüften stellten sie jedoch sofort die nicht zu übersehene Beule in der Vorderradfelge als mögliche Ursache fest. Die war allerdings auch mir neu und traf mich aus heiterem Himmel. Das konnte nur von dem Schlagloch Inferno auf dem Herweg stammen. Ok das konnten die beiden Mitarbeiter natürlich nicht wissen und war auch schlecht zu erklären das das Lenkerflattern schon einige Tausend Kilometer länger zurück liegt und nicht daher stammen konnte. Aber das war nun auch egal. Eine verhunzte Felge war deutlich schlimmer als ein wenig Unruhe im Lenker. Tja da hatte ich wohl doch weniger Glück als ich zuerst gehofft hatte. Kolumbien entwickelt sich zunehmend mehr und mehr zu einem sehr unschönen Pflaster für mich und die Maschine. Seit dem ich hier bin fahr ich so ziemlich von einer Sch… in die nächste… :-/ Ich einigte mich dann schließlich mit der Werkstatt darauf dass sie versuchen sollten die Beule aus der Vorderradfelge „raus zu spannen“. Ein Versuch war´s gemessen an der Anschaffung einer neuen Felge alle male wert. Allerdings ging das nicht so schnell frühestens in zwei Tagen könnte ich mit dem Ergebnis rechnen meinten sie. Nu ja was blieb mir auch anderes übrig als abwarten... ;-)

 

Wirklich viel rissen wir an dem Abend auch nicht mehr zumal ich eh erst gegen 18 Uhr wieder im Hostel ankam. Noch ein bissel durch die Innenstadt gelaufen was Essen gewesen und noch ein paar Bierchen getrunken. Gegen halb elf war ich dann auch im Bett die letzte „kurze“ Nacht forderte ihren Tribut. Und schon wieder mit einem komischen Gefühl in die Falle gegangen. Irgendwie läuft’s grad nicht so richtig…

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: La Gomez → Medellín

Tageskilometer: ca. 390 Km


Do

13

Nov

2014

Ein Funken Hoffnung… ;-)

 

Das Ausschlafen hat richtig gut getan auch wenn ich bereits um sechs wach wurde. Also erst mal eine erfrischende Dusche und nach ein zwei Käffchen war die Welt wieder in Ordnung. Bin dann mit Daniel und Theo zu Supermarkt geschlendert. Dort haben wir uns erst mal für ein ordentliches Frühstück eingedeckt. Zurück im Hostel wurde dann geschlemmt und ausgiebig vom gratis Kaffee des Hostels Gebrauch gemacht. Theo is derweilen noch mal los neue Reifen besorgen weil das mit dem Bestellen wohl nicht so richtig funktionierte. Nach dem reichhaltigen Frühstück machte ich mich auf den Weg zur Werkstatt. Eigentlich sollte ich ja nur kurz durch rufen um ihnen meine momentane Adresse hier in Medellín und die Telefonnummer mit zu teilen. Aber zum einen hatte ich ja eh nicht viel zu tun und zum anderen kam ich so vielleicht doch schon mal an genauere Informationen heran. Außerdem taten die nicht mal zwanzig Minuten Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein wirklich gut.

Medellin würde ich nicht wirklich als schön bezeichnen...
Medellin würde ich nicht wirklich als schön bezeichnen...
...aber dafür das heutige Wetter... ;-)
...aber dafür das heutige Wetter... ;-)

Dort angekommen traf ich gleich auf dasselbe Duo wie gestern bei der Übergabe der Maschine. Perfekt, so musste ich nicht viel erklären und hatte auch gleich wieder meine Übersetzerin dabei. Und sie hatten sogar super tolle Nachrichten für mich. Scheinbar hatten sie erfolgreich die Beule aus meiner Vorderradfelge „rausziehen“ können. Wenn das mal keine tollen Nachrichten sind… :-)

 

Bo ey ihr könnt euch sicher vorstellen wie erleichtert ich war. Ok ich weiß jetzt immer noch nicht was mich der Spaß gekostet hat aber mit Sicherheit nicht annähernd so viel wie eine neue Felge. Die Bremsanlage wollten sie morgen im Laufe des Vormittags checken und wenn alles gut lief dann könnte ich die Betty wohl morgen Mittag abholen. Was für tolle Neuigkeiten… :-)

 

 

 

Wieder zurück beim Hostel hab ich mich mal um die mehr als dreckigen Koffer und Taschen gekümmert. Der ständige Regen und der Matsch haben ihnen in den letzten Tagen ganz schön zugesetzt. Ich konnte Buchstäblich nichts mehr anfassen ohne mich selber dreckig zu machen. So hab ich dann mal alle Taschen leer gemacht, abgewaschen und zum trocknen auf die Leine gehangen. Auch die Koffer hab ich mal einer gründlichen Reinigung, so gut es eben in der Dusche ging unterzogen. ;-) Meine Schmutzwäsche die ich gestern abgegebene hatte war auch fertig und so konnte ich die auch gleich wegräumen. Perfekt. :-)

 

Anschließend hatte ich mich noch um einige Angelegenheiten zu kümmern die die Tage wegen dem ganzen Stress völlig auf der Strecke geblieben waren. Und ich kam endlich auch mal dazu mein Reisetagebuch wenigstens ein bissel zu füttern denn auch das hatte ich die letzten Tage ziemlich vernachlässigen müssen.

 

Zumindest bei Nacht ganz nett -  die Favelas...
Zumindest bei Nacht ganz nett - die Favelas...

Nach dem Abendessen in der Innenstadt hatte ich mich noch ganz gemütlich an den Läppi gesetzt um das Reisetagebuch auf den aktuellen Stand zu bringen. Halb vier hab ich dann aber abgebrochen und den Rest auf morgen verschoben… ;-)

 

Guats Nächtle. :-)





Tagessroute: Hostel → BMW Werkstatt → Hostel

Tageskilometer: gefahren: null – gelaufen angenehme 5 Km bei herrlichem Sonnenschein


Fr

14

Nov

2014

Das war ja wohl ein klarer Fall von Satz mit ...X :-/

 

Auch wenn ich recht früh ins Bett bin konnte ich dennoch nicht wirklich lange schlafen. Warum auch immer. Die beiden sind dann heut in der früh schon mal vorgefahren Richtung Manizales. Ich darf ja noch auf meine Betty warten bis die Werkstatt endlich fertig mit ihr ist. So gegen zwölf wollten die von BWM anrufen wenn ich die Betty abholen kann. Eh ich dann wieder hier bin die Sachen gepackt habe und startklar bin lohnt es kaum noch sich auf den Weg zu machen. Also komm ich halt morgen nach wenn alles glatt geht.

 

Wenn alles glatt geht…genau das richtige Stichwort. Als bis halb zwei immer noch kein Anruf von der Werkstatt kam hab ich mich kurzerhand auf die Socken gemacht und bin hin. Allerdings war die Situation eine völlig andere als gestern. Heute wusste auf einmal keiner mehr was davon dass meine Maschine heute fertig und abholbereit sein sollte. Auch die so nette Frau von gestern hatte plötzlich überhaupt keine Zeit mehr um zwischen mir und dem Mechaniker zu übersetzen. So musste ich mit Händen und Füßen via Google Translator mit dem Mechaniker kommunizieren. Und mal ehrlich wenn´s um ganze Satzzusammenhänge geht kannste Google Translator echt in die Tonne hauen. Nicht nur das er Fachwörter überhaupt nicht übersetzte und jedes dritte oder vierte Wort übernahm er einfach vom Spanischen und machte zu dem aus den restlichen deutschen Worten ein solches durcheinander das der Sinn völlig verloren ging. Nach einer guten dreiviertel Stunde wusste ich immer noch nicht ob nun die Felge noch repariert wird oder schon ist oder eventuell gar nicht mehr zu reparieren ist. Dazu kam noch das der Mechaniker dauernd zwischen dem Problem mit der Felge und der Hinterradbremse wechselte. Von der ich übrigens genauso wenig in Erfahrung bringen konnte… :-/ Und das alles an einem Schreibtisch weil die Maschine ja wo anders repariert wird. Da hätte man ja zumindest versuchen können mit Gestikulieren und zeigen weiter zu kommen. Zum Glück kam dann aber ein Mitarbeiter vorbei der englisch konnte und zwischen mir und dem Mechaniker übersetzen konnte. Also - die Vorderradfelge ist noch nicht fertig. Wird aber noch daran gearbeitet. Ob sie die wieder hin bekommen wissen sie aber noch nicht. Kann auch sein das alles reparieren nichts bringt und ich am Ende doch eine Neue brauche. Das wär dann nebenbei gesagt schon die zweite in fünf Monaten… Für den Fall sollte ich schon mal so mit gut 2000 Dollar rechnen meinte er. Keinen Ahnung warum die hier immer mit Dollar rechnen, bezahlen kann man hier jedenfalls nicht damit. Egal ein Haufen Geld wäre das in jedem Fall und würde meine Reisekasse zu dem gehörig schröpfen. Also Daumen drücken das da ein Fachmann am Werke ist. ;-) Die Hinterradbremse haben sie sich noch gar nicht vorgenommen glauben aber nach meiner Beschreibung zu urteilen das sich das Problem durch die Verringerung der Bremsflüssigkeit erledigt haben sollte. Aha ok jetzt bin ich genau so schlau wie gestern nur halt einen Tag weiter…

Also heißt es wohl oder übel Morgen gleiche Stelle gleiches Spiel… :-/ Klar könnte ich mich jetzt tierisch aufregen aber würde es was ändern. Nö außer dass ich mich selber ärgern würde. Hier in diesen Ländern braucht man halt sehr viel Geduld und noch mehr Zeit. Von ersterem hab ich leider meist weniger als mir lieb ist. Aber vielleicht ist das ja mal wieder eine gute Übung. ;-)

 

Auf dem Rückweg hat es denn auch mal wieder gehörig geschüttet. Passte super zur Stimmung. Bin aber trotzdem noch eine Runde durch die Innenstadt gelaufen um mir die Beine zu vertreten. Sonst ist nicht viel passiert.

 

Es bleibt also weiterhin spannend… ;-)

 

 

Sa

15

Nov

2014

Schöner...Besser...? - nein aber wenigstens wieder…;-)

 

So heute ein neuer Versuch meine Betty aus den Händen der BMW Werkstatt zu befreien. ;-)

Wie verabredet war ich pünktlich um 10 Uhr vor Ort um auch sofort nach einer halben Stunde bedient zu werden. Und wieder hatte ich das Glück das ich den gleichen freundlichen aber leider nur spanisch sprechenden Mitarbeiter von gestern hatte. Also ging das fröhliche Google Translator Spiel wieder von vorne los… ;-) Diesmal achtete ich aber darauf keine komplizierten Fragen oder Sätze zu schreiben sondern versuchte möglichst kurze knappe und am besten noch Fragen auf die er nur mit einem ja oder nein antworten konnte zu formulieren. Und siehe da die Kommunikation lief deutlich besser als gestern. Wenn auch nicht halb so toll wie mit der Unterstützung des Englisch sprechenden Mitarbeiters. Aber woher nehmen wenn nicht stehlen. Raus gekommen ist das die Bremsanlage ihrer Meinung nach ohne Probleme funktioniert und sie trotzdem zur Sicherheit die Bremsflüssigkeit gewechselt und das ganze Bremssystem getestet haben. Das klang ja schon mal nicht schlecht. Gern hätte ich mir noch einen Reservesatz Bremsbeläge für hinten mit genommen von BMW. Aber die wollten doch tatsächlich über einhundert Dollar für einen Satz. Das finde ich ja schon ein bissel sehr heftig. In Deutschland legt man dafür vielleicht 20-25 Euro auf den Tisch. Nun ja dann muss das halt erst mal warten und eigentlich sollten die Beläge ja auch locker die Tour überstehen.

Die Vorderradfelge hatten sie „fixiert“ so seine Aussage. Komplett reparieren konnte sie sie nicht. Eine kleine Unwucht ist leider zurück geblieben. Allerdings so meinte er würde man die beim Fahren so gut wie nicht merken und die Stabilität sei auch nicht gefährdet. Da es ihnen allerdings nicht gelungen ist die Felge vollständig zu reparieren würden sie mir die Kosten dafür auch nicht in Rechnung stellen. Aha… solche Worte hab ich ja noch nie gehört von einem BMW Händler. Aber hey ich wehr mich nicht dagegen… ;-) Und trotzdem, ein klein wenig komisch find ich´s schon… Deshalb belief sich die Rechnung auch nur auf 126.000 Peso also nicht ganz 50 Euro. Das schien ein mehr als fairer Preis zu sein für die Arbeit. Mal sehen/fühlen wie sie sich jetzt fährt die Betty nach der Schönheitskur. Ach und was soll ich sagen sie haben die Betty doch glatt geputzt. Ich werd verrückt das erste Mal seit Monaten das sie wieder strahlt. Bei den letzten Werkstatt Aufenthalten wurde meine Maschine nämlich immer geflissentlich übergangen was das putzen anging.

Da steht sie nun wieder frisch geputzt im Hinterhof...
Da steht sie nun wieder frisch geputzt im Hinterhof...

Dementsprechend gespannt war ich als ich die Fahrt zurück zum Hostel antrat. Ach und was soll ich sagen optisch haben sie die Beule so gut wie rausbekommen. Das unschöne Lenkerflattern ist gefühlt aber nicht nur geblieben sondern sogar noch ein bissel schimmer geworden… :-/ Vielleicht liegt’s ja auch daran das ich nun besonders genau darauf geachtet habe wie sich die Maschine beim Fahren anfühlt und  das Gefühl relativiert sich eventuell wenn ich wieder eine längere Strecke fahre. Vielleicht vielleicht…naja mal abwarten. Hier kann mir jedenfalls keiner weiter helfen außer natürlich mit einer komplett neuen Felge. Nicht destotrotz bin ich schon ein wenig enttäuscht über dieses schlechte Ergebnis.

 

Da es nun auch schon deutlich später war als geplant verschob ich die Weiterfahrt nun auf Morgen und gönnte mir noch ein paar Stunden Entspannung. Außerdem konnte ich so den Blog mal wieder auf Vordermann bringen. Somit habt ihr auch was davon. ;-)

Das Black Sheep...
Das Black Sheep...
...unser Hostel in Medellin...
...unser Hostel in Medellin...

So

16

Nov

2014

Endlich wieder on Tour… :-)

Time to Ride… Jetzt war ich wirklich lange genug in Medellín und es wurde Zeit endlich weiter zu ziehen. Die letzten Tage waren alles andere als stressfreies dahin fahren. Aber ich hoffe dass sich das nun auch wieder ändert. ;-)

Die Betty lahmt leider immer noch an ihrem Vorderhuf aber ich hoffe mal dass sich das auf der heutigen Tour nicht ganz so stark bemerkbar macht. Der „Meister“ von BMW meinte ja das ich die Unwucht in der Felge kaum noch spüren werde. Sein Wort in Gottes Ohr… ;-)

Medellín sieht von oben gar nicht sooo schlecht aus... ;-)
Medellín sieht von oben gar nicht sooo schlecht aus... ;-)

Pünktlich um acht, nach einem leckeren und reichhaltigen Frühstück hab ich mich dann vom Black Cheep verabschiedet. Meine Route ging aber nicht gleich direkt nach Salento zu den beiden Amigos. Zuerst wollte ich nämlich noch dem nahegelegenen Guatapé einen Besuch abstatten. Der Tipp kam von einer netten Australierin gestern Abend die selber schon da war. Also nichts wie hin auch wenn der Reiseführer vor Besuchen am Wochenende gewarnt hatte. Übervoll, Menschenmassen und verstopfte Straße usw. Aber ich wollte ja nicht hören. ;-) So ungewohnt leer Medellín´s Straßen so brechend voll waren die 80 Km kurvenreiche Straße dahin. Alles schien sich an dem freien Tag von Medellín nach Guatapé zu bewegen. Für die paar Kilometer brauchte ich fast sage und schreibe zwei Stunden. Nun ja zumindest ließ mir das genügend Zeit die Betty mit ihrem geflickten Vorderhuf zu testen. Leider bestätigte sich die Vermutung vom Vortag als ich sie von der BMW Werkstatt abgeholt hatte. Optisch war die Felge in einem sehr guten Zustand. Die Beule hatten sie wirklich gut heraus ziehen können das muss man ihnen schon lassen. Aber scheinbar haben sie die Beule auf Kosten der allgemeinen Laufeigenschafften entfernt. Statt einer Beule hatte ich jetzt ein Ei als Felge.

Ich sag´s mal so. Als ich gestartet bin konnte ich (auf einigermaßen gerader Strecke) gut freihändig fahren. Nach dem Reifenwechsel in Merida (Mexico/Yucatan) konnte ich höchstens noch einhändig fahren. Hände eincremen oder ähnliches während der Fahrt wurde da schon schwieriger. ;-) Jetzt muss ich in einigen Situationen sogar schon die zweite Hand dazu nehmen um das Schiff zu lenken. :-( Statt einigermaßen ruhig darin zu fahren und sich nur langsam und allmählich aufzuschaukeln wackelt und vibriert der Lenker nun in einem fort. Auch nehmen die Vibrationen mit zunehmender Geschwindigkeit nun nicht mehr ab wie vorher sondern steigern sich in ein sehr unschönes sehr hohes Vibrieren. Ab 120 Km/h summt dann der ganze Lenker. Eine Dauerlösung ist das auf keinen Fall. Aber selbst wenn ich gewollt hätte eine neue Felge hätte es in Medellín nicht unter einer Woche Zwangsaufenthalt gegeben. So muss ich denn mal schauen ob ich unterwegs irgendwo Ersatz bekomme.

Die Tour an sich war aber nichts desto trotz sehr schön. Endlich mal wieder auf der Betty sitzen und fahren und das mit einer wirklich grandiosen Kulisse. Auch der Abstecher nach Guatapé hatte sich voll gelohnt. Auch wenn es mit gute 160 Km Umweg verbunden war und ich deshalb erst im Dunkeln in Salento ankam. Einer der unschätzbaren Vorteile wenn man alleine unterwegs ist die deutlich bessere Kontaktaufnahme mit den Einheimischen. Während man in einer Gruppe kaum oder selten angesprochen wird kommt es als allein Reisender fast permanent zu oft auch sehr interessanten Gesprächen mit den Einheimischen. Das ist mir auch schon auf anderen Reisen aufgefallen. Ein Umstand den ich gestehen muss mir auf der bisherigen Tour schon etwas fehlt.

Almu und Fer - die beiden sind mit ihrer KTM schon seit sage und schreibe März 2013 in der Welt unterwegs. Respekt !!!  Welch unglaubliches Glück einen Partner an seiner Seite zu wissen mit dem man solche Erlebnisse teilen kann… :-)
Almu und Fer - die beiden sind mit ihrer KTM schon seit sage und schreibe März 2013 in der Welt unterwegs. Respekt !!! Welch unglaubliches Glück einen Partner an seiner Seite zu wissen mit dem man solche Erlebnisse teilen kann… :-)
Jeder will sie aber nur einer hat sie - die Betty... ;-)
Jeder will sie aber nur einer hat sie - die Betty... ;-)
Man war das lecker...
Man war das lecker...

Das Hostel war so gut wie ausgebucht als ich dort ankam so dass mir das Glück zu Teil wurde das letzte Doppelzimmer nehmen zu dürften. Natürlich auch zu dessen Kosten. ;-) Aber was soll´s daheim würde ich mich ja auch nicht über ein Doppelzimmer für 20 Euronen beschweren. Also alles schick. Außerdem hatte ich so den Luxus eines eigenen Bad´s und eines wirklich großen kuscheligen Bettes. :-) Zum Abendessen hab ich mich dann mit den zwei Amigos getroffen und wir sind in ein recht heimeliges Restaurant in dem es einen wirklich leckeren Hamburger gab. Wirklich seit langem mal wieder einen leckeren Hamburger. Da auch die anderen beiden schon fast am Tisch eingeschlafen sind haben wir uns recht bald auf dem Heimweg gemacht und auf´s Zimmer.



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Medellín → Salento (http://de.wikipedia.org/wiki/Salento_%28Kolumbien%29)

Tageskilometer: ca. 410 Km


Mo

17

Nov

2014

Ein perfekter Kaminabend… :-)

Die Erkältung die ich mir mit Sicherheit in dem Kühlschrank der sich als Bus getarnt hatte zugelegt habe war heut Morgen zwar noch nicht ganz weg aber schon deutlich besser. Sprich die Nase war fast frei, der Hals war so gut wie kratz frei und der Schädel brummte auch nicht mehr. Ja ich weiß, ich weiß ich habe mir schon wieder was an den Leib geholt. Fragt mich nicht wie ich zu der Ehre komme. Gefühlt hab ich hier in den letzten 2 ½ Monaten mehr gekränkelt als in den letzten zehn Jahren zusammen. Ich hoffe das hat nichts zu bedeuten…

 

Mit den anderen dann um acht zum Frühstücken getroffen. Daniel hatte sich schon um das Brot gekümmert so dass ich nur noch den Käse, die Wurst, den Tunfisch und den Salat raus kramen musste den wir schon in Medellín besorgt hatten. Käffchen gab´s auf Kosten des Hauses. So gefällt mir das. :-)


Um neun war ich zur Kaffeplantagentour verabredet. Dem Plantagenbesitzer gehörte übrigens auch das Hostel und eben jener machte auch die Führung. Naja Plantagenbesitzer hört sich jetzt recht großspurig an. Die Plantage war recht klein. Wie fast alle Kaffeplantagen in Kolumbien. Das Hostel war auch nicht die Welt und der Typ war echt auf Teppich geblieben wie man so schön sagt und sehr sympathisch. Mit insgesamt 14 weiteren Besuchern machten wir uns dann auf den nicht weiten aber nicht minder abenteuerlichen Weg zur Kaffeplantage. Ich glaube als Reiseführer/Guide muss man geboren sein. Und ich glaube darin lag auch seine Berufung. Ohne Probleme hätte er nicht nur unsere kleine Gruppe sondern auch ein ganzes Stadion unterhalten können. Nett und interessant aber auch ohne Punkt und Komma und vom Hundertstel ins Tausendstel. ;-)

Die Plantage erinnerte mich jetzt  nicht wirklich an das was ich mir unter einer Plantage vorgestellt hatte. Keine langen wohlgeordneten Reihen von Kaffepflanzen sondern eher ein wildes durch einander von Palmen, Bananen, Citrus und anderen Früchten. Ach ja und ab und an auch Kaffepflanzen. Alles Biologisch wie ich später erfahren sollte. Aha deshalb also. ;-)

In den folgenden zweieinhalb Stunden erklärte er dann alles was er über Kaffe und seinen Anbau wusste. Sprich vom pflanzen der Bäume bis zum fertigen Kaffe in der Tasse. Zum Schluss durften wir dann auch, unter sorgfältiger Beobachtung ein paar Kaffebohnen schälen, malen, rösten, wieder malen und schließlich trinken. ;-)

Unterm Strich es hat sich gelohnt.

 

Zurück im Hostel bekam ich gleich ein neues Zimmer auf´s Auge gedrückt. Nicht das ich unbedingt in ein Dorm wollte aber günstiger war´s schon. Sachen packen und umziehen. Gleich gegenüber der Straße hatten sie noch eine Haus und ich ein Bett im Vierbettzimmer. Das schleppen der ganzen Klamotten war aber schon Schweißtreibend. Was man aber auch alles dabei hat. ;-)

Kaum war ich fertig mit dem Umzug ins neue Heim wurde auch schon das Wetter schlechter. Erst zog es sich nur zu und dann nieselte es mal mehr mal weniger. Hmm… geht besser.

Also verschob ich den kleinen Ausflug mit der Betty und machte mich mit der Kamera auf in die Innenstadt.

Eigentlich sollte es in einer so kleinen Gruppe von drei Leuten einfach sein sich abzusprechen und das wo man schon in einem Hostel übernachtet. Allein in der Realität sieht es manchmal anders aus. So sind die beiden mal wieder ohne mich zum Essen und trinken losgezogen. Also bin ich später alleine los in die Innenstadt. Nach dem überaus leckeren Abendessen (Hähnchen überbacken in einer unglaublich leckeren Bechamellsauce ) in der Innenstadt hab ich es mir im Hostel gemütlich gemacht. Der Gemeinschaftsraum hatte neben einer kleinen Küche nämlich auch einen Kamin zu bieten. Und das Beste neben bei lagen gleich zwei Säcke mit getrocknetem Holz. Perfekt. Was gibt es besseres für die schon etwas kühlen Abende hier in den Hochlagen. Keine zehn Minuten später war das Feuer am lodern und ich hatte es lauschig warm in der Bude. Dann noch Tisch und Stuhl Richtung Kamin, den Läppi mit schöner Musi gefüttert ein Bierchen in der Hand. Perfekte Bedingungen fürs Tagebuch schreiben kann ich euch sagen. Später bin ich dann auf die Couch gewechselt und habe den Flammen beim Tanz zu geschaut. Herrlich…ein Perfekter Abend… Davon gern mehr. :-)

 

 

Di

18

Nov

2014

Und wieder eine Schilti auf Abwegen…

Irgendwas muss an den kleinen Schilti´s sein das sie jeder haben will. Als ich heute Morgen meine Betty startklar gemacht habe ist mir aufgefallen das die Schilti nicht mehr an ihrem angestammten Platz hinter der Scheibe war. So fest wie sie dort eingeklemmt ist kann sie jedenfalls nicht von allein rausgefallen sein und gestern war sie ja noch an Ort und Stelle. Ich hab dann bei der Besitzerin des Hauses nach gefragt ob sie nicht eventuell eines der Kinder mit meiner Schilti hat spielen sehen. Und tatsächlich stellte sich heraus dass ihre Tochter sich der Schilti angenommen hatte. Man kann der Schilti halt einfach nicht wiederstehen. ;-) Nur das wieder finden gestaltete sich etwas langwieriger da die Tochter in der Schule war und so nicht ausgequetscht werden konnte. Schließlich wurde sie aber doch noch gefunden und hat jetzt wieder ihren angestammten Platz auf der Betty. Glück gehabt muss jetzt also doch kein Spanisch lernen. Man kann sie aber auch wirklich keinen Augenblick aus den Augen lassen. ;-)

Hab mir heut mal wieder die Freiheit genommen und wieder einen Solofahrtag eingelegt. Gefühlt bin ich die letzten Tage ja eh meist allein unterwegs gewesen. Und ich muss sagen dass so ein Solofahrtag auch seine Vorteile zu bieten hat. Man braucht sich nicht abzusprechen keine Kompromisse machen. Und für mich nicht unwichtig man kann anhalten und Fotos machen wann und wie oft man möchte ohne die Gruppe zu zerreißen oder aufzuhalten. Etwas das gefühlt die letzten Wochen deutlich zu kurz gekommen ist. Solange alles läuft gar keine schlechte Alternative. So ab und an zwischen durch. ;-

Der Tag war echt super sowohl was die Strecke als auch was das Wetter anging. Ok manchmal meinte es das Klärchen etwas zu gut was man an meinem leichten Sonnenbrand im Gesicht erkennen konnte. Aber doch immer noch besser als Regen. ;-) Und die Straßen erst....ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal einen so gut ausgebauten und Schlaglochfreien Asphalt unter meinen Rädern hatte. Da können selbst unsere Straßen in Deutschland mit unter nicht mithalten. Nicht das ich mich daran noch gewöhne… ;-)

Der neue Nahverkehr... ;-)
Der neue Nahverkehr... ;-)
Keine Angst ich hab dabei nicht an die Arbeit gedacht... ;-)
Keine Angst ich hab dabei nicht an die Arbeit gedacht... ;-)

Fand Schilti mal wieder gar nicht witzig...versteh ich überhaupt nicht... ;-p
Fand Schilti mal wieder gar nicht witzig...versteh ich überhaupt nicht... ;-p

Wie schon bei der letzten Tour von Medellín nach Salento hab ich auch heute wieder einige nette Bekanntschaften mit Einheimischen geschlossen. Auch wenn die Gespräche gemäß meinen Spanisch Kenntnissen zugegebenermaßen meist mit Händen und Füßen stattfanden. Aber das tat der Neugier und der Herzlichkeit der Gespräche trotzdem keinen Abbruch. Es ist wirklich faszinierend wie viel mehr Kontakt man mit der Bevölkerung bekommt wenn man alleine unterwegs ist. Anders als in der Gruppe wird man wirklich ständig angesprochen und in Gespräche verwickelt. Find ich gut. Daumen hoch. ;-)

Heiß begehrt die Lady – die Betty natürlich… ;-)
Heiß begehrt die Lady – die Betty natürlich… ;-)

Mein Nachtlager hab ich heut in Popayȧn aufgeschlagen. Welches eine ganz nette und idyllische Altstadt zu bieten hat. Allerdings musste man sich zuvor auch wieder durch das obligatorische Verkehrschaos in die City durch kämpfen. Und schon wieder wollten sie meiner Schilti ans Fell. Beim Moped abladen wollte sich doch glatt ein schlimmer Finger mit meiner Schilti davon machen. Zum Glück gibt´s aber auch einige ehrliche Leute und die haben den Schuft dann in die Flucht geschlagen. Und das geschah alles während ich meine Sachen ins Hostel gebracht habe. Nun werd ich wohl oder übel zur Sicherheit der Schilti sie jeden Abend mit aufs Zimmer nehmen. Leider schlug das Wetter zum Abend hin wieder in Regen um so das die Altstadtbesichtigung etwas feucht wurde. Ein Grund mehr sich in ein gemütliches Cafe zu setzen, eine Pause ein zu legen und einen köstlichen Kaffe zu genießen. Lecker… ;-)

Zum Abendessen gab´s heute zum zweiten Mal lecker gegrilltes Hähnchen. Ich liebe Hähnchen am liebsten frisch vom Grill.

 

Morgen geht´s dann weiter Richtung Ecuador oder auch vielleicht doch auch schon rein ins Land? Na mal schauen. Hab ja keine Eile. Hoffe dass sich die Regenwolken bis morgen früh wieder verzogen haben…

 

Da die beiden anderen mal wieder pünktlich um neun in der Falle lagen und das Hostel keinen wirklichen Gemeinschaftsraum hatte war für mich heute auch mal eine frühe Bett Zeit angesagt.

Guats Nächtle…



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Salento → Popayȧn (http://de.wikipedia.org/wiki/Popay%C3%A1n)

Tageskilometer: ca. 350 Km


Mi

19

Nov

2014

Ecuador oder doch Kolumbien das ist hier die Frage… ;-)

Jetzt weiß ich auch endlich warum Daniel immer schon vor dem Wecker klingeln wach ist. Ich bin ja nun gestern auch mal kurz nach neun ins Bett. Und was soll ich sagen nach fast neun Stunden war ich auch vor dem Wecker wach. Das Geheimnis liegt einfach nur darin früh genug ins Bett zu gehen. ;-)

Hier gings dann erst mal nicht weiter...
Hier gings dann erst mal nicht weiter...

Frühstück gab’s dann gleich noch im Hostel. Das Käffchen hat uns die Hostel Mutti spendiert und der leckere Marmorkuchen kam von mir. Das Wetter zeigte sich zum Glück wieder von seiner besten Seite. Sprich es war trocken aber nicht zu warm und ie Sonne zeigte sich am Anfang nur ab und an zwischen den Nebelfeldern. Die Straße hatte es dagegen heut wieder mal in sich. Eine Baustelle nach der anderen und das immer verbunden mit teilweise endlosem Warten an den Checkpoints. Was schon etwas nervig war. Schlussendlich hat uns aber der Streik den Grenzübertritt nach Ecuador gekostet. Ich glaub es ging um die Mautgebühren der Autobahn oder so. Das alles lief extrem entspannt und friedlich ab. Aber nichts desto trotz ging gar nichts mehr. Die Panamericana wurden einfach an allen wichtigen Straßen und Kreuzungen von Taxis, Pick-ups oder Transportern blockiert und dann war Schluss mit fahren. Die folge Kilometerlange Staus auf den Straßen. Zu beneiden waren die die ganzen Leute nicht. Wer weiß wie lange das gedauert hat bis sich der Verkehr wieder einigermaßen normalisiert hatte. Wir hatten dagegen das Glück uns an der Blechlawine vorbei schlängeln zu könne. Ich hätte auch wirklich nicht tauschen wollen mit dem letzten in der Schlange. ;-) Bis Pasto konnten wir uns noch vorwärts kämpfen danach war Schicht im Schacht.  Also blieb uns nichts anderes übrig als unser Nachtlager gleich hier aufzuschlagen.

Eines kann man den Bewohnern von Pasto nun wirklich nicht vorwerfen nämlich Desinteresse an fremden Besuchern und ihren Gefährten. Egal wo wir auch standen und wie lange in kürzester Zeit hatte sich eine beachtliche Menschentraube um uns und die Maschinen versammelt um die Fremden und ihre Neuartigen Maschinen zu bewundern. So viel Aufmerksamkeit waren wir gar nicht gewohnt. Klar das der eine oder andere mal interessiert schaut oder stehen bleibt. Einen solchen Menschenauflauf hatten wir aber auf dieser Reise noch nicht erlebt. Unzählige Handyfotos wurden an diesem Nachmittag von uns oder beim Posen mit den Maschinen gemacht. Ein Rockstar hätte nicht mehr Aufmerksamkeit bekommen… ;-)

Der Marktplatz...
Der Marktplatz...
...und die Kirche von Pasto...
...und die Kirche von Pasto...

Die Altstadt von Pasto hatte aber schon ihre Reize es hätte uns auch schlimmer treffen hätte können. Zudem war das Hostel voll ok und auch die Maschinen standen sicher. Was will man mehr. ;-)

Den Rest des Nachmittags habe ich die Fußgängerzone erkundet. Auf meiner „Tu du“ Liste gab es einiges abzuhaken. Was sich leider auch nach einigen Stunden Shoppens nicht geändert hate. Eine neue Sonnenbrille z.B. hab ich genauso wenig bekommen wie ein paar neue Schuhe. Ok zugegeben die Sonnenbrillen waren noch eine Frage des Geschmackes. Bei Schuhen fehlte es schlicht an den passenden Größen. Mit Schuhgröße 44 lebe ich hier eindeutig auf zu großem Fuße. Bis 42 geht noch einiges danach hört´s auf. Also nichts mit neuen Schuhen.

Aber wir sind ja quasi gleich in Ecuador da sind doch alle Blond, Blauäugig und mindestens 1,80 cm groß. Da sollte doch was zu finden sein. Oder verwechsel ich da grad was… ;-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Popayȧn → Pasto (http://de.wikipedia.org/wiki/Pasto)

Tageskilometer: ca. 260 Km


Do

20

Nov

2014

Betty Müde - Betty schlafen…? ;-)

Als wir heut Morgen gegen sieben unsere Maschinen vom Parkplatz geholt haben schlief die halbe Stadt noch. Zwar waren schon einige eilig aussehende Leute unterwegs aber die Cafés oder Bistros hatten alle ihre Läden noch verrammelt. Von den anderen Läden mal ganz abgesehen. Zumindest konnten wir aber schon mal ein Käffchen in einem Bistro ergattern das eigentlich noch gar nicht geöffnet hatte und deshalb auch noch kein Frühstück anbot.

Die Kirche von Ipiales - sowohl von außen...
Die Kirche von Ipiales - sowohl von außen...
...als auch von innen sehr schön...
...als auch von innen sehr schön...

Die gut hundert Kilometer bis nach Ipiales der Grenzstadt zu Ecuador waren schnell und angenehm zügig zurückgelegt. Die Straßen sind hier wirklich top. Ipiales ist ja berühmt für ihre wunderschöne Kirche welche pittoresk über einer Schlucht thront. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so machten wir noch schnell einen Abstecher zu der besagten Kirche. Und ich muss sagen das sich sowohl der Umweg als auch der steile ab und Aufstieg gelohnt hat. Die Kirche an sich ist schon wirklich sehr schön ihre Lage aber macht sie erst zu etwas besonderem. Aber falls ihr mal in der Nähe seit kann ich euch den Abstecher nur empfehlen.

Dann ging an die Border. Die Ausreise ist wie eigentlich auch in allen Ländern vorher eine Minuten Sache. Ich glaub keine viertel Stunde und wir waren durch. Interessant und halt auch langatmig wird’s immer erst bei der Einreise. Der Rest des gut zweistündigen Grenzaufenthaltes ging dann dementsprechend für die Einreise in Ecuador drauf. Wobei die Migration schnell erledigt war. Einzig das Permit für die Motorräder benötigte wieder einiges an Bürokratischem Aufwand.

Und der Witz des Tages…für die Ausstellung des Permits sprich die Einreiseerlaubnis für die Motorräder benötigte die nette Sachbearbeiterin wie immer einige Kopien. Unter anderem vom Pass der Zulassung und dem Führerschein. Daniel hatte seine ohne besseres Wissens in Farbe kopieren lassen. Die erste Farbkopie überhaupt auf der Reise. Ich hab ihn dann noch aufgezogen das ich für meine Kopien die ich extra in schwarz/weiß habe machen lassen nur einen Bruchteil habe bezahlen müssen. Und

Bei den Benzinpreisen freut sich doch der Geldbeutel... ;-)
Bei den Benzinpreisen freut sich doch der Geldbeutel... ;-)

als ich dann endlich an der Reihe war sagte die nette Dame doch tatsächlich sie benötigt Farbkopien von den Dokumenten. Ich dachte erst sie will mich auf den Arm nehmen. Das hatten wir doch noch nie. Elf Grenzübergänge und noch nie wollte jemand Kopien in Farbe. Nun war es an Daniel zu feiern und zwar über mich. Na toll wieder neue Kopien machen lassen und wieder anstellen am Schalter. Das allein hat uns locker eine halbe Stunde gekostet. Nun ja wir haben´s überlebt und schließlich haben wir auch schon deutlich schlimmere Grenzübergänge hinter uns. Die wirklich positive Überraschung gab´s bei der nächsten Tanke. Für Super muss man hier nur umgerechnet 41 Cent löhnen. Normal gibt’s sogar für noch mal neun Cent weniger. Einmal Betty´s dicke Backen bis zum Rand volltanken für schlanke 13,50 Euronen. Tolle Sache das, so macht Tanken dann auch mal wieder Spaß. :-) Auch die Straßen in Ecuatorianien sind wirklich vom feinsten. Schön wenn man sich mal nicht dauernd Sorgen um seine Felgen machen muss. Und auch nicht ständig einen auf Adlerauge machen muss.

Zum Mittagessen hat uns Daniels zielsichere Hähnchen-Spürnase wieder zu einem leckeren Pollo geführt. Lecker sag ich euch so ein knuspriges Hähnchen vom Spieß. Hmm… ;-) Und das auch noch zu einem unschlagbar günstigen Preis von etwas mehr als drei Euronen pro Person für gut 1 ½ Hähnchen mit Salat, Kartoffeln, Reis, Vorsuppe und Getränken. Ach Ecuador du gefällst mir jetzt schon… ;-)

 

Und dann passierte was bislang Theo und Daniel vorbeihalten war. Nach einem kurzen Fotostopp wollte ich die Betty wieder vom Hauptständer schupsen…den Seitenständer hatte ich auch schon ausgeklappt…die Maschine rutscht vom Hauptständer landete wie gewünscht auf dem Seitenständer…der hat aber nichts besseres zu tun als in dem weichen Schotter einzusinken… schließlich gibt er nach und klappt ein…und schon hatte ich im wahrsten Sinne alle Hände voll (zu tun). Zwar konnte ich sie erst mal abfangen aber da sie keinen Gang drin hatte rollte die Maschine nun langsam Bergab und mir fehlte nun schlicht die dritte Hand um zum festhalten auch gleichzeitig noch bremsen zu können. So rutschte sie mir dann doch noch langsam aber stetig immer weiter zur Seite bis sie schließlich auf dem Motorsturzbügel aufliegend mir zu Füßen lag. Passiert ist ja nichts, nicht mal einen Kratzer hat sie davon getragen und weit ist sie ja nicht gerutscht der Motorschutzbügel hatte sie abgefangen. Aber nichts desto trotz bekomme ich nun in der Umfallstatistik nun auch meinen ersten Strich verpasst. Und das nach über zwanzigtausend Kilometern auf dieser Tour… ;-)

Hier kocht Mutti noch selbst und mit Liebe... ;-)
Hier kocht Mutti noch selbst und mit Liebe... ;-)

Da wir es nun nicht mehr bis zur Küste schaffen würden machten wir heute in Otavalo halt. Eine nette Kleinstadt mit einigen schönen Kirchen. Und bemerkenswert für die Größe der Stadt vielen Hostels und Hotels. Ebenfalls gibt´s hier erfreulicherweise wieder zahlreiche kleine Straßenverkäufer die ihre lokalen Köstlichkeiten feil bieten. Klar dass ich zum Abendessen einen solchen Stand „geplündert“ habe. Auch hier wieder lecker ohne ende und dazu unglaublich günstig. Für meine riesige Portion Kartoffeln, Nudeln, Gemüse, Chruzo, Hähnchenbrustfilet nebst Salat und Spiegelei obendrauf wollte der gute Mann nur 2 ½ Dollares haben. Und das war so lecker sag ich euch. Wenn ich auch nur irgendwie gekonnte hätte wäre eine zweite Portion in meinen Magen gewandert. Aber ich war danach einfach so was von Satt… ;-)

Vorallem Nachts schön anzusehen...
Vorallem Nachts schön anzusehen...
Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Pasto  → Otavalo (http://de.wikipedia.org/wiki/Otavalo)

Tageskilometer: ca. 300 Km


Fr

21

Nov

2014

Äquator in Ecuador…


Ach das Beste an der Hochebene sind doch die überaus angenehmen Temperaturen. So begrüßte uns der Morgen in Otavalo mit meiner persönlichen wohl fühl Temperatur von ungefähr 16/17 Grad. Sehr angenehm im Vergleich zu den schwülen 30 Grad die wir manchmal morgens schon an der Küste hatten.

Zum Frühstück plünderten wir ein kleines Café das eigentlich eher ein Bäcker mit Verkaufsraum war. Für Ecuadorianische Verhältnisse mit 5 US Dollar zwar recht teuer aber dafür auch sehr lecker. Mehr als vollgefuttert und mit einem leichten Zucker schock ging´s dann wieder zurück zum Hotel die Mopeds packen. Pünktlich gegen acht machten wir uns vom Hotel Parkplatz auf.

 

Die Straßen waren super und auch der Verkehr war an dem Morgen noch recht angenehm. Na ok ausgenommen die paar Kilometer die wir durch Quito mussten. Unseren ersten Stopp machten wir dann kurz hinter Quito beim Äquator Stein. Eigentlich nicht mehr als ein überdimensionierter Obelisk mit Aussichtsplattform. Aber drum herum haben sie gleich mal ein ganzes Dorf mit Souvenir Läden und Nippes Shops aufgezogen. Klar dass ich dem nicht wiederstehen konnte und mir auch ein Shirt zugelegt hab. ;-) Ach ja und natürlich hab ich meinem Pass auch den obligatorischen Äquator Stempel verpasst.

Weiter ging’s dann über ein paar herrliche Bergpässe immer Richtung Esmeralda hin zur Küste. Leider hatte der Verkehr deutlich zugenommen so dass wir nun etwas langsamer vorrankamen. Mittag machten wir in einem kleinen etwas herunter gekommen Bergdorf bei einem Hähnchen Brater. Bei der Bestellung waren die Augen wohl wieder größer als unsere Mägen. So hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön zu kauen an den zwei großen fetten Händeln. Gefühlt sind die hier aber auch deutlich größer als in Zentral Amerika wo wir unter den staunenden Augen der Bedienung meist sogar jeder ein ganzes Verputzte. Völlig vollgefuttert rollte ich anschließend wieder auf die Maschine zurück. Ich war dermaßen voll gefuttert das mir schon das Atmen mühe machte. ;-)

Päuschen mit Ausblick...
Päuschen mit Ausblick...

Die Restlichen 250 Km bis zur Küste verliefen etwas zäh, bedingt auch durch den Verkehr. Statt in Same wo wir eigentlich hin wollten aber kein annehmbares freies Plätzchen für uns fanden sind wir schließlich in Atacames gelandet. Was auch deutlich netter anzuschauen war. Zu dem war hier eine deutlich höhere dichte von Hotels, Restaurants und Bars zu finden. Entschieden haben wir uns schließlich für ein recht nettes kleines Motel mit einem Pool und Parkplätzen direkt vor der Zimmertür. 40 US Dollares sind zwar kein wirkliches Schnäppchen aber in so einer Tourihochburg legt man ja immer ein bissel mehr auf den Tresen. Und eine Tourihochburg war es allemal. So ein klein Malle von Ecuador so zu sagen. Eine Bar neben der anderen aufgereiht wie an einer Perlenkette den ganzen Strand entlang. Wobei jede wieder versuchte die andere an Lautstärke zu übertreffen.

Da wir vor hatten hier einen Tag Pause einzulegen konnten wir uns heut Abend auch was gönnen was dann darin endetet das ich um halb fünf in die Falle viel. Mehr sag ich dazu nicht, besser is es… ;-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Otavalo → Atacames (http://de.wikipedia.org/wiki/Atacames)

Tageskilometer: ca. 450 Km


Sa

22

Nov

2014

Sonne, Sand, Strand und Meer…

 

Tja was macht man an so einem Fahrfreien Tag. Ausschlafen erst mal, danach Frühstücken ein bissel durch die kleine Stadt und den Strand spazieren die Sonne genießen und ein paar von den Dingen erledigen die sonst so auf der Strecke geblieben sind. Kurz und Bündig mehr gibt’s nicht zu berichten… ;-)

Unser Motel...
Unser Motel...
...und unser Pool...
...und unser Pool...

So

23

Nov

2014

Baṅos – oder die Frage Brandblasen oder Frostbeulen…? ;-)


Die Nacht war echt die Härte und erinnerte mich exakt an die letzte Nacht in Guatemala. Wo wir auch die ganze Nacht lautstark von der Bar gegenüber beschallt wurden. Irgendwann am späten Nachmittag fing die Party gegenüber an was ja noch kein Problem war. Dass sie so gegen vier Uhr morgens die Musik erst ab stellten war weniger toll. Dazu kam das die Blutsauger uns die ganze Nacht gepiesackt haben. Lästige Viecher jetzt weiß ich wieder was ich in den Bergen nicht vermisst hab. Wer hat die bloß erfunden…? Unterm Strich fühlten wir uns alle ziemlich gerädert… :-/

Was sagt ihr...
Was sagt ihr...
Die Dachterrasse...
Die Dachterrasse...

Die Strecke lief heut wieder super. Die Straßen waren bis zum Mittag auch so gut wie leer gefegt. Vielleicht lag es ja daran das heut Sonntag war? Mittag wurde mal wieder richtig Pollo geschlemmt. Lecker war´s wenn auch ein wenig Salzig. Die Pommes konnte man jedenfalls vergessen. In Anbetracht dessen das wir so gut vorwärts gekommen sind haben wir unser heutiges Tagesziel auch gleich mal weiter nach hinten verlegt und sind bis Baṅos durch gestartet. Ein hübsches kleines Städtchen in den Bergen auf 2700 m. Bekannt ist Baṅos durch seine heißen Quellen und seinen Wasserfall. Beides haben wir natürlich auch näher in Augenschein genommen. Natürlich haben wir auch einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt gemacht. Ein Blick in die Kirche z.B. hat sich schon gelohnt. Für die nun kälter werdenden Tage die nun demnächst auf uns zukommen haben wir uns heute bei einem kleinen Souvenirladen jeder eine witzige Handgestrickte Mütze gekauft. Und natürlich auch gleich probegetragen bis wir zurück beim Hostel waren. Super bequem und sowas von warm. Der Winter kann kommen… ;-) Unter gekommen sind wir in einem kleinen schmucken Packpacker Hostel mit Pool und einer sehr schönen Dachterrasse. Den Pool hab ich nicht getestet dafür sind wir ja in die Therme.

wem steht sie besser...?
wem steht sie besser...?
...und der Pool...
...und der Pool...

Die schöne Kirche von  Baṅos...
Die schöne Kirche von Baṅos...

Kurz nach 18 Uhr öffnete die Therme ihre Tore, Zeit uns auf den Weg zu machen. Gegen eine kleine Spende von drei Dollares durften wir rein. Auf die Idee einen entspannten Thermen Abend zu machen kamen allerdings auch ein paar andere. Ich sag´s mal so wir waren nicht alleine. ;-)

Im oberen Bereich gab es ein kaltes Becken was wie zu erwarten recht wenig frequentiert wurde. Das angenehm temperierte Becken gegenüber mit 37 Grad ähnelte dagegen eher schon einer Sardinendose. Da war kein reinkommen mehr. Ok dann also doch runter zu dem anderen Becken. Warum sich hier die Massen nicht auch stapelten war mir spätestens klar als ich meine Füße ins Wasser gehalten hab. Heiß aber wirklich heiß nicht nur so Badewannen Temperatur oder so. Laut der angeschlagen Tafel 44 Grad gefühlt aber mindestens 50 Grad. Jetzt weiß ich wie sich mein Frühstücksei fühlt wenn’s gekocht wird. Schon nach ein paar Minuten fühlte ich mich auch durch. Danach wechselte ich ein paar Mal zwischen dem Abklingbecken und dem Kochtopf. So ließ es sich dann gut aushalten.

 

Nach der Therme wurde es dann aber Zeit fürs Abendessen. Heute entschieden wir uns mal für Italienische Köstlichkeiten. Sprich Pizza und Pasta. Nach einigem Suchen war schließlich auch ein ganz passabler Italiener gefunden. Die Pizza war lecker das Bier auch und bezahlbar obendrein.

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Atacames → Baṅos (http://de.wikipedia.org/wiki/Ba%C3%B1os)

Tageskilometer: ca. 520 Km


Mo

24

Nov

2014

Betty´s Hinterradbremse die Zweite…:-/

So fängt der Tag doch einfach perfekt mit einem leckeren und reichhaltigen Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hostels. Lecker Omelette, Rührei, frisch gepressten O-Saft und Käffchen. :-)

Der Abstecher Richtung Amazonas viel leider buchstäblich ins Wasser. Je weiter wir in die Richtung gefahren sind umso stärker wurde der Regen zu dem tendierte die Sicht auch bald nur noch gegen null. Also sind wir wieder zurück und dann weiter nach Chugchillan wo wir einen sehr schönen Kratersee anschauen wollten. Unterwegs bei einer Pause checkte ich mal wieder meine Hinterrad Bremse. Irgendwie hatte ich so im Gefühl das sich die Betty ein wenig schwerer Tat als normal. Und siehe da das Hinterrad lief wieder mit angezogener Bremse. Täuschte mein Gefühl also doch nicht. Leider muss man ja sagen mir wär ja schon lieber gewesen ich hätte mich geirrt. Also war das Thema doch noch nicht vom Tisch. Fix hatte ich den Spritzschutz und den Bremssattel abgebaut und schaute mir die Beläge mal genauer an. Kurz vor Medellín also vor etwas mehr als 2000 Km hatte ich die Beläge ja tauschen müssen und jetzt waren sie schon wieder zur Hälfte runter. Dahin geschmolzen wie eine Sahnetorte in der Mittagshitze. So geht das auf jeden Fall nicht weiter. Bei dem Verschleiß komme ich ja nicht mal mehr bis Lima. Und das war mein letztes Ersatzpaar. Also doch zum Check beim freundlichen in Lima vorbei schauen. Dabei war die Bremsanlage doch gerade erst in Medellín durch gecheckt worden inklusive Bremsflüssigkeitswechsel. Nun ja erst mal wieder alles zurück gestellt und weiter ging´s.

Der Kratersee in Chugchillan präsentierte sich leider sehr bewölkt. Die Sonne wollte einfach nicht durch kommen. Trotzdem machte der Krater mit dem See eine gute Figur. Mit Sonnenschein muss es wirklich ein super Anblick sein. Beim doch schon etwas verspäteten Mittag überlegten wir ob es nicht sinnvoll wäre einfach hier unser Nachtlager aufzuschlagen. Die Zeit war jedenfalls schon ran und bis zur nächstgrößeren Stadt wären es noch gut 120 Km durch die Berge. Also entscheiden wir uns fürs hierbleiben. Hostel gab es ja genug in dem Ort. Wir fanden sogar ein wirklich nettes kleines Hostel gleich um die Ecke. Welches ein gemütliches Dreibettzimmer für 15 US Dollares pro Nase frei hatte. Frühstück und Abendessen waren auch inklusive.

 

Die Temperaturen hier auf über 4000 m waren schon etwas frisch und wurden durch den leichten Nieselregen der später noch einsetzte gefühlt nicht besser. Irgendwas einstelliges, ich schätze mal so um die 8 Grad werden wir wohl gehabt haben. Zehn Grad waren es jedenfalls als wir mit dem Mopeds hochgefahren sind und danach wurde es spürbar kälter. Was für ein Glück also das wir einen kleinen Ofen bei uns im Zimmer hatten. Einmal angezündet wurde es schnell lauschig warm. Herrlich es gibt doch nichts Schöneres als ein lauschiges Plätzchen wenn’s draußen ungemütlich wird. ;-)

Vorher musste ich mich aber noch um das leidige Problem meiner Hinterradbremse kümmern. Also die Koffer ab, die Sitzbank runter und das Werkzeug raus gekramt. Anschließend die Spritzschutz abmontiert und danach den Bremssattel. Um die Hydraulikleitung freizulegen musste ich zunächst das Hinterrad ausbauen erst dann kam ich an die beiden Schrauben für die Abdeckung der Hydraulikleitung. Anschließend das Ganze in umgekehrter Reihenfolge wieder ans Bike geschraubt. Den Bremssattel hab ich in feste Pappe gewickelt mit Panzerband fixiert und am Flaschenhalter meiner linken Alu Kiste festgespannt. Hält Bombe und sollte auch ausreichend Spielraum haben beim ein federn der Hinterradschwinge. Nicht perfekt und auch keine Lösung für die Ewigkeit aber bis Lima sollte es halten. Mal schauen ob die den Fehler finden. Ansonsten halt ohne Hinterradbremse weiter bis ans Ende der Welt wenn’s sein muss. Wer braucht auch schon ne Bremse. Das hält doch eh nur auf… ;-p

 

Das Abendessen im Hostel war übrigens sehr lecker und sogar mit Vorsuppe. Also ich bin mehr als satt geworden. Und doch…ich freu mich schon aufs Frühstück wenn das auch so lecker ist… ;-)

Die Trachten mit welche sich die Einheimischen Frauen hier schmücken sehen übrigens sehr interessant aus und erinnern mich ein wenig an die Trachten aus dem Schwarzwald. Außer das die Frauen hier keine roten Bommel besetzten Mützen sondern eher ein Art des Homburg, einen Filzhut mit Krempe tragen. Komisch nur das man keinen Männlichen Vertreter dieser Trachten zu Gesicht bekommt.



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Baṅos → Chugchillan

Tageskilometer: ca. 250 Km


Di

25

Nov

2014

Abschied aus Ecuadors Bergen…

Mit angenehmen fünfeinhalb Grad und leichtem Nieselregen empfing uns der Morgen hier in den Bergen. Perfekte Bedingungen also für eine Moped Tour ohne Gefahr zu laufen ins Schwitzen zu geraten… ;-)

Für die beiden anderen hieß das Fleece Pulli, Thermofutter, Winterhandschuhe, Regenkombi und natürlich Heizgriffe bis das Gummi schmilzt. Ok die Heizgriffe hab ich bei meinen dünnen Lederhandschuhen auch angeschmissen. ;-) Ansonsten alles beim alten. Ob nun so frisch wie heute oder 44 Grad im Death Valley eigentlich hab ich immer das gleiche an und wenn’s nicht gerade regnet auch immer alles offen und luftig. So wie ich´s mag. :-)

 

Das heißersehnte Frühstück war leider nicht ganz so üppig wie das Abendessen aber nichts destotrotz lecker und solange es Käffchen gibt bin ich zufrieden. ;-)

Die ersten 50  Km unserer heutigen Tour waren herrlich, schön noch mal richtig durch die Pässe gejagt. Danach wurde es aber richtig öde und anstrengend. Die gut vierhundert Kilometer bis wir wieder in die Berge abgebogen sind zogen sich schier endlos dahin. Ecuador zeigte sich hier von einer wirklich unschönen Seite. Volle dreckige Straßen nervige Staus und teils Straßen wie in Zentralamerika sprich Schlaglöcher so groß wie Panzerdeckungslöcher. Dazu eine Schwüle in den Niederungen die einem den Rest gab. Was für ein Glück das wir auf den letzten Kilometern in Ecuador doch noch die nicht ganz so schönen Seiten des Landes kennen lernen durften. :-p

Von der fehlender Hinterradbremse merkte ich übrigens so gut wie Garnichts. Besser gesagt es viel kaum auf das sie nicht mehr da war.

Die kürzere Strecke gaben wir denn auch angesichts der sehr unschönen Straße und des teils sehr nervigen Verkehrs auf und machten uns einen kleinen Umweg in Kauf nehmend auf in die Berge. Zwar kamen wir nun wegen der vielen Kurven auch nicht wirklich schneller vorwärts aber zumindest das Fahren machte hier wieder eindeutig mehr Spaß.

Noch rechtzeitig vor dem dunkel werden und kurz bevor es auch noch anfing mit regnen konnten wir ein Hotel in einem der kleinen Bergdörfer ausfindig machen. Die Zimmer waren sauber und machten einen guten Eindruck und für 13 Dollares pro Nase, wir hatten drei Einzelzimmer auch vom Preis her annehmbar. Außerdem standen die Maschinen sicher und trocken in der Garage. Was will man mehr. ;-)



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Chugchillan → Chaguarpamba

Tageskilometer: ca. 540 Km


Mi

26

Nov

2014

Peru – oder wie viel Müll passt eigentlich in ein Land…:-/

Der Vorteil wenn man ein eigenes Zimmer hat ist gleichzeitig auch sein Nachteil. So brauchte ich zwar nicht schon um neun im Dunkeln zu sitzen, weil die anderen schlafen wollen. Dafür war die Nacht aber mal wieder sehr kurz weil ich noch einiges am Rechner erledigen wollte. Alles geht halt nicht. ;-)

Und keiner will uns den Reifen wechseln... :-/
Und keiner will uns den Reifen wechseln... :-/

Bis zum Grenzübergang nach Peru waren es nicht einmal mehr 100 Km. Vorher wollten Daniel und Theo aber noch ihre Hinterreifen wechseln lassen. Was sich dann Anfangs aber doch schwieriger gestaltete als angenommen. Zwar fanden wir relativ schnell in der nächst größeren Stadt einige Reifenfritzen aber entweder wollte der eine nicht oder konnte der andere nicht oder hatte der dritte wieder eine andere Ausrede warum er den neuen Mantel nicht drauf ziehen wollte. Jedenfalls schickten sie uns von einem zum anderen. Nach ca. einer halben Stunde haben wir dann genervt den Rückzug angetreten und sind weiter zur Grenze. Dort sind wir dann auch recht schnell fündig geworden und zwar gleich beim ersten. Während die beiden nun ihre Hinterreifen wechseln ließen hab ich mir noch mal die Vorderradbremsanlage angeschaut. Seit ein paar Tagen, genauer seit dem Bremsflüssigkeitswechsel in Medellín schleiften nun auch noch die vorderen Bremsbeläge sehr unschön. Leider bekam ich das Problem in der Kürze der Zeit auch nicht in den Griff. Also erst mal weiter zur Border Richtung Peru.

Die Ausreisevormalitäten auf der Ecuadorianischen Seite waren wie eigentlich alle bisherigen Ausreisen schnell erledigt. Die Border oder die cruce fronterizo wie man sie hier nennt auf Peruanischer Seite überraschte erst einmal mit seiner Größe. Ganze zwei Gebäude und ein Pavillon das war´s. Und trotzdem dauerte die Prozedur wieder einmal sage und schreibe drei Stunden bis wir mit all der Bürokratie durch waren und einreisen durften. Wie immer war das Permit der Grund für die lange Wartezeit. Hier waren sie mal wieder ganz genau mit der Ausstellung. Tausend Sachen wollten sie wissen und nachgewiesen haben um dann alles fein säuberlich in die Akten aufzunehmen. Natürlich wurde zur Sicherheit alles auch noch mal mit etliche Kopien von sämtlichen Dokumenten beglaubigt. Aber wenigstens hatten sie einen eigenen Kopierer und wir mussten uns nicht wieder selber darum kümmern. Schlussendlich bekam dann jeder von uns ein unglaublich wichtig aussehendes Dokument ausgehändigt welches außerdem noch mit einem Fingerabdruck unsererseits beglaubigt werden musste. Ich sag ja ziemlich genau nehmen die hier… ;-) Hier gibt´s übrigens auch eine Insurence Pflicht. Bevor wir die nicht abgeschlossen hatten wurde der Kuli nicht mal in die Hand genommen. Stolze 35 Dollares rollten so für jede Maschine über den Tisch. Eine Autoversicherung kostet übrigens nur 8 Dollares für den gleichen Zeitraum. Nur mal so als Vergleich schon witzig, gell… ;-)

Bei gut 30 Grad wurde es selbst Daniel mit seinem Innenfutter zu warm... ;-)
Bei gut 30 Grad wurde es selbst Daniel mit seinem Innenfutter zu warm... ;-)
Die nehmen das hier mit dem Abhängen sehr ernst... :-O
Die nehmen das hier mit dem Abhängen sehr ernst... :-O

Peru überraschte mich dann aber doch sehr. Schon auf den ersten Kilometern war alles sehr ärmlich, herunter gekommen und einfach nur dreckig und vermüllt. Leider änderte sich der Anblick auch später nicht. Selbst die Dörfer und Stätte schienen im Dreck und Müll zu versinken. Irgendwie hatte ich mir Peru schon anders vorgestellt. Aber da erging es mir nicht alleine so.

 

Der Reifenwechsel und der Grenzübergang hatten unsere Planung schon etwas durch einander gebracht so dass wir heut nicht mehr wirklich weit gekommen sind. Dafür fanden wir eine zugegebenermaßen nicht gerade günstige aber dafür umso schönere Unterkunft für diesen Abend. Eine Art Resort mit Bungalows einem Pool und angeschlossenem Restaurant. Über den Rest des Abends habe ich von den Beiden Redeverbot bekommen… ;-) Aber so viel sei verraten es blieb nicht bei einem Bier und es wurde ein ziemlich langer Abend… ;-p

Unser Bungalow...
Unser Bungalow...
...und ach wie herrlich ein Pool... :-)
...und ach wie herrlich ein Pool... :-)

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Chaguarpamba → Tambo Grande

Tageskilometer: ca. 240 Km


Do

27

Nov

2014

Ab durch die Wüste mit Orkanstärke…


Frühstück gab´s keins im Hotel also erst mal ab auf die Piste.

Leider wurden die unschönen Eindrücke die wir gestern von Peru bekommen haben heute nur noch mehr bestätigt. Dreck, Müll und alles ziemlich herunter gekommen so kann man eigentlich auch heute nur die Strecke die Dörfer und Stätte bezeichnen.

Landschaftlich erinnerte mich Peru auf der heutigen Etappe eher an Nordafrika. Wüste und Steppe so weit das Auge blickte. Sehr eintönig und langweilig auf die Dauer. Dazu eine recht steife Brise die sich zwischen durch zu einem halben Orkan aufbauschte. Da half nur noch Helm zu (was ich sonst so gut wie nie tu), feste Hand am Griff und auf in den Kampf mit den Kräften des Windes… ;-) Bei schnellen Richtungswechseln des Windes oder beim Überholen eines Trucks wurde dann schon mal schnell ungewollt die die ganze Fahrspur in Anspruch genommen. ;-) Und dazu natürlich der Sand der seinen Weg wirklich überall hin fand...ich sag euch jetzt mal nicht wo ich denn im Nachhinein so überall gefunden habe…aber schön war was anderes. ;-/

Viel Auswahl hatten wir heute nicht bei unserer Hotel Wahl. Gelandet sind wir dann schließlich in einem „Liebeshotel“. Wie sie es in den Ländern hier recht viele gibt. Und ja - man konnte die Zimmer auch eine ganze Nacht und nicht nur Stundenweise mieten… ;-) Außerdem sind diese recht günstig und wir hatten drei Einzelzimmer mit jeweils einem eigenen Stellplatz für die Maschinen vor der Tür. Perfekt da ich mich heute noch mal um die Bremsen der Betty kümmern wollte.

 

Nach der Bastelstunde lief die Bremse gefühlt schon etwas besser aber noch längst nicht perfekt. Ich hatte die vorderen Bremssättel abgenommen die Bremskolben zurückgestellt und den Ausgleichsbehälter geöffnet. Dabei stellte ich fest dass eine der Bremskolben in dem linken Bremssattel unglaublich schwergängig lief und sich nur mit äußerster Mühe zurück schieben ließ. Die ganze Prozedur wiederholte ich mehrmals, leider immer mit dem gleichen unbefriedigenden Ergebnis. Unterm Strich führte das natürlich dazu dass der Druck auf die Bremsbeläge nach einer Bremsung nicht gänzlich zurück genommen wird und sich so allmählich auf der Bremsscheibe überdurchschnittlich abnutzt. In einem gewissen Maße natürlich ganz normal das leichte schleifen der Beläge und lässt sich auch nicht gänzlich verhindern. Das Rad sollte allerdings nicht schwergängig und abrupt zum stehen gebracht werden durch das schleifen wie in meinem Fall. ;-) Leider brachte auch eine Druckminderung über den Ausgleichsbehälter keine Besserung. Dummerweise hatte ich auch weder Bremsenreiniger noch Bremsflüssigkeit zur Hand um das ganze System mal gründlich zu reinigen und auf „null“ zurück zu stellen. Das muss ich dann wohl der Werkstatt überlassen. Meinen hinteren Bremssattel habe ich übrigens auch wieder angebaut. Morgen geht’s in die Berge. Bei den vielen Pässen hätte ich schon gern wieder etwas mehr Bremskraft. Die Arme austrecken zur Geschwindigkeitsverringerung klappt ja nun auch nicht mehr wegen dem flatternden Lenker… ;-) Die gut Tausend Kilometer bis Lima sollten die Beläge wohl noch aushalten auch wenn sie sich gefühlt verdammt gut an der Bremsscheibe anschmiegt. Muss ich im Auge behalten…


Während der ganzen Zeit wurde ich mit wachsamen Augen beobachtet von einem schon in die Jahre gekommenen Mann aus dem Dorf. Er sagte nicht viel schaute sich das ganze Prozedere aber sehr interessiert und aufmerksam an. Als er sich zum Schluss verabschiedete sagte er irgendwas dass ich nicht wirklich verstand. Wird wohl an meinem „super“ Spanisch liegen. Aber es klang wie gut gemacht oder so…und auch Schilti welche ebenfalls neugierig zugeschaut hatte zeigte ein einvernehmliches Daumen hoch. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen… ;-)



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Tambogrande → Chicama

Tageskilometer: ca. 470 Km


Fr

28

Nov

2014

Einmal Schotterpass bitte… ;-)


Irgendwie nicht so berauschend geschlafen und das lag nicht nur daran das ich recht spät ins Bett bin. Die Geräuschkulisse hier in dem Hotel war echt enorm. Nicht nur das dauernd irgendwelche Tuk Tuk´s oder Mopeds durch den Innenhof gebrettert sind auch sonst war es gefühlt sehr laut so dass ich mehrmals aufgewacht bin. Da es kein Frühstück gab und wir eh nicht viel ausgepackt hatten sind wir heute schon um 7 Uhr ab auf die Piste.

Scheinbar genau richtig für die Morgendliche Rushhour. Der Verkehr war teilweise richtig ätzend besonders natürlich in den größeren Stätten. Ich glaube so rücksichtslos und Stressig wie hier war bislang noch kein Land auf unserer Route. Keiner gönnt hier dem anderen auch nur einen Zentimeter mehr an Platz oder geschweige denn lässt einen vor oder durch oder vorbei… Aus einer werden zwei Spuren aus zwei drei oder vier. Alles immer schön kreuz und quer und dadurch dauert alles viel viel länger als normal. Schon sehr stressig muss ich sagen. Erinnert mich schon fast an die Ägyptischen Straßenverhältnisse die waren nämlich auch unter aller S… ;-)


Überhaupt muss ich sagen dass mich Peru bislang zumindest ziemlich enttäuscht. Hier ist alles unfassbar dreckig und herunter gekommen. Überall liegt Müll und Abfall auf den Straßen in den Stätten einfach überall. Ich kann einfach nicht nachvollziehen wie man sein eigenes Zuhause so vermüllen kann. Ich könnte und würde mich so jedenfalls nicht mehr wohlfühlen wenn ich so wohnen und Leben müsste. Anders als in den voran gegangen Ländern ist es hier sogar schon schwierig auf der Tour ein einigermaßen gescheites Frühstück oder Mittagessen zu bekommen. Wenn überhaupt dann gibt es nur ziemlich herunter gekommene „Restaurants“ mit noch schlechterem Essen. Kein Vergleich selbst zu Ecuador wo wir einige Male vorzüglich Pollo verspeisen konnte. Dazu ist es nicht einmal wirklich günstig. Auch der Sprit kostet hier mehr als das Dreifache wie in Ecuador. Ok das ist auch nicht wirklich schwer bei nur 40 Cent der Liter in Ecuador. ;-) Nichts desto trotz sind 1,25 €/l schon der Spitzenwert auf unserer Tour. Und das in so einem armen Land. Wie können sich die normalen Einheimischen das nur leisten frag ich mich

Nach knapp 100 Km haben wir die Küstenstraße verlassen und sind hoch in die Berge. Allein schon um der Tristes der Autobahn zu entkommen. Kürzer ist die Strecke natürlich nicht aber dafür was fürs Auge. ;-) Allerdings hatte es die Strecke auch in sich. Zwischendurch gut 60 Km Schotterpiste mit teils sehr schlechtem Untergrund und einigen einspurigen unbeleuchteten Tunneln. Natürlich macht „Schottern“ auch Spaß aber auf die Dauer ist das mit der „Dicken“ schon anstrengend. Zumal man durch den aufgewirbelten Staub der Vorrausfahrende oder entgegenkommenden kaum etwas sieht und so auch viel Staub schlucken muss. Aber nicht nur die Lungen litten unter der „dicken Luft“. Die Maschine, die Klamotten alles ist nun mit einer dicken Staub- und Deckschicht bedeckt. Man kann wirklich nichts mehr anfassen ohne sich dreckig zu machen. So genug geheult über die weltbewegenden Probleme…;-)

Die Wippe für den Mann von Heute... ;-)
Die Wippe für den Mann von Heute... ;-)

Heute sind wir in einem gemütlichen kleinen Hostel in Huaraz untergekommen. Der erste Versuch ein Hotel zu beziehen misslang ja weil wir mit den Maschinen nicht über den etwas überdimensionierten Bordstein kamen. Weiter als bis zum Motorschutz ging’s einfach nicht. ;-)

Abends bin ich dann noch mit Theo eine kurze Runde durch die Innenstadt. Dabei hab ich noch die eine oder andere Köstlichkeit vom Grill getestet. Und ich glaub neben dem Hähnchen hatte sich da auch ein Mehrschweinchen Spieß geschummelt. Ich muss gestehen dass es gar nicht so schlecht geschmeckt hat. Also doch nicht nur zum streicheln gut die kleinen Wollknäule… ;-P

 

Hab heut schon wieder so einen unschönes Druckgefühl im Kopf. Denke mal dass das von der Höhe herrührt. Muss echt mal zu sehen das wir an Kokablätter rankommen die sollen bei so etwas ja gut helfen. Keine Panik, alles rein der Gesundheitsfürsorge wegen… ;-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Chicama → Huaraz (http://de.wikipedia.org/wiki/Huaraz)

Tageskilometer: ca. 400 Km


Sa

29

Nov

2014

Pässe Pässe und noch mehr Pässe – Peru von seiner wirklich schönen Seite…


Auch wenn die Nacht mal wieder etwas kurz geraten war so war sie doch deutlich erholsamer als die voran gegangene. Zum Frühstück frequentierten wir heute ein kleines Bistro gleich um die Ecke in der Innenstadt. Der Kaffe war erstaunlich lecker und der Hamburgesa (ein richtiges Männer Frühstück eben) schmeckte hervorragend. So kann der Tag starten mit lecker Frühstück und strahlendem Wetter. Und das Wetter spielte auch wirklich mit. Nicht zu warm nicht zu kalt ging’s mit 16 Grad auf Tour. So wie das Wetter so war auch die Strecke perfekt. Der Verkehr hielt sich in Grenzen die Straße war topp und die vorbei ziehende Landschaft Atemberaubend. Was nicht allein an der Höhe lag. ;-)

Immer das Ziel in den Augen...
Immer das Ziel in den Augen...

Die Berglandschaften sind wirklich ein Augenschmaus. Ganz im Gegensatz zu der trostlosen Tiefebene und der Küstenstraße. Man kann sich gar nicht satt genug sehen an dem fasziniertem Bergpanorama. Viel zu schade um einfach nur daran vorbei zu rauschen. So machten wir heut auch einen recht gemütlichen Fahrtag mit relativ wenig Kilometern und vielen Pausen zum Fotografieren oder einfach nur für ein Käffchen. Zeit hatten wir ja noch genug bis Lima wo es eigentlich keinen von uns wirklich hinzog.

Fast wie in den Alpen - wa... nur schöner... ;-)
Fast wie in den Alpen - wa... nur schöner... ;-)
Unser bislang höchster Pass...
Unser bislang höchster Pass...

Haben heut auch einen neuen Höhenrekord auf unserer Tour aufgestellt. Über 4700 m war unser höchster Pass heute. Da merkt man die Höhe schon ganz gut. Vor allem wenn man wie wir in kürzester Zeit von 2500 m auf 4700 m und dann wieder runter auf unter tausend fährt. Da macht der Körper schon ganz schön was mit. Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Kurzatmigkeit um nur einige Symptome zu nennen. Aber keine Sorge - alled Jut… ;-)

Betty müde - Betty schlafen...?
Betty müde - Betty schlafen...?

Beim rangieren oben auf dem Pass nebenan im Schotter hat sich meine Betty heut übrigens schon wieder hingelegt… die macht Sachen… Vielleicht war sie ja müde oder auch höhenkrank…? Jedenfalls ist nichts passiert nur weggerutscht die Jute. Jetzt steht’s allerdings in unserer Umfallstatistik schon zwei für mich, drei für Theo und einen für Daniel. Aber wir sind ja noch längst nicht am Ende der Tour… ;-)

 

Hab heut übrigens entdeckt das die gestrige Schotterpiste doch nicht ganz spurlos an der Betty vorbei gegangen ist. Außer einigen Beulen im Unterfahrschutz von den aufgewirbelten Steinen hat es auch eine Aufnahme beim hinteren Spritzschutz mitsamt der Halteschraube abgerissen. Hab ich jetzt fürs erste mit einem Kabelbinder fixiert. Vielleicht hat ja die BMW Werkstatt in Lima Ersatz.

Da wir nicht in der nächsten Schmuddeligen Großstadt unterkommen wollten haben wir es uns heut noch mal in einem kleinen Bergdorf gemütlich gemacht. Das Zimmer waren ok und das Essen war…naja das Zimmer war jedenfalls ganz ok auch vom Preis. ;-)

 

Punkt 21 Uhr war dann wieder Nachtruhe angesagt. Sprich ich schreib diese Zeilen mal wieder im Dunkeln. Halt die Nachtteile eines Gemeinschaftszimmers. Ich kann halt einfach nicht jeden Tag 9 Stunden von neun bis sechs schlafen. Sechs oder sieben Stunden mehr kann und brauch ich einfach nicht. Vielleicht ist mein Körper von dem Schichtdienst ja auch versaut, wer weiß… ;-)



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Huaraz → Chiquihuanca

Tageskilometer: ca. 280 Km


So

30

Nov

2014

Groß - größer - Lima… ;-)

 

Hmm…ach ich würd ja echt gern schreiben die Nacht war so was von erholsam und so… Ach am besten ich lass es einfach… Alles gut und die nächste Nacht rettet einfach wieder alles. ;-)

Da war die Kurven-Welt noch in Ordnung... ;-)
Da war die Kurven-Welt noch in Ordnung... ;-)

Da es keinen Grund zur Eile gab sind wir heut etwas später los und haben das Frühstück im Hotel etwas ausgedehnt. Lohnt ja kaum um sieben zu Starten wenn wir nicht mal 300 Km bis zum Ziel haben und es auch nichts auf der Route zu sehen gibt. Die ersten paar Kilometer bis zur Küstenstraße waren noch mal richtig herrlich zu fahren. Kurven über Kurven und das mit so gut wie keinem Verkehr auf der Straße. Das änderte sich sobald wir auf die Küstenstraße getroffen sind. Kurven gab´s so gut wie keine mehr aber dafür umso mehr Verkehr der je näher wir Lima kamen immer erwartungsgemäß immer mehr an dichte zu nahm.

 

Wobei ich sagen muss dass sich der Verkehr gemessen an der Größe der sieben Millionen Stadt schon in Grenzen hielt. Vielleicht doch weil es Sonntagmittag war…? Keine Ahnung jedenfalls keine wie schon erwarteten stundenlangen Staus oder zäh fließenden Verkehr. Viel Verkehr ohne Frage aber alles lief einigermaßen fließend ab. Als Anstrengend empfand ich da eher die ungewöhnlich lange Distanz von über 70 Km reinem Stadtverkehr der dann doch auf die Dauer sehr ermüdend wirkt. Hier wird halt doch ganz anders viel offensiver, aggressiver gefahren als in den bisherigen Ländern geschweige denn bei uns in Deutschland. Aber das habe ich ja an anderer Stelle schon zur Genüge beschrieben… Am besten man lässt seinen Kopf die ganze Zeit wie ein Radar kreisen damit man nichts übersieht oder nicht übersehen wird… ;-)

Wir hatten Glück und brauchten nicht lange zu suchen nach einem passenden Hostel. Gleich das erste hatte ein Plätzchen für uns frei. Einziger Nachteil wir konnten unser Zimmer erst ab 19 Uhr in Beschlag nehmen. Im Detail hieß das Klamotten aus den Koffern fischen, duschen und abwarten das wir die Zimmer beziehen konnten. Natürlich nicht die ganze Zeit wir waren ja schließlich schon halb zwei vor Ort. Was genug Zeit ließ um gemütlich was essen zu gehen und den Supermarkt zu plündern. Aber doch lange genug um irgendwann doch mal ankommen zu wollen. Am Ende zahlte sich das Warten aber aus. Nicht nur das wir das Privat Dreibettzimmer zum Preis eines Dormbett´s bekamen auch die zweite Nacht wo wir das Zimmer nur noch zu zweit belegten bekamen wir zum selben Preis. Schon nicht schlecht gel… ;-)

 

Abends bin ich dann noch mit Daniel um die Häuser gezogen. Ein kurzer Spaziergang durch die Innenstadt des Stadtteils Mira Flora. Ein bissel was gegessen ein bissel die Beine vertreten und ein bissel frische Luft genossen. Soweit man hier natürlich von frischer Luft sprechen kann… ;-)

 

Morgen früh geht’s dann mit der Betty zum Freundlichen. Zum einen ist die nächste Inspektion fällig, hab grad die 52 TKm überschritten und zum anderen können sie ruhig mal einen Blick auf die Bremsen werfen. Mal schauen was sie mir dafür abknöpfen und viel wichtiger ob sie auch die Bremsen wieder in Gang bekommen. Bin ja mal echt gespannt wie ein Flitzebogen… ;-)

 

Guats Nächtle auch euch… :-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Chiquihuanca → Lima (http://de.wikipedia.org/wiki/Lima)

Tageskilometer: ca. 280 Km


Mo

01

Dez

2014

Besuch auf der Tour und Besuch beim Freundlichen…


Theo hat sich heut Morgen in einem kurzen Anflug von Spontanität zwischen aufstehen, Zähneputzen und anziehen dann doch noch entschieden seinen Vorderreifen auch bei BMW wechseln zu lassen. Was ich aber eher im Halbschlaf mit bekommen hab dann war er auch schon weg Maren vom Flughafen abholen. So haben wir ihm noch fix die Vorderradfelge ausgebaut aufs Moped gespannt und sind dann los zum Freundlichen. Für die knapp 14 Km bis zur Werkstatt haben wir dank des Verkehrs fast 40 Minuten gebraucht. Ja diesmal hatten wir nicht so viel Glück wie die anderen Male wo die Werkstatt fast immer um die Ecke und Fuß läufig zu erreichen war. Da ich am Vortag die Adresse schon ins Navi eingegeben hatte stellte zumindest das finden in dieser wirklich riesigen Stadt kein Problem dar. ;-)

 

Anders als bei uns in Deutschland kann man hier ohne lange Terminvergabe einfach vorbei fahren und die nötigen Reparaturen oder Inspektionen machen lassen. Bislang hatten wir damit auch immer Glück auch wenn’s mal den einen oder anderen Tag länger gedauert hat. Bei uns läuft da ja nichts unter drei vier Wochen Wartezeit. Aber wer hat auch schon drei vier Wochen Zeit bei so einer Tour auf einen Termin zu warten alternativ müsste man sonst immer alles lange im Vorhinein absprechen. Aber auch das ist bei einer solchen Reise nicht so einfach. Geschweige denn wenn gar keine geplante Inspektion sondern nötige Reparaturen anstehen… ;-)

 

Bei Daniels Maschine gab’s außer Öl wechsel, Ventile einstellen und einen lockeren Kupplungsgriff nicht viel zu erledigen. Und wenn er sich nicht noch kurzfristig entscheiden hätte das die Mechaniker noch mal einen Blick über die undichte Stelle beim Kühlkreislauf werfen sollten hätte er seine Maschine gleich zwei Stunden später wieder mit nehmen könne. Nicht schlecht Herr Specht das nen ich mal fix… ;-)

Da steht sie die Betty und wartet brav auf ihre Behandlung beim Mechanik-Doc...
Da steht sie die Betty und wartet brav auf ihre Behandlung beim Mechanik-Doc...

Bei der Betty stand dagegen leider etwas mehr auf der Tu-Du Liste. Öl wechsel und Ventile einstellen klar. Dann den Abgebrochenen Halter vom Spritzschutz ersetzen, auch kein Problem. Schwieriger wird’s da bestimmt schon mit dem immer schlecht zu erklärenden Problem mit der Bremsanlage. Wo ja auch schon die letzte Werkstatt versagt hatte. Die Vorderen Bremsbeläge mussten getauscht werden weil die alten die Tour nicht überstehen werden und dabei sollten sie sich gleich mal das Bremssystem als solches noch mal genauer ansehen. Das Tauschen an sich hätte ich ja sonst auch selbst erledigen können. Aber das würde am Problem ja nichts ändern. Und wenn sie sich schon mal die Hände schmutzig gemacht haben dann natürlich dasselbe an der Hinterradbremse. Die zickt ja schließlich auch rum und in noch mal zwei Tausend wären die Beläge wieder runter. Also auch da mal checken was Sache ist. Bei einer vollfunktionstüchtigen Bremse sollten die Beläge sonst nämlich noch locker für die Tour reichen. Ich bin ja echt mal gespannt ob jetzt endlich Probleme behoben und nicht wieder verschoben werden… ;-)

Jo dann waren wir auch schon durch. Das war so gegen 11 Uhr. Und dann mussten wir doch wirklich noch geschlagene zwei Stunden warten bis der Mantel von Theo´s Vorderreifen gewechselt wurde die Rechnung ausgestellt, bezahlt werden konnte und wir vom Hof kamen. Zwei Stunden…wo bei über 1 ½ Stunden nur für die Schreibtischtäter drauf ging. In der Zeit hat der Mechaniker schon fast Daniels Maschine fertig gehabt... Wenn’s nicht so traurig gewesen wäre hätte ich mich glatt totgelacht… ;-p Zumindest das Taxi zurück zum Hostel ging auf Kosten von BMW. Schon ein netter Zug  muss ich sagen. Daumen hoch… ;-)

Lässt sich grad ganz schön hängen wenn ihr mich fragt... ;-p
Lässt sich grad ganz schön hängen wenn ihr mich fragt... ;-p

Der Einbau der Felge war in fünf Minuten erledigt und noch bevor Theo und Maren wieder zurück waren. Er freute sich dermaßen über den Full Service das er sich sogar mehrmals bedanke und beim letzte Mal sogar mit einem Sixpack Bierchen… ;-) Nicht eventuell noch jemand hier dem ich mal schnell einen Reifen ein und ausbauen kann…ich hät nämlich schon wieder ein wenig durscht… ;-p

 

Maren spielte für uns den Weihnachtsmann und so zogen wir die Bescherung einfach mal um einige Tage vor… ;-p Tatsächlich war sie mit einem riesigen Sack voller Sachen für uns eingetroffen. Jeder von uns hatte die letzten Tage und Wochen so das eine oder andere auf die Wunschliste geschrieben und nun in Empfang nehmen dürfen. Für mich war das eine neue Dreifach Steckdose (meine alte Dreiersteckdose hatte ja aus irgendwelchen Gründen seinen Dienst eingestellt), Einen LED Schneemann  für die Betty (damit bei der Fahrt auch die nötige Weihnachtsstimmung aufkommt) und einen neuen Luftkompressor (in Schrankwandgröße…ne naja aber fast, viel fehlt nicht… ;-p). Alles aufzuführen was jetzt jeder genau alles in Auftrag gegeben hatte würde den Rahmen hier sprengen. Arme Maren sie ist jetzt bestimmt durch das Gewicht noch ein Stück kleiner gestaucht. Aber eigentlich wollte ich ja nur Danke sagen… :-)

 

Da die beiden den Rest des Tages (verständlicherweise) miteinander beschäftigt waren bin ich mit Daniel ein wenig die nähere Umgebung erkunden gewesen. Haben uns die Steilküste angesehen sind zum Marktplatz geschlendert und haben zusammen Abendgegessen. Anschließend haben wir den Kicker bei uns im Hostel malträtiert und unsere Reflexe beim Tischtennis erprobt. ;-)

 

 

Di

02

Dez

2014

Und dann waren es nur noch Zwei…


Gegen Acht sind die beiden dann aufgebrochen. Da sie einige Touren allein machen wollen sind sie schon mal vorgefahren. Wenn alles glatt läuft werden wir Theo dann in ca. drei Wochen wieder von unterwegs aufsammeln. Bis dahin heißt es Südamerika zu zweit unsicher machen…

Mehr als nur sauber...Porentief rein... ;-)
Mehr als nur sauber...Porentief rein... ;-)

Als erstes aber natürlich erst nach dem Frühstück stand auf meiner Tu-Du Liste das reinigen der Koffer, Aufsetztaschen, Sturzbügel, Lenkertasche, Tankrucksack etc…  Nach einer guten Stunde war ich soweit fertig alles blitzte und blinkte fast wie neu und wurde freundlicherweise von der Sonne getrocknet. Das Bad sah dagegen im Anschluss nicht mehr ganz so ansprechend aus. Aber hey Schwamm drüber oder doch lieber den Feudel…? ;-)

 

Jetzt hatte ich noch ein wenig Zeit und wollte mich um den Blog kümmern. Blöd nur das gerade dann der Strom im halben Stadtteil ausgefallen ist und dementsprechend auch kein Internet mehr funktionierte. Also sind wir erst mal Mittagessen gegangen. Und siehe da als wir wieder zurück waren hatte sich das Problem von alleine gelöst. Manche Dinge erledigen sich halt mit etwas Geduld von ganz alleine. ;-)

Gegen halb fünf sind wir dann mit dem Taxi zur BMW Werkstatt. Einmal quer durch die City mitten im dicksten Verkehr. Zum Glück konnte ich das Schauspiel diesmal von der Beifahrerseite aus ganz entspannt beobachten. Wenn man selber fährt ist man zu sehr auf den Verkehr konzentriert. Ist schon echt krass wie hier gefahren, gedrängt und gehupt wird. Ich glaub wenn ich hier wohnen würde ich mir kein eigenes Auto zulegen sondern lieber jeden Tag Taxi fahren. Zumal es echt günstig ist und die eigenen Nerven ungemein schont

 

Die Maschinen waren fertig. Soweit zu den guten Nachrichten. Bei Daniels Maschine sollten sie ja den Ölwechsel machen, die Ventile einstellen und sich um die Leckage im Kühlflüssigkeitskreislauf kümmern. Aus der Ölablassschraube tropfte immer noch Öl und auch die Bremsflüssigkeit tropfte munter weiter auf den Krümmer. Aber scheinbar hatten sie zumindest die Ventile eingestellt. Dafür haben sie ihm die Maschine mit defekter Lampe hingestellt. Auf so etwas sollte man schon achten. Scheinbar war es ihnen aber schon peinlich weshalb sie ihm die Lampe auch gleich wechselten und es nicht berechneten. 

 

Den Ölwechseln und die Ventile einstellen haben sie bei meiner Betty scheinbar ohne Probleme hinbekommen. Und auch den Halter für den hinteren Spritzschutz haben sie ersetzt. Allerdings haben sie den Spritzschutz auch gehörig zerkratzt. Vermutlich abgebaut zur Seite gelegt und dann ausversehen drüber gerauscht. Will aber natürlich keiner gewesen sein. War so und Punkt. Außerdem sollten sie die beiden Bremsanlagen überprüfen und ggf. einstellen. Leider liefen die beiden Räder bei der Rollprobe deutlich schlechter als vorher. Vorne meinte er läge es daran das die Bremsbeläge neu seien. Ok kann ich noch nachvollziehen auch wenn meine sonst nie so geschliffen haben. Selbst nach einem Bremsbelag wechsel. Die Erklärung für hinten war ein lapidares is so. Auch das ist natürlich Quatsch. Warum haben sich denn meine Bremsbeläge hinten so schnell abgenutzt wenn das ein völlig normales schleifen ist…? Mal schauen, muss ich halt weiter im Auge behalten. Für alles zusammen durfte ich umgerechnet 260 Scheine auf den Tisch legen. Wenn’s was gebracht hat bei den Bremsen soll´s mir recht sein… ;-) Dass sie die Maschinen hier jedes Mal gründlich putzen find ich ja gut. Aber warum in Gottes Namen schmieren sie das gute Stück anschließend von Oben bis unten dick mit Öl ein? Selbst die Reifen glänzten Ölig schmierig – die Reifen…?!?!? Und das bei einem Motorrad wie kommt man nur auf so eine Idee? Ich musste sie zumindest so weit vom Öl befreien das ich mich nicht völlig einsaue beim fahren. Der Rückweg zum Hostel war noch einmal richtig heftig. Über 1 ¼ Stunde haben wir für die nur 14 Km gebraucht. Das möchte ich als Pendler nicht jeden Tag machen müssen.

Quatsch nicht Kleider - Schuhe machen Leute... ;-)
Quatsch nicht Kleider - Schuhe machen Leute... ;-)

Danach haben wir noch schnell die Wäsche von der Lavanderia abgeholt. Auch die war mit 50 Sol nicht wirklich ein Schnäppchen. Ich glaub das war die teuerste Wäsche auf der Tour. ;-)

Und…wir haben unsere Schuhe mal von einem richtigen Fachmann so richtig auf vorder man bringen lassen. Ich hab meine eigenen Schuhe erst gar nicht wieder erkennen können so strahlend neu sahen sie aus. Nicht günstig aber das war alle male sein Geld.

Den Rest des Abends konnte ich mich dann endlich mal wieder um den Blog kümmern. Bevor ich dann um halb drei ins Bett fiel.

 

Also dann Guats Nächtle… ;-)

 

Mi

03

Dez

2014

Nasca - Linien…Kreise..Ecken…? ;-)

 

Kurze Nacht und trotzdem topfit… ;-)

Nach dem unglaublich leckeren, abwechslungsreichen Frühstück sponsored bei Hostel (ich hoffe man merkt die Ironie in meinen Worten nicht ;-)) ging’s endlich wieder auf Tour. Lange genug in Lima rumgesessen. Die Betty erstrahlt in einen unglaublich geputzten Zustand und kann es wie ich kaum abwarten wieder ein wenig Wind um die Nase geweht zu bekommen. Ich hoffe sie ist nun auch fit für den Endspurt der Tour. Nicht ganz 10.000 Km haben wir noch vor uns das sollte sie doch ohne weitere Pflegeaufwendungen durchhalten… ;-)

 

Lima hielt auch an diesem Morgen was es verspricht - Stau ohne Ende. Nach gut einer Stunde hatten wir nicht einmal 28 Km auf dem Tacho und das bei gefühlten 30 Grad ohne Lüftchen und mitten zwischen Abgasen. Nach weiteren 45 Minuten hatten wir es dann geschafft und die Rettende Autobahn erreicht die uns nun zügig Richtung Süden brachte. Die Strecke an sich war alles andere als Spektakulär. Naja Autobahn halt aber dafür machten wir immerhin gut Strecke.

 

Mittag machten wir in einer kleinen quirligen aber ansonsten uninteressanten Stadt. Die Beobachtung des völlig chaotischen Straßenverkehrs während ich aufs Essen warten musste war ein ganz amüsanter Zeitvertreib. Wobei ich gestehen muss dass dies noch das Beste am Essen war. Keinen Ahnung was der „Koch“ mit dem Hähnchen gemacht hat. Aber das arme Tier ist meiner Meinung nach völlig umsonst gestorben. Um sonst geopfert der Gummiadler - Friede seiner Federn…

Baden verboten - schade eigentlich...
Baden verboten - schade eigentlich...
Das sieht nach ner Menge Spaß aus... ;-)
Das sieht nach ner Menge Spaß aus... ;-)

Weiter ging’s zur Oase nach Ica. Eine wirklich kleine Idylle mitten zwischen Riesigen Sanddünen. Schick anzusehen wenn auch ein wenig zu sehr vom Tourismus einverleibt. Gefühlt waren mehr Tourischlepper als Touris vor Ort. Wir waren also die perfekten Opfer. ;-) Wobei mich so eine Sandbuggy Tour schon reizen würde. Kling nach viel Spaß und Adrenalin Pur…;-)

Daniel musste da auch feststellen dass er nun auch den letzten Schlüssel für seine Alu-Kisten verloren hatte. Also weiter und den nächsten Schlosser um Hilfe anbetteln. Der war ein/zwei Orte weiter auch schnell gefunden und machte ohne großes Federlesen aus dem Schloss Schrott und das innerhalb von ein paar Sekunden. Nun ja zumindest konnte Daniel jetzt wieder an seine Sachen ran. Ach ja und ein paar neue Schlösser war auch schnell wieder organisiert. ;-)

Nasca war unser heutiges Ziel. Wo natürlich ein Besuch bei den Weltberühmten Nasca-Linien nicht fehlen durfte. Mag vielleicht sein das ich mir darunter zu viel vorgestellt habe oder einfach nur die falsche „falschen“ gesehen. Jedenfalls haben sie mich nicht wirklich umgehauen. Etwas Spektakulärer hatte ich sie mir schon vorgestellt die riesigen Bilder in der Wüste. Aber wie gesagt vielleicht hab ich einfach nicht die wirklich tollen gesehen.

 

Auch die Stadt Nasca konnte dem Attribut Unspektakulär in vollen Zügen gerecht werden. Wie so viele Stätte in Peru war auch diese sehr herunter gekommen, dreckig und vermüllt. Das eigentliche Vorhaben heut mal wieder die Zeltsachen zurück ins Lebens zu rufen haben wir dann doch zugunsten eines Hotelzimmers aufgegeben. Zum einen war die Umgebung alles andere als Einladend und zum anderen war der Zeltplatz vor Ort im Vergleich zum Hotel nicht wirklich günstiger. Einer von denen sogar darüber. Das Hotel lag bei 50 Sol während die Zeltplätze zwischen 40 und 60 Sol schwankten. Ja ja Naturverbundenheit kostet auch hier ihre Preis… ;-)

Im Hotel machten wir uns dann daran einen Schlachtplan für die nächsten Tage aus zu arbeiten. Danach ging’s noch kurz in die „Innenstadt“ zum Abendessen und dann ins Bett. Zumindest für Daniel… ;-p Unsereins pflegte noch ein wenig das Reisetagebuch…

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Lima → Nasca (http://de.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien)

Tageskilometer: ca. 450 Km


Do

04

Dez

2014

Abancay…was??? - Ne bloß schnell wieder vergessen… :-/

 

Spätestens nach dem Duschen war ich wach. Caliente gab´s hier höchstens beim Kaffee, und Kaffee hatten sie nicht. Also erst mal ab und Strecke gemacht. Nach einigen Fotostopps, die Landschaft ist echt toll hier haben wir die erste Pause erste auf einem Pass bei zwei netten Damen. Die uns neben einem leckeren Käffchen auch gleich noch mit Kokablättern versorgten. Gegenüber war auch gleich ein Lama Museum. Viel hab ich aber  nicht verstanden. Lag wohl an meinen fehlenden Spanisch Kenntnissen. ;-) Die weiteren Kilometer waren nicht nür schön zu fahren sondern auch wirklich schön anzusehen. Ein Highlight für das Auge jagt das andere. Ich konnte gar nicht so oft anhalten wie ich fotografieren wollte. ;-)


Eigentlich wollten wir heute mal wieder unsere Campingklamotten abstauben und zum Einsatz bringen. Aber so richtig fanden wir keine Geeignete Stelle für ein Nachtlager. Zumindest ab dem Zeitpunkt ab dem wir zu suchen begonnen hatten. Vorher auf den Pässen wäre das kein Problem gewesen ein stilles Fleckchen zu finden und das sogar mit toller Aussicht. Aber hier im Thal war neben der Straße und dem Fluss kein Flecken mehr zu finden. Also sind wir dann doch schließlich ungewollt bis Abancay gefahren. Was sich im Nachhinein als ein sehr großer Fehler herausstellte.

Bis hier her und dann ging´s echt nicht mehr weiter...
Bis hier her und dann ging´s echt nicht mehr weiter...

Keine paar hundert Meter weit sind wir in die Stadt gekommen und waren schon mitten im dicksten Stau. Besser gesagt in der dicksten Wahlkampf Demo. Hundert auch was sag ich tausende Autos, Busse, LKW´s, Vans, Motorräder…alles was auch nur irgendwie Räder hatte war auf der Straße und verstopfe Sämtliche Straßen. Nach über einer Stunde waren wir immer noch keine zwanzig Meter weiter gekommen. Da sie aus der schmalen zwei Spurigen Straße mal wieder eine dreispurige gemacht hatten war mit durchschlängeln auch nicht weiter zu kommen. Irgendwann stellten wir uns einfach an den Straßenrand und versuchten zu Fuß ein Hotel zu finden. Aber in den recht ärmlichen Vorort war einfach nichts aufzutreiben. Schließlich versuchten wir unser Glück durch die Seiten Straßen in die City vorzudringen. Ein Einheimischer war so nett und zeigte uns den Weg in dem er mit seinem Moped Voraus fuhr. Sehr nett danke noch mal. Das nächst Beste Hotel war leider schon voll und das zwei nächste war leider auch das mit Abstand schlechteste. Aber zu dem Zeitpunkt waren wir einfach froh endlich anzukommen. Schlussendlich hatten wir gute drei Stunden für die letzten paar Kilometer von der Stadtgrenze bis zur City gebraucht und es war schon längst dunkel geworden.

Daniel ging´s heut den ganzen Tag nicht so gut. Er hatte mit seiner Erkältung zu kämpfen. Deswegen war sein Appetit auch etwas gedämpft. So machte mich alleine auf die Suche nach was Essbarem. Lange musste ich nicht suchen hab es dann aber doch mit ins Hotel genommen in der Hoffnung das es so auch schneller gehen würde.

 

Kurz vor acht Uhr war von Daniel seiner Seite Bettruhe gewünscht. Ich glaub so früh war ich das letzte Mal in der Vorschule im Bett. Klar kann natürlich verstehen dass man sich bei der Erkältung schlapp und müde fühlt. Hab das ja selber auf der Tour bislang schon drei Mal durchmachen müssen. Da die Nächte aber schon in den letzten Wochen immer länger wurden und damit die Zeit die ich im Dunkeln sitzen muss werd wohl nicht umhin kommen mir für die nächste Zeit jeweils ein Einzelzimmer zulegen zu müssen. ;-) Kann halt echt nicht jeden Abend neun bzw. zehn Stunden schlafen. Dann bin ich sowas von gerädert mal ganz davon abgesehen das ich so auch mit den Fotos oder dem Blog nie fertig werden würde. ;-)

 

In diesem Sinne – guats Nächtle… ;-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Nasca → Abancay

Tageskilometer: ca. 460 Km


Fr

05

Dez

2014

Kleine Zwangspause irgendwo im Nirgendwo…

Schade das dass Foto den Zustand nicht annähernd wieder geben kann...
Schade das dass Foto den Zustand nicht annähernd wieder geben kann...

Die Nacht war wie das Bett, hart und kurz. Von einer Matratze konnte man wenn man ehrlich ist eigentlich nicht reden. Eine dickere Decke auf einem wackeligen Bettgestell traf es schon eher. Ich merkte jeden einzelnen Knochen schon beim aufwachen. Auch beim aufstehen wurde es nicht besser. Zum Glück gab es ja Dusche Frija. So wie es die Pinguine gern haben – in Würfeln…  Aber davon so viel wie man möchte. ;-) Dass es keine Handtücher gab oder gar Toilettenpapier will ich hier erst gar nicht erwähnen. Zum Duschen bin ich dann übrigens eine Etage tiefer. Wir hatten zwar ein Raumwunder in Form eines Dusch/Toiletten/Bades. An dem hätte sich aber selbst Ikea noch raumtechnisch die Zähne ausgebissen. Aber ich wollte dann doch nicht gleichzeitig mit dem Duschwasser die Toilette spülen. Eine Klobrille gab es nämlich nicht und Platztechnisch hätte ich mit mindestens einem Bein im Klo stehen müssen um die Tür hinter mir schließen zu können. Andernfalls hätte ich auch noch den Schlafraum Unterwasser gesetzt. ;-) In der Kategorie schlechtestes Hotels/Hostels auf der Tour geb ich ihm glatte fünf von Fünf Punkten.

 

So schlecht wie das Hotel so sah es auch mit einem anständigen Frühstück in dieser Stadt aus. Wobei ich, ohne der Stadt dabei zu nahe treten zu wollen ihr die gleiche Platzierung in diesem Ranging geben würde. Vielleicht versuch ich es mal nur mit der Erwähnung des Positiven…der Kaffee war – ok. Was das andere Undefinierbare war wollte ich spätestens nach dem ersten Bissen auch nicht mehr näher in Erfahrung bringen. Daniel übrigens auch nicht. 

Aber hey es gab auch positives - der Regen hatte aufgehört und wir konnten in einen strahlenden Sonnenschein starten. Gleich hinter der Stadt fingen die Serpentinen an die uns ohne Unterbrechung von 2400 m auf 4200 m hinauf katapultierten. Einzig für eine wirkliche zügige Fahrt war zum einen die Straße zu schlecht (viel Kies gerade in den Kurven und sehr viele Spurrillen) und zum anderen hatte die Betty in der Höhe einfach nicht mehr den Biss. Hier hilft dann echt nur noch Umdrehung Umdrehung und noch mehr Umdrehung.

Die Landschaft hier ist echt der Wahnsinn. Wo man auch hinschaut wunderschöne Bergeformationen, faszinierende Täler und hinter jeder Kurve ein neuer Atemberaubender Panoramablick. Man muss sich echt konzentrieren um wenigstens mit einem Auge auf der Straße zu bleiben. ;-) Allein schon weil hinter jeder Kurve wieder ein neuer Zoo auftaucht. Allein heute hatte ich Lamas, Schafe, Ziegen, Kühe und Pferde auf der Straße. Hab ich was von Gottes Geschöpfen vergessen…ach ja die unzähligen Hunden aber die haben wir ja immer und überall auf der Route. Wobei hier sind sie manchmal ganz bekloppt. Laufen einen ständig laut bellend und zähnefletschend vor das Moped. Viel hat manchmal echt nicht mehr gefehlt und irgendwann passiert´s bestimmt noch mal das ich einen Pelzträger mitnehme… :-/ Ich mag ja wirklich Hund aber die hier sind wirklich Buzzy… Letztens erst gesehen wie genau vor meinen Augen einer der Flohträger schnellen und unbedarften Schrittes die Straße überqueren wollte und dabei einem Wagen genau vor die Räder gelaufen ist. Drei vier rollen hat er unter dem Wagen vollführt und im dabei die vordere Schürze abgerissen. Ab in den Hundehimmel…? Denkste. Der Pelzträger ist laut quietschend in einem irren Tempo von dannen gezogen. Aber ich denke mal weit wird er bei den Verletzungen nicht mehr gekommen sein. Selbst den Wagen hat es ein gutes Stück hochgehoben mich hätte es bestimmt geschmissen. Keine schöne Vorstellung, für beide nicht… :-/

Die rasante Passfahrt nahm nach gut Hundert Km an einer Baustelle ein jähes Ende. Und zwar genau für 1 ½ Stunden. Nichts ging mehr. Für jeweils zwei Stunden hatten sie die einzige Straße von Nascar nach Cusco bzw. Machu Pitschu total gesperrt. Und so lange war da auch kein durch kommen mehr. Hätten wir uns gar nicht so beeilen müssen. Aber wenn ich ehrlich bin fahren wir ja nicht deshalb so zügig weil wir´s eilig haben… ;-) Nach einer kurzen aber erfolglosen Suche nach einem Schattigen Plätzchen für das ungeplante Päuschen haben wir letztendlich doch noch ein kleines halb vergessenes Restaurant ganz in der Nähe gefunden. Ich glaub wir waren auch seit Jahren die ersten Gäste… ;-) Nein die ältere Dame war alters entsprechend ein wenig verhuscht aber wirklich nett. Und in ihrem verstaubten und kühlen aber leider auch Moskito verseuchten Haus war es trotzdem alle male besser als in der prallen Sonne der Baustelle zu warten. Punkt zwölf standen wir dann wieder Gewehr bei Fuß an der Schranke. So ein leichtes Chaos, hier würde man bestimmt noch von völlig normalen Verhältnissen sprechen, hatte sich schon eingestellt. Irgendwann gab sich die Frau von der Absperrung der immer lauter und Dränger werdenden Hupkanonade geschlagen und ließ uns ein bissel vor der Zeit los… ;-) Und was dann geschah glich eher der großen Flucht als dem passieren einer Baustelle. Alles stürmte in einem irren Gedränge auf die nun offene Straße zu. Und was ich kurze Zeit später feststellen musste das Gleiche von der Gegenseite. So traf sich dann der ganze irre Konvoi, gleichermaßen aufgestaut von Stunden langem Warten in einem nicht mehr zu bändigenden Drang des Vorwärtskommens genau in der Mitte der Baustelle in einem wüsten Inferno von Sand- und Schotterpisten welche selbst bei positiver Betrachtung kaum genügend Platz für eine Fahrspur gelassen hätte. Was soll ich sagen Peruanische Verhältnisse eben… ;-)

Ab hier war dann  für gut 1 1/2 Stunden Pause angesagt...
Ab hier war dann für gut 1 1/2 Stunden Pause angesagt...

Die rasante Passfahrt nahm nach gut Hundert Km an einer Baustelle ein jähes Ende. Und zwar genau für 1 ½ Stunden. Nichts ging mehr. Für jeweils zwei Stunden hatten sie die einzige Straße von Nascar nach Cusco bzw. Machu Pitschu total gesperrt. Und so lange war da auch kein durch kommen mehr. Hätten wir uns gar nicht so beeilen müssen. Aber wenn ich ehrlich bin fahren wir ja nicht deshalb so zügig weil wir´s eilig haben… ;-) Nach einer kurzen aber erfolglosen Suche nach einem Schattigen Plätzchen für das ungeplante Päuschen haben wir letztendlich doch noch ein kleines halb vergessenes Restaurant ganz in der Nähe gefunden. Ich glaub wir waren auch seit Jahren die ersten Gäste… ;-) Nein die ältere Dame war alters entsprechend ein wenig verhuscht aber wirklich nett. Und in ihrem verstaubten und kühlen aber leider auch Moskito verseuchten Haus war es trotzdem alle male besser als in der prallen Sonne der Baustelle zu warten. Punkt zwölf standen wir dann wieder Gewehr bei Fuß an der Schranke. So ein leichtes Chaos, hier würde man bestimmt noch von völlig normalen Verhältnissen sprechen, hatte sich schon eingestellt. Irgendwann gab sich die Frau von der Absperrung der immer lauter und Dränger werdenden Hupkanonade geschlagen und ließ uns ein bissel vor der Zeit los… ;-) Und was dann geschah glich eher der großen Flucht als dem passieren einer Baustelle. Alles stürmte in einem irren Gedränge auf die nun offene Straße zu. Und was ich kurze Zeit später feststellen musste das Gleiche von der Gegenseite. So traf sich dann der ganze irre Konvoi, gleichermaßen aufgestaut von Stunden langem Warten in einem nicht mehr zu bändigenden Drang des Vorwärtskommens genau in der Mitte der Baustelle in einem wüsten Inferno von Sand- und Schotterpisten welche selbst bei positiver Betrachtung kaum genügend Platz für eine Fahrspur gelassen hätte. Was soll ich sagen Peruanische Verhältnisse eben… ;-)

Trotz der manchmal sehr aufdringlichen und nicht müde werdenden Aufforderung des Navi mich durch sämtliche Feldwege bis zu unserem Ziel zu führen kamen wir recht gut vorwärts. Vielleicht sollte ich endlich mal die Option „Vogelbeobachtung im heimischen Unterholz“ ausschalten…? ;-p 

Gegen halb drei waren wir dann endlich am Bahnhof von Ollantaytambo. Gleich mal schlau gemacht wann die hier so fahren und was es so kosten soll. Schlussendlich gebucht haben wir aber noch nicht weil wir erst mal checken wollten ob in Aquas Calientes überhaupt noch ein Schlafplatz für uns frei ist. Wenn es in Ollantaytambo an einem mit Sicherheit nicht mangelt dann an Hostels und Souvenirständen. So gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Hostel eher unproblematisch. Gesucht wurde günstig für zwei Tage mit Unterstellmöglichkeit für die Maschinen. Schließlich sind wir die erste Nacht gar nicht vor Ort und kommen auch morgen erst später zurück. Wichtig war uns ja nur dass die Klamotten sicher unterkommen und die Maschinen nicht auf der Straße stehen müssen.

 

Wieder Erwartens war der Zug um 19 Uhr wirklich ausgebucht. Um die Uhrzeit in der Nebensaison…? Nu ja half nichts also nahmen wir die überaus günstige Alternative um 21 Uhr für 50 US $ pro Person und Strecke. Lacht nicht das war im Verhältnis gesehen wirklich günstiger… ;-) Sonst wären 59 US Dollares fällig. Ja ja man merkt halt sofort wann man in einem Touri Hotspot ist. Was die Rückfahrt Morgen kostet wollt ihr mit Sicherheit nicht wissen. ;-)

Am Bahnhof war selbst um die Uhrzeit noch die Hölle los. Menschenmassen über Menschenmassen wo wollten die um die Uhrzeit denn alle noch hin? In den Zug passen die mit Sicherheit nicht alle. Kurz nach acht kam dann noch mehr Leben in den Bahnhof als der Zug von Machu Pitcchu einfuhr und noch mehr Massen in die Nacht entließ. Ströme von müden, abgeschlafften und ziemlich ausgelaugten Touris kamen uns entgegen und suchten lahmen Fußes ihren Weg in ihre Hostels. Und wie man ihren Augen entnehmen konnte nur noch ihren Betten entgegen. Na ich hoffe mal das ich morgen um diese Zeit nicht den gleichen Anblick biete… ;-)

Ein Licht am anderen Ende ist halt manchmal doch nur entgegen kommender Zug... ;-)
Ein Licht am anderen Ende ist halt manchmal doch nur entgegen kommender Zug... ;-)

Pünktlich um halb neun war dann der Einlass. Die Wagen waren ok. Sauber aufgeräumt aber wie ein Großraumabteil eben etwas kühl. Nach und nach füllte sich unser Wagon und war am Ende auch ziemlich gut gefüllt. Mit Aussicht war ja um diese Uhrzeit nichts mehr. Daniel schlief derweil schon mal vor. Während ich mich an meinem Läppi ausließ. Was sich als gar nicht so leicht herausstellte da der Wagen unglaublich stark schwankte bei der Fahrt. Habt ihr schon mal versucht einen Text zu schreiben die Schrift ständig vor den Augen verschwimmt weil der Wagen, der Tisch und dementsprechend auch der Läppi ständig hin und her geschaukelt wird…? Da kriegt man auf die Dauer echt Augenkrebs. Und ständig huschte mein Mauszeiger über den Bildschirm weil die Maus auf dem Tisch auf und ab tanzte. Ich musste einige Male so laut lachen das die junge Frau am Nachbartisch schon rüber schaute… ;-)

 

In Aquas Calientes oder wie mein Navi sagen würde Machu Picchu Pueblo angekommen ging gleich Richtung Hotel. Da uns unser Magen aber etwas anderes wollte ging´s vorher zu nächst bei einem Restaurant vorbei. Zum Glück hatte die Dunkelheit seinen Schleier über sie Szenerie gelegt bei Tage und einer dementsprechend genaueren Betrachtung wäre ich sicher nicht hier gelandet. Alkohol desinfiziert ja bekanntlich also gab´s zum Essen ein Bierchen. Erstaunlicherweise Mundete das Essen wirklich gut aber vielleicht lag´s auch am Hunger oder am Bier? ;-) Auf jeden Fall hatte ich schon deutlich schlechter gegessen. Also Augen zu und durch könnte man sagen.

 

Gegen Mitternacht schlugen wir dann beim Hostel auf. Das Zimmer war ok allerdings dem Preis nicht wirklich angemessen. So halb eins machte auch ich dann auch die Augen zu.

 

In diesem Sinne Guats Nächtle… :-)



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Abancay → Ollantaytambo

Tageskilometer: ca. 250 Km


Sa

06

Dez

2014

Machu Picchu – oder wie verbrate ich 150 Euronen in nicht mal 24 Stunden… ;-)


Vier Uhr dreißig und der Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Was mach ich hier eigentlich ich hab doch Urlaub. ;-o Aber nach einigen Augenblicken war die Welt wieder im Lot. Frühstück ging auf Kosten des Hause. Was wir dankend annahmen. Anschließend beim Touri Büro vorbei und die Tickets für Machu Picchu gelöst. Oben gibt’s nämlich keine. Gut zu wissen gell.. Trotzdem eine Logik die mir verschlossen bleibt. Also jeder 140 Soles auf den Tisch gelegt und um eine Eintrittskarte reicher. Den Plan in der Früh hochzulaufen gaben wir dann angesichts des doch deutlich komfortableren Busses auf. Außerdem haben wir den Sonnenaufgang eh schon verpasst also warum die Eile.

Aussicht gleich Null...
Aussicht gleich Null...
...dafür hatte man aber auch nicht so viele Touris vor der Linse...;-)
...dafür hatte man aber auch nicht so viele Touris vor der Linse...;-)

Der Berg oder besser gesagt Machu Picchu empfing uns mit einer undurchdringlicher Nebelwand und feinem Nieselregen. Der Nieselregen wandelte sich innerhalb von Minuten in einen ordentlichen Guss verebbte dann aber zum Glück nach und nach. Der Nebel blieb uns dagegen die nächste Stunden noch erhalten. Den Weg zum Machu Picchu Mountan legten wir dem entsprechen noch in einer dichten undurchdringlichen Nebelsuppe zurück. Dabei hatten wir doch so auf einen spektakulären Blick von Oben auf die Ruinen gehofft. War wohl nix - ein Satz mit X.

So langsam lichtet sich der Nebel...
So langsam lichtet sich der Nebel...
Die letzten Nebelfetzen über Machu Picchu...
Die letzten Nebelfetzen über Machu Picchu...
...und ab jetzt gab es Sonnenbrand - Aber was für eine Aussicht... :-)
...und ab jetzt gab es Sonnenbrand - Aber was für eine Aussicht... :-)

Aber dann auf dem Rückweg kämpfte sich die Sonne langsam aber unaufhaltsam ihren Platz am Firmament frei. Und spätestens zurück am ersten Aussichtspunkt hatten wir eine Wahnsinns Aussicht auf das Dorf. Die wenigen Nebelfetzen die sich anfangs noch in der Luft hielten gaben dem Schauspiel eher noch einen besonderen Reiz. Kurze Zeit später offenbarten sich die Ruinen eingebettet in ein warmes Bett aus Sonnenstrahlen mit einem Atemberaubenden Blick dem staunenden Betrachter. Wirklich ein perfektes Timing. Nun lohnte es auch endlich die Kamera zu zücken und das eine oder andere Fotos zu schießen. Insgesamt haben wir gut drei Stunden für die Besichtigung der Ruinen gebraucht. Man hätte aber natürlich auch noch länger bleiben können aber für uns war´s genug.

Ein wenig skeptisch er schaut... ;-)
Ein wenig skeptisch er schaut... ;-)

Danach ging´s an den Abstieg. Da wir hoch schon den bequemeren Weg gewählt hatten wollten wir wenigstens den Rückweg mit den eigenen Füßen bezwingen. Aber auch der hatte es in sich. Nun zur Kategorie Unnützes Wissen aus aller Welt: genau 2784 Stufen und gut 50 Minuten später waren wir am Fuße des Berges. Ich war so frei und habe mir die unendliche Mühe gemacht und für euch die Stufen gezählt beim bergabsteigen. Ja ok ich geb ja zu ich war selber auch neugierige… ;-) Dann noch die 15 Minuten bis zum Dorf und wir waren wieder in der Zivilisation.

Zum Glück ging´s für uns Bergab... ;-)
Zum Glück ging´s für uns Bergab... ;-)

Das Mittagessen hatten wir uns mit Sicherheit verdient genauso wie das dazugehörige Bierchen. Um den Müden Füßen ein wenig Erholung zu gönnen sind wir danach in die Terme. Auch wenn sie optisch nicht das Highlight war tat es doch gut im warmen Wasser zu planschen. Leider gab es in den Becken keinerlei Schutz vor der Sonne die erbarmungslos genau von oben auf uns hernieder brannte. Ein wenig den Sonnenbrand genährt.

 

Gut das wir den Rückweg zum Bahnhof nicht auf die letzte Minute geschoben haben. So klein wie das Dorf ist leistet es sich doch tatsächlich zwei Bahnhöfe. Und wir dachten doch tatsächlich das wir da wieder abfahren würden wo wir gestern Abend angekommen sind. ;-) Zum Glück ist das Dorf aber sehr klein also die Wege auch nicht wirklich weit. Die Rückfahrt im hellen war schon deutlich schöner als bei Nacht so verstrichen die 1 ½ Stunden wie im Flug.

Zum Glück ja doch noch pünktlich erreicht...
Zum Glück ja doch noch pünktlich erreicht...
Klein aber doch auch romantisch Ollantaytambo bei Nacht...
Klein aber doch auch romantisch Ollantaytambo bei Nacht...

Wieder zurück in Ollantaytambo haben wir uns ein uriges Restaurant fürs Abendessen gesucht. Heute stand Alpaka auf der Speisekarte. Hat schon Vorteile am Ende der Nahrungskette zu stehen. ;-) Vom Geschmack her auch nicht viel anders als Rindfleisch schmeckte es sehr lecker. Aber ich glaube das hat auch viel mit der Zubereitungsart zu tun. Wir hatten jedenfalls Glück mit unserem Koch der wusste wie es Alpaka in der Pfanne mögen. ;-)

 

Fazit des Tages: Alles richtig gemacht. Von der Zugverbindung nach Auquas calientes über das Hostel, vom Bus hoch fahren bis zum runter laufen, über die Terme hin zum zurück fahren noch am selben Tag. :-) Wie sagte noch mal ein schlauer Mann „Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert.“ ;-p


Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Machu Pitcchu Pueblo → Machu Pitcchu → Machu Pitcchu Pueblo →   

                      Ollantaytambo

Tageskilometer: fahren lassen ca. 9 Km

                          gelaufen ca. die Hälfte und 1784 Stufen ;-p


So

07

Dez

2014

Cusco eine Perle der Kolonial Architektur… :-)


Das war heut der mit weitem Abstand kürzeste Fahrtag auf dieser Tour. Gekommen sind wir gerade mal von Ollantaytambo bis ins nahegelegene Cusco. Das sind nicht mal 100 km. Nein Gottseidank nicht wegen irgendeiner Panne oder ähnlichem. Nein zum einen ist die Altstadt von Cusco wirklich mal einen Besuch wert. Sehr viel schöne und gut erhaltene Fachwerkhäuser in einem tollen Ambiente. Sehr schick muss ich schon sagen. Ach ja und zum anderen wollten wir nun endlich mal Nägel mit Köpfen machen und die Rückflüge fest machen. Ja leider die Zeit verstreicht auch hier erbarmungslos und auch wenn keiner von uns ans zurück kommen denken möchte so führt doch kein Weg daran vorbei sich auch darum zu kümmern. Auch um die Verschiffung der Maschinen haben wir uns jetzt mal gekümmert.

Und noch ein alter Tempel, davon gibt´s hier ne ganze Menge...
Und noch ein alter Tempel, davon gibt´s hier ne ganze Menge...
Ein besonders knudelliges Exemplar... ;-)
Ein besonders knudelliges Exemplar... ;-)

Gut dass wir die Sideseeing Tour gleich nach unserer Ankunft und nach dem einchecken im Hostel gemacht haben. So begleitete uns ein super Wetterchen mit sehr angenehmen Temperaturen auf unserem Weg durch die Altstadt von Cusco. Kaum waren wir zurück im Hostel ging der Weltuntergang nämlich los. Der Himmel öffnete seine Schleusen weit und lange. Es schüttete glatt als ob Cusco hinweg gespült werden sollte. Schlagartig gingen auch die Temperaturen runter. Hier kann´s auch schnell mal frisch werden wenn die Sonnen nicht scheint.

Der alte Marktplatz vor der Kathedrale...
Der alte Marktplatz vor der Kathedrale...
Ich glaube da kommt was auf uns zu...
Ich glaube da kommt was auf uns zu...

Danach haben wir uns um den lange herum gedrückten Organisatorischen Teil der Rückfahrt gekümmert. Flüge gebucht und die Transportgesellschaft angeschrieben.

Den Rückflug haben wir jetzt auf den 22. Januar gelegt. Von Ushuaia über Buenos Aires weiter nach Istanbul und kommen dann schließlich am 24. Januar in Hannover an. Also knapp zwei Tage unterwegs. Kosten soll der Spaß 1077 Euronen pro Nase. Kein Schnäppchen aber kann ich mit Leben. Mal schauen was die Transportgesellschafft sagt wegen der Verschiffung der Maschinen. Ich denke mal nein ich bin mir ziemlich ja sogar hundert Prozentig sicher dass dies deutlich teurer werden wird. Wie viel genau das wird sich aber noch zeigen.

 

Zum Abendessen sind wir wieder in die Altstadt. Durch den Regen hatte es sich nun deutlich abgekühlt. Also doch rein in ein Restaurant statt auf dem Marktplatz an einer Bude. Da die Auswahl hier recht groß ist haben wir auch nicht lange nach einem gemütlichen Restaurant suchen müssen. Der Backsteinofen drinnen strahlte eine sehr angenehme Atmosphäre aus und so nahmen wir auch gleich neben ihm Platz und erfreuten uns an der wohligen wärme. Auf der Speisekarte stand heute Meerschwein. Warum also nicht. Sind ja schließlich nicht nur zum Streicheln gut die kleinen Pelzknäule. ;-) Also ich kann’s eigentlich nur empfehlen. Das Fleisch ist richtig lecker und sehr zart. Aber satt wird man von so einem „Kleinschwein“ nicht. Also gab´s noch ne Kleinigkeit hinterher.

Ich hoffe es hatte einen schönen Tod, zumindest scheint es zu lächeln...
Ich hoffe es hatte einen schönen Tod, zumindest scheint es zu lächeln...
Leider nicht so schön Illuminiert...
Leider nicht so schön Illuminiert...

Anschließend noch eine kurze Runde in der Innenstadt und an der Kathedrale vorbei. Wirklich schön haben sie die Gebäude aber nicht illuminiert außerdem war es frisch geworden also ab ins Hostel. Dort hab ich mich noch ein wenig ums Reisetagebuch gekümmert.

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Ollantaytambo → Cusco (http://de.wikipedia.org/wiki/Cusco)

Tageskilometer: ca. 100 Km


Mo

08

Dez

2014

Auf geht’s zum Titicacasee…

Frühstück ging auf Kosten des Hauses, so hab ich´s natürlich am liebsten. ;-) Zum einen geht’s es deutlich schneller als wenn man sich erst mal was suchen muss und zum anderen ist es natürlich auch günstiger… ;-)

Einfach immer nur immer dem Horizont entgegen...
Einfach immer nur immer dem Horizont entgegen...

Wenn man mal von dem zähen Stadtverkehr in Cusco absieht sind wir die gut 400 Km nach Puno gut vorwärts gekommen. Die Landschaft war super, das Wetter einfach fabelhaft (frag meinen Sonnenbrand im Gesicht… ;-)) und die Straße größtenteils ein Traum in Asphalt. Mal abgesehen von den wirklich lästigen und teilweise echt völlig unnötig aufgebauten Bremshuckeln. Das dauernde Abbremsen beschleunigen und wieder abbremsen (wenn man sie denn überhaupt rechtzeitig sieht…) Kostet viel Zeit, Nerven und Material.

Die Höhe macht der Betty teilweise auch ganz gut zu schaffen. Kein Bums mehr unter der Haube… ;-) Bei vier/viereinhalb tausend Metern muss ich schon mal ein/zwei Gänge runter schalten um noch einigermaßen flott überholen zu können. Der geht’s halt auch nicht besser als mir da wird die Luft dünn und das Atmen fällt schon etwas schwerer. ;-)

Die Richtung stimmt nur am Weg müssen wir wohl noch arbeiten... ;-)
Die Richtung stimmt nur am Weg müssen wir wohl noch arbeiten... ;-)

Einzig Juliaca bildete auf unserer Route heute eine traurige ausnahmen. Die Stadt war die mit Abstand dreckigste, lauteste, vermüllteste und stinkenste Stadt heute auf der Route. Da möchte ich nicht mal tot über dem Zaun hängen. Man ist diesbezüglich ja schon einiges gewohnt in Peru aber es geht halt immer noch eine Etage niedriger. Puno ist nun auch kein zweites Cusco aber doch um Welten angenehmer als Juliaca.

 

Die Hostel suche gestaltete sich hier schon etwas schwieriger als gestern. Zwar gab es eine Menge Hostel aber keines hatte geöffnet. Lag wohl daran das wir in der Nebensaison unterwegs sind. Die Hotels vor Ort hatten dafür zwar sämtlich auf überzeugten dagegen aber nicht wirklich mit ihren Preisvorstellungen. Die sich zwischen 90 und 120 Dollares bewegten. Was für ein wucher. Zum Vergleich der Durchschnitt lag bei uns bislang bei ca. 25-30 Sol auch bei Hotels. Schließlich wurden wir aber doch noch eines kleinen netten Hostels für fünfzig Sol fündig. Auch wenn wir die Dame des Hauses erst mit viel Geduld davon überzeugen konnten die Mopeds im Foyer einstellen zu dürfen. ;-) Komischerweise die erste auf der bisherigen Tour die sich so anstellte.

Der kleine Hafen von Puno...
Der kleine Hafen von Puno...

Der Stadtbummel bis runter zum Hafen und zum Titicacasee war eher ernüchternd nach dem gestrigen Besuch in Cusco. Keine Schöne Altstadt auch keine schönen Plätze oder Parks. Eher alles ziemlich zweckmäßig und Peru like. Aber trotzdem gut mal wieder die Beine zu vertreten. Außerdem konnten wir so gleich das Abendessen mit verbinden.

 

Zurück im Hostel noch einen Blick auf die Karten geworfen und die Route für die nächsten Tage abgesteckt. Anschließend noch ein paar Zeilen ins Reisetagebuch gehämmert. So richtig hatten wir uns an die Höhe noch nicht gewöhnt. Puno liegt auch bei knapp vier tausend Metern. Was uns beiden ein wenig Kopfdrücken und etwas bleierne Knochen einbrachte. So machten wir heute etwas eher das Licht aus…

 

Guats Nächtle mit einander… :-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Cusco → Puno (http://de.wikipedia.org/wiki/Puno, http://de.wikipedia.org/wiki/Titicacasee)

Tageskilometer: ca. 400 Km


Di

09

Dez

2014

Der Strand der Copacabana ruft… ;-)

 

Mal wieder Stromausfall. Hat man hier ja leider öfter. Also die Akkus nicht aufgeladen, keine Bilder hochgeladen und Internet geht ja dann schließlich auch nicht. ;-) Dafür wenigstens heiße Dusche und Frühstück. Eigentlich wollten wir danach noch zu den schwimmenden Inseln die vor Puno liegen. Wären so gegen Mittag wahrscheinlich wieder zurück gewesen und halt dann erst aufgebrochen. Das Zimmer hatten wir schon geräumt und alles an den Maschinen verstaut. Leider hat uns die Dame des Hauses diesbezüglich einen Strich durch die Rechnung gemacht. So wollte partu nicht dass wir die Maschinen bis Mittag stehen lassen. Keine Ahnung wir waren so gut wie die einzigen Gäste und gestört haben die Maschinen auch nicht wirklich. Also haben wir sie nach draußen geschoben und alles wieder festgemacht. Da kamen die nächsten und meinten wir könnten die Maschinen hier nicht hinstellen. Versteh das nicht wir hatten doch bislang nie solche Probleme. Schlussendlich haben wir uns dann fürs weiter fahren entschieden. Wo sollten wir auch mit den ganzen Klamotten hin. Also wieder in die Moped Klamotten gepellt und weiter ging’s.

 

Die gut 140 Km entlang des Titicacasees bis zur Bolivianischen Grenze liefen wie am Schnürchen und das wieder bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein. Einzig vernünftigen Sprit gab es nirgends. Die Betty zeigte schon knapp 700 Km an aber weit und breit keine Tanke die mehr als 84 Oktan ausgab. Das wollte ich der guten dann aber doch nur im äußersten Fall antun. Kurz vor der Grenze gab es dann endlich eine Galone 90´er. Also noch mal schön für 15.80 Sol eine Galone rein gekippt.

Tschüss Peru...
Tschüss Peru...
...und Moin Moin Bolivien... ;-)
...und Moin Moin Bolivien... ;-)

Gefühlt hatten wir heute den kürzesten Grenzübergang auf der gesamten Route. Die Migration auf der Peruanischen Seite war in nicht mal fünf Minuten erledigt und das Permit für die Maschinen lief sogar noch schneller über die Bühne. Einmal das überaus wichtige Dokument geknickt durch gerissen und jeder bekam einen Teil.

Bei der Migration auf Bolivianischer Seite war grad ein Touri Bus angekommen also warten. Aber erst mal an der Reihe lief es fix. Das erstaunlichste war aber das Permit. Ok wir waren die einzigen „Kunden“ aber das hat bislang auch nicht vor Stunden langem Warten geschützt. Aber der Typ hier war echt auf zack. Alle Papiere (nebst Kopien natürlich) vorgelegt und ruck zuck in nicht mal fünf Minuten war das Permit ausgestellt. Und das ohne irgendwelche Scheingebühren oder Deposit oder dergleichen Scherze. Das nen ich jedenfalls fix. Super davon gern mehr… ;-)

Eine wirklich schöne Kirche haben sie hier...
Eine wirklich schöne Kirche haben sie hier...
...der Hafen und der Strand von Copacabana...
...der Hafen und der Strand von Copacabana...

Ab der Grenze waren es dann nur noch ein paar Kilometer bis zur Copacabana. Ein herrlich erfrischend kleines Küstennest am Lago de Titicaca. Ok hier war alles auf Touri ausgelegt aber nichts desto trotz sowohl fürs Auge als auch für den Geldbeutel sehr angenehmen. Unser Hostel lag z.B. bei lächerlichen 50 BOB (Bolivianischen Bolivianos) umgerechnet nicht mal 3 Euronen pro Nase. Und genauso sieht´s beim Essen aus. Für 25-30 BOB kann man sich im Restaurant ein komplettes Menu zusammen stellen. Einziger Wehmutstropfen fürs Bierchen muss man hier etwas tiefer in die leeren Hosentaschen greifen. ;-/ Naja irgendwas ist ja immer…. ;-p

Alles was das Touri Herz begehrt... ;-)
Alles was das Touri Herz begehrt... ;-)

Nach dem obligatorischen Stadtrundgang haben wir uns mal wieder um die Maschinen gekümmert. Checken der Bremsbeläge, Füllstände, Luftfilter etc. Die Bremsbeläge vorne laufen gut sogar die Felge lässt sich mit einem einigermaßen guten Durchlauf drehen. Das sind doch schon mal gute Nachrichten. Hinten sieht´s leider nicht so toll aus. Obwohl ich die Beläge vor nicht mal 6,5 Tkm gewechselt habe sind sie schon ziemlich weit runter. Wenn ich schätzen sollte würde ich ihnen bei dem derzeitigen Verschleiß nicht mal mehr drei Tausend zumuten. Also sollte ich mich vielleicht doch mal nach einem neuen Satz umschauen… ;-) Den Luftfilter hab ich dabei auch gleich mal gecheckt. Is ok aber könnte auch mal ein neuer her. Hat ja schon ganz schön schlucken müssen die letzten 10 Tkm. Also ausgeklopft und wieder eingebaut. Die Zündschwierigkeiten an Daniels Maschine haben wir auch beheben können. War nur ein abgelöster Stecker des Luftsensors im Luftansaugtrakt. Also alles halb so wild.

 

Auf dem Weg zum Abendessen sind wir zwei Bikern über den Weg gelaufen die mit ihrer GSA Probleme hatten. Klar haben wir uns die Maschine gleich mal angeschaut. So wie die Maschine aussah wunderte mich eher dass sie nicht mehr Probleme hatte. Die Gute hatte schon mehr als einen unschönen Sturz hinter sich. Aber ok welcher Sturz ist schon schön. ;-) Für den unruhigen Lauf hätte ich auf die gebrochenen Kabel an der Lambdasonde und den kaputten Stecker der linken Sekundär Zündung getippt. Den ABS Fehler konnte ich zwar mittels Diagnosegerät der hinteren Bremsanlage zuordnen aber leider nicht beheben. Wird wohl einen mitgekriegt haben als bei der letzten Wasserdurchfahrt die Batterie einen kurzen abbekommen hat. Zumindest ließen die Fehlermeldungen darauf schließen. Tja unterm Strich konnte ich die Fehler zwar finden aber leider nicht beheben. War trotz allem ein sehr nettes Gespräch mit den beiden und ihren Freunden.

Abendessen gab es dann dementsprechend erst ein paar Stunden später. Aber was soll´s. Ich helfe ja gern. Am liebsten aber natürlich wenn´s unterm Strich auch was bringt… ;-)

                                                                                                                           

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Puno → Copacabana

Tageskilometer: ca. 150 Km


Mi

10

Dez

2014

Ab vom Tiefen relaxten Copacabana in die Höhle des Löwen… ;-)

 

Lecker beim Restaurant/Coffeeshop auf der Terrasse in der Sonne Gefrühstückt. Komisch nur das der Kaffee beim Frühstück nicht dabei war. In einem Coffeeshop schon komisch…? Der Abschied von dem sommerlichen und sehr relaxten Copacabana fiel uns in Anbetracht der völlig überfüllten und stressigen Großstadt La Paz noch ein bissel schwerer. Wohl deshalb ließen wir uns auf den knapp 150 Km bis dahin auch gut Zeit. ;-)

 

Die Maschinen hatten Durst also musste mal wieder ne Tanke angefahren werden. Wir waren ja gerade so mit fast trockenem Tank über die Grenze von Peru gekommen. Eigentlich ist der Sprit hier in Bolivien ja recht günstig wenn nicht sogar billig. Wenn auch die Qualität dafür unter aller S.. ist. Mehr als 84 Oktan gibt’s nicht und dann ist der Sprit auch noch so verunreinigt das man wirklich Glück haben muss sich nicht die Benzinfilter zu verstopfen. Da werden die Ventile bestimmt wieder ein herrliches klingeln Konzert von sich geben wenn die Offroadstrecken anstehen. :-/ Außerdem darf hier wieder gefeilscht werden. Eigentlich ist der Sprit Staatlich festgelegt und liegt Momentan bei 3,74 BOB/l (0,44 Euro Cent/l). ABER das gilt nur für Einheimische Bolivianer. Ausländer zahlen hier den erhöhten Satz von 8 BOB/l. Hab sogar schon einen getroffen der 9 BOB zahlen musste. Kannst nichts machen zahlen oder lassen. Diskutieren hilft jedenfalls nicht, hat Daniel schon versucht. ;-)

Einfach nur genießen... :-)
Einfach nur genießen... :-)

Die Landschaft entlang des Lago de Titicaca war von Copacabana aus wirklich Atemberaubend. Auch das Wetter spielte mal wieder mit und zeigte sich von seiner besten Seite. Von San Pedro de Tiquina nach San Pablo de Tiquina ging´s mit einer Fähre über den Titicacasee. Einen sehr vertrauenserweckenden Eindruck machten die eigenartig aussehen „besseren“ Flöße allerdings nicht. Zum Ablegen musste der „Käpten“ noch mit dem Stock nachhelfen da der Außenborder keinen Rückwärtsgang besaß. ;-) Für 20 BOB brachte er uns aber trotz aller Bedenken sicher ans andere Ufer.

Und nu mit Anlauf...
Und nu mit Anlauf...
Jetzt...gleich...aber jetzt... och...leider nicht reingefallen der Käpten... ;-)
Jetzt...gleich...aber jetzt... och...leider nicht reingefallen der Käpten... ;-)

Eine Seefahrt die ist Lustig...
Eine Seefahrt die ist Lustig...
Sind das nicht "schöne" Aussichten... ;-p
Sind das nicht "schöne" Aussichten... ;-p

Der Stau und die Chaotischen Straßenverhältnisse von La Paz kündigten sich schon gute fünfzig Kilometer vor dem Centrum der Hauptstadt an. Trotz der angeblichen Hauptverkehrsader war die Straße selbst wohlwollend nur als eine aneinandergereihte Staub- und Schlagloch Piste zu bezeichnen. Und wie üblich floss der zähfließende Verkehr drei mitunter vierspurig über die zwei Spurige „Straße“. Was natürlich dafür sorgte das wir für die letzten Kilometer in die Innenstadt somit fast doppelt so lange brauchten wie für den gesamten anderen Weg bisher. Hinzu kommt mein sensationelles Naviprogramm welches mir wirklich sämtliche Einbahnstraßen, Fußgängerzonen oder Treppen von La Paz zeigen wollte. Nur halt nicht den kürzesten/schnellsten Weg zum Hostel. War schon wieder echt eine Wonne dem Navi zu folgen. ;-) Auf dem Weg entdeckte ich durch Zufall im Augenwinkel einen Moped Ersatzteilladen. Also nix angehalten und rein schließlich brauchte die gute Betty ja noch ein paar Ersatzsohlen für ihre Hinterradbremse. Und siehe da kaum hatte ich der netten Verkäuferin meine abgenudelten alten Bremsbeläge vor die Nase gehalten zauberte sie mit wenigen Griffen ein passendes Paar neue Bremsbeläge unter Theke hervor. Ich war schon echt froh dass sie die passenden Bremsbeläge überhaupt hatte aber als sie mir dann auch nur 25 BOB abknöpfen wollte war ich echt baff. Das sind nicht mal 3 Euronen!!! Da kann man echt nichts falsch machen. Also nahm ich sie erst mal mit und wollte sie später gleich mal einbauen ob sie dann auch wirklich genau passig sind. Denn spätestens da fällt auch der kleinste Millimeter zu viel oder zu wenig auf. Daniel konnte in dem Laden auch gleich noch ein paar leichte Sommerhandschuhe abstauben. Perfekt. :-)

Trotz der schier unendlichen Anzahl an Hotel/Hostels waren wir eine Weile mit der Suche nach dem geeignetstem beschäftigt. Entweder kein Internet oder keine Unterstellmöglichkeit für die Maschinen oder zu teuer. Ein geeignetes Hotel/Hostel zu finden welches sowohl WiFi auf dem Zimmer hat als auch einen Platz für die Mopeds und dann auch noch bezahlbar ist gestaltet sich  manchmal schon nicht so einfach. ;-) Untergekommen sind wir schließlich in dem Lions Palace für 80 BOB pro Nase. Wobei das Internet schon kurz nach unserem einchecken schon nicht mehr funktionierte und das inbegriffene Frühstück nicht annähernd seinem Namen gerecht wurde. ;-)

Der Rest des Tages ging mit ankommen, auspacken, Duschen, Sightseeing durch die Innenstadt und Abendessen drauf.

 

Wir lesen uns... ;-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Copacabana → La Paz (http://de.wikipedia.org/wiki/La_Paz)

Tageskilometer: ca. 150 Km


Do

11

Dez

2014

Gammeltag in Gammel Town…

 

Der Ausflug zur Straße des Todes viel heute leider buchstäblich ins Wasser. Kaum waren wir aufgestanden schon schüttete es wie aus Eimern. Und es schien nicht so als wenn es bald aufhören würde. Tja blöd das Wetter kann man leider noch nicht beeinflussen. ;-)

Also haben wir kurzerhand die Tour auf Morgen verschoben. Hoffe Petrus ist uns dann gnädiger gestimmt.

Nicht wirklich zu beneiden die Straßenverkäuferinnen... :-/
Nicht wirklich zu beneiden die Straßenverkäuferinnen... :-/
Ein Laden immer der selben Art neben dem anderen...
Ein Laden immer der selben Art neben dem anderen...

Um den Tag nicht gänzlich sinnlos verstreichen zu lassen bin ich in die City shoppen.  Vorher hab ich aber noch die neuen Bremsbeläge die ich gestern so unglaublich günstig erworben habe zur Probe eingebaut. Um zu sehen ob sie denn auch wirklich bei der Betty passen. Und was soll ich sagen wie angegossen, sitzt - passt - wackelt (nicht) genau wie es sein soll. Perfekt. Mal schauen wie lange die überleben… ;-) Jedenfalls bin ich dann bewaffnet mit meinem Regenschirm los zum Shoppen. Da ich jetzt wusste dass die neuen Beläge passen hab ich mich gleich auf die Suche nach einem zweiten Paar gemacht. Sicher ist sicher… ;-) Und lange brauchte ich nicht zu suchen nach nicht mal zehn Minuten und zwei Läden hatte ich einen zweiten Satz Bremsbeläge in den Händen. Und wieder kosteten mich die Bremsbeläge läppische 25 BOB was umgerechnet nicht mal 3 Euronen sind. Was für ein Unterschied zu den letzten Werkstätten die mir ohne mit der Wimper zu zucken glatte 100 bis 110 Dollares aus der Tasche ziehen wollten. Super dachte ich mir so kann´s weiter gehen. Beim Luftfilter hatte ich leider nicht so viel Glück. Solch große Maschinen werden hier kaum gefahren sprich für einen Motorrad Luftfilter ist er viel zu groß und für einen Auto Luftfilter wiederum viel zu klein. Praktisch ist hier das alle Läden einer „Sorte“ immer dicht bei einander liegen. Sprich es gibt ein Viertel nur mit Auto und Motorrad Ersatzteilen. Ein Viertel nur mit Haushaltswaren. Ein Viertel nur mit Heimwerker bedarf etc…. Das „Schrauber Viertel“ für Auto und Motorrad war wiederum in verschiedene Straßen unterteilt. Eine Straße nur für Getriebe, eine weitere nur für Öl Filter und wieder eine nur für Luftfilter. Wenn man weiß was man will ist das ungemein praktisch und erspart einem so eine Menge Laufereien. In meinem Fall bedeutete das trotzdem das abklappern sämtlicher Geschäfte da kein Laden einen solche passenden hatte oder besorgen konnte. Schließlich hab ich wenigstens einen Laden gefunden der mir aus einem Auto Luftfilter einen passenden Luftfilter „schnitzen“ konnte. Nach gut einer halben Stunde präsentierte mir der pfiffige Verkäufer einen Luftfilter der dem alten in Form und Größe schon perfekt ähnelte. Außer das Kleben das hatte er nicht so gut drauf. Der Leim hielt kaum bis ich zum Hotel zurück war. Also bin ich dem Luftfilter noch mal mit meinem Universal Sekundenkleber zu Leibe gerückt und siehe da Hält Bombe… ;-) Anschließend auch gleich operativ der Betty implantiert. Passt wie ne Eins und sollte für den Rest der Tour auch reichen. :-)

Mein neuer "Calentador de Aqua"
Mein neuer "Calentador de Aqua"
Luftfilter: Alt...
Luftfilter: Alt...
...gegen Neu
...gegen Neu
Hier ist Phantasie gefragt - die Bremsbeläge - hab aber grad kein Foto parat... ;-p
Hier ist Phantasie gefragt - die Bremsbeläge - hab aber grad kein Foto parat... ;-p

Einen Ersatz für meinen blöderweise in Lima vergessenen Ersatzschlüsselbund für die Betty samt Koffer habe ich leider immer noch nicht. Zwar habe ich nach langem hin und hergerenne zwar einen Schlüsselmacher gefunden der mir eine Kopie vom Moped und Topcase Schlüssel anfertigen würde das aber zu so einem unverschämt Überhöhten Preis das ich dann doch dankend ablehnen musste. Zumal der zum fahren eh nicht getaugt hätte weil die Kopie ja nicht gechipt ist. Selbst bei BMW Deutschland hätte ich dafür weniger tief in die Tasche greifen müssen. Und das soll schon was heißen. Also ab nun noch mehr als sonst ein Auge auf die Schlüssel werfen… ;-) Dafür hab ich wenigstens noch einen neuen Tausieder auftreiben können. Ist doch auch schon mal was… ;-)

 

Auch wenn mich der Schirm vorm Regen ganz gut geschützt hatte die Füße waren innerhalb weniger Minuten bis zu den Knöcheln klitsch nass. Spätestens im Hotel nach ein paar Stunden merkte ich das mir das gar nicht so gut getan hat. Nach einer heißen Dusche war die Welt dann aber einigermaßen wieder im Lot. ;-) Da wir immer noch kein Internet hatten kümmerte ich also erst mal um mein Reisetagebuch. Muss ja schließlich auch mal wieder gefüttert werden. Laut Aussage der Rezeption kommt das schon gelegentlich vor das nach einem Regenschauer oder gar einem ganzen Regentag das „Internet“ seinen Geist aufgibt. Nicht ganz dicht die Leitungen hier anscheinend… ;-p Zum Nachmittag hin gab´s dann endlich auch wieder Anschluss an die Welt in Form von funktionierendem Internet. Jippi… :-) Also hab ich mich auch ein wenig um den etwas vernachlässigten Blog kümmern können. Damit ihr auch mal wieder was lesen könnt und auf dem Laufenden bleibt. ;-)

Sonst ist heut nicht viel Erwähnenswertes passiert. Was soll man auch schon an einem völlig verregneten Tag in einer nicht wirklich schönen Stadt machen… ;-)



Tagessroute: durch halb La Paz Innenstadt

Tageskilometer: gefahren keinen einzigen Kilometer, gelaufen dafür eine gefühlte Ewigkeit… ;-)

Fr

12

Dez

2014

Camino de la Muerte - oder wer fährt schon freiwillig die Straße des Todes…?!?! ;-)


So langsam hab ich mich wohl an das tägliche aufstehen um sechs gewöhnt. Ich wache jetzt schon immer von alleine um die Uhrzeit auf auch ohne Wecker. ;-) Frühstück wenn man es denn so nennen möchte gab´s im Hotel. Für jeden ein Brötchen und Kaffee nur auf Nachfrage. Das war´s.

 

Heute spielte zumindest das Wetter mit. Strahlender Sonnenschein wäre zwar zu viel gesagt aber zumindest schüttete es nicht in Strömen wie gestern. Also nix wie rein in die Moped Klamotten und ab auf die Maschinen. Dummerweise hatte man uns so zugeparkt das wir ne gute halbe Stunde warten mussten bevor wir los fahren konnten.

 

Beim Tanken dann die nächste Überraschung es gibt nicht nur andere Preise für Ausländische Fahrzeuge sondern auch spezielle Tankstellen. Gut drei von vier Tankstellen die ich La Paz gesehen habe sind Bolivia National Tankstellen an denen gibt’s Sprit nur für Einheimische. Da muss man echt aufpassen das man nicht ins Leere fährt… :-/ An der vierten oder fünften Tankstelle hatten wir dann Glück und konnten unsere Maschinen voll tanken und….warum auch immer zahlten wir nur den Einheimischen Benzinpreis von 3,74 BOB/l. Nicht Fragen Tanken, bezahlen und ab… ;-) Wenn ich mich fragt ist der Sprit aber auch nicht mehr Wert. Viel zu unsauber und viel zu wenig Oktan.Der Verkehr in La Paz war leider genauso anstrengend und stressig wie immer so dass wir froh waren als wir die Stadt endlich hinter uns lassen konnte. Das wir das Gepäck und die Koffer im Hotel gelassen haben machte das fahren durch den dicken Verkehr zumindest deutlich angenehmer.

Kaum aus der Stadt heraus empfing uns eine ganz andere Welt. Perfekte Passstraßen, wunderbare Landschaften und frische Luft. Was für ein Unterschied zu dem engen drückenden La Paz. Nach gut 60 Km zweigte von der gut ausgebauten Passstraße der alte „Camino de la Muerte“ ab. Schlagartig waren wir von feinstem Teer mitten in der Schotter und Geröll Piste. Mit den „nackten“ Maschinen machte die Schotter Piste aber wirklich einen Heidenspaß. In teils sehr engen und unübersichtlichen Serpentinen überwindet die überwiegend einspurige Piste gut 3400 Höhenmeter. Angefangen bei über 4600 Höhenmetern mündet die Straße schließlich bei 1200 Höhenmetern in Coroico. Leitplanken gibt es so gut wie keine so dass man den Blick ungehindert in die Tiefe schweifen lassen kann. ;-) Stellen an denen man überholen bzw. passieren könnte sind auch ziemlich rar gesät. Mit der von allem Ballast befreiten Betty machte die Schotterpiste aber einen Heidenspaß. Immer wieder gern. ;-)


In Coroico stärkten wir uns für den Rückweg. Der aber deutlich weniger Adrenalinlastiger war da wir hierfür die neu gebaute Umgehungsstraße wählten. Einzig die Innenstadt von La Paz mit ihren unendlich scheinenden Staus, den ungefilterten Rußwolken der Lkw´s und Bussen hinter dem selbst die Sonnenstrahlen zu verschwinden scheinen und den permanenten Huptiraden ließ den Stresspegel ein wenig in die Höhe treten.

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: La Paz → Coroico (http://de.wikipedia.org/wiki/Yungas-Stra%C3%9Fe)→ La Paz

Tageskilometer: ca. 200 Km


Sa

13

Dez

2014

Adieu La Paz…

 

Endlich raus aus diesem überfüllten, lauten und unschönen La Paz. Allein der Gedanke machte das Aufstehen und Packen schon angenehmer. Wobei geweckt wurden wir durch den Portier der uns darauf aufmerksam machte dass wir die Motorräder doch bitte aus der Garage fahren sollten da jemand rausfahren wollte. Wir hatten die Maschinen gestern nämlich nicht wieder an den Autos vorbei gequetscht sondern vorn stehen lassen.

Der Weg raus aus der Stadt gestaltete sich zum Glück etwas weniger unschön als der Weg hinein. Das intensive instruieren des Navis mit gefühlten tausend Zwischenzielen hatte sich also bezahlt gemacht. ;-) Die heutige Route sollte uns von La Paz gut 550 Km Richtung Süden nach Potosí führen. Die ersten 350 Km davon waren Landschaftlich gesehen eher eine Enttäuschung. Zu sehen gab es sprichwörtlich nichts. Aber davon so viel wie man wollte. Abgelöst wurde das Nichts nur durch die vielen vielen Baustellen, Polizeisperren und Mautstellen. Von letzterem sind Motos (so heißen Motorräder hier) freundlicherweise ausgenommen. Find ich gut, Daumen hoch. :-)

Erst die letzten zweihundert Kilometer wurde das Auge wieder durch teils wunderschöne Landschaften und Atemberaubende Bergpanoramen verwöhnt. Bei aller Schönheit der Natur musste man beim Fahren echt aufpassen nicht eines der unzähligen Lamas „mitzunehmen“. Davon gibt’s hier echt ungezählt viele freilaufende Exemplare. Die stören sich auch nicht im Geringsten wenn man laut hupend auf sie zu gefahren kommt. Stur wie sonste was…;-)

Potosí machte seinem Ruf als herunter gekommene Minenstadt alle Ehre. Die wenigen Überbleibsel des Kolonialen Zeitalters sind leider gut versteckt und weit über die Stadt verstreut. Dabei war Potosi einst durch den Abbau von Silber die reichste und größte Stadt auf dem Südamerikanischen Kontinent. Und finanzierte alleine schon fast das gesamte Spanische Königshaus. Aber dies ist lange her und leider sieht man das der Stadt auch allzu deutlich an. Touristen lockt die etwas entlegene Stadt nur noch durch ihre Besuche in den immer noch aktiv betriebenen Minengesellschaften. Ein Besuch in einer dieser Minen ist es denn auch der uns in diese Stadt getrieben hat. Als Provinzstadt lockt sie natürlich viele Menschen aus dem Umland an so dass die Stadt übervoll ist mit Ständen und Läden und natürlich auch mit Menschen. In dieses Treiben mischten wir uns dann auch bei unserem abendlichen Spaziergang durch die Innenstadt. Touristisch gesehen hat die Stadt meiner Meinung nicht sonderlich viel zu bieten. Das Treiben der vielen Menschen in ihrem täglichen Markttreiben offeriert dennoch einen gewissen Reiz des Voyeurismus. ;-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: La Paz → Potosí (http://de.wikipedia.org/wiki/Potosi)

Tageskilometer: ca. 550 Km


So

14

Dez

2014

Und schon wieder ein Zwangs „Gammeltag“…


Wie wir gestern Abend noch erfahren durften finden Sontags leider keine aktiven Minen Touren statt. Blöd – also konnten wir uns entscheiden zwischen weiterfahren und die Besichtigung der Minen auszulassen oder einen Tag länger hier zu bleiben. Wir haben uns dann schließlich für Option B entschieden. Die Besichtigung wollen wir uns beide nicht entgehen lassen und auf einen Tag kommt es schließlich nicht an auch wenn sich Potosí für einen kurzweiligen Zeitvertreib nicht wirklich geeignet schien. Also haben wir die Minen Tour für Morgen gebucht und haben uns heute um andere Dinge gekümmert die bislang auf der Strecke geblieben sind…

 

Ach hab ich eigentlich schon erwähnt das ich meine Betty nun auch Weihnachtlich geschmückt habe…? Maren hatte uns jeweils einen beleuchteten Schneemann mitgebracht. Ist das nicht toll? Jetzt ist auch bei uns Weihnachten… ;-) Das Wetter passt übrigens ganz gut dazu. Hier oben ist es eh nicht mehr ganz so heiß wie in den Niederungen. Die Nacht und heute Morgen hat der Regen die Temperaturen dann noch mal deutlich nach unten getrieben. Als wir nach dem Frühstück in die Stadt aufgebrochen sind waren es so nicht mal 6 Grad.

Also von meiner Seite aus...
Also von meiner Seite aus...
...kann Weihnachten kommen...
...kann Weihnachten kommen...
...ich bin Vorbereitet... ;-)
...ich bin Vorbereitet... ;-)

Zum Mittag hatte die Sonne wenigstens einige Fühler durch die dicke Wolkendecke heraus gestreckt. Wirklich schöner bzw. wärmer wurde es dadurch allerdings nicht. So hatte ich zumindest die Legitimation mich mal wieder um den Blog zu kümmern… ;-) Was mach ich nicht alles damit ihr mal wieder auf dem Laufenden seit… ;-D

 

Wenn nichts passiert kann ich auch nichts schreiben - also kurz und knapp… ;-)

 

 

Mo

15

Dez

2014

Und ewig lockt das Silber – Potosí wo die Sonne niemals scheint… 

 

Anscheinend war das Hähnchen gestern Mittag nicht ganz koscher. Nicht nur ich sondern auch Daniel hatte arg mit seinem Magen zu kämpfen. Somit war der erste und zweite Weg heut Morgen der zur Toilette. Naja nicht das erste Mal auf der Tour aber trotzdem sehr unschön. Hoffe das gibt sich bald wieder. :-/


Alles was der "Kumpel" braucht zum Glücklich sein... ;-)
Alles was der "Kumpel" braucht zum Glücklich sein... ;-)

Kurz nach halb neun trafen wir uns wie gestern verabredet bei Koala Tours dem Tourenveranstalter für die Mienen Besichtigung. So gegen neun, als alle Teilnehmer eingetrudelt waren wurden wir in den Bus verfrachtet und zum nahegelegen Markt kutschiert. Bei einer Mienen Besichtigung ist es hier nämlich obligatorisch den Kumpels kleine Geschenke mit zu bringen. Aus dem großen Sammelsurium der Waren die dort feil geboten wurden habe ich mich schließlich für Hochprozentiges und Dynamit entschieden. Ich find Sprengstoff und Alkohol sind einfach eine gute Mischung… ;-) Ach ja und natürlich durfte auch eine große Tüte Koka nicht fehlen. Ohne die geht hier nämlich gar nichts.

Weiter ging´s zu ihrem kleinen Depot wo wir mal fix in echte Bergbaukumpels verwandelt wurden. Nebst Hose und Jacke gab´s außerdem Stiefel, Helm und natürlich Grubenlampen. Prima jetzt konnte ich mich nach Herzenswünschen einsauen ohne meine eigenen Klamotten dreckig zu machen. :-) Hierbei wurden wir auch gleich wegen der Menge an Teilnehmern in einzelne Gruppen aufgeteilt. Unsere Gruppe war mit sechs Personen angenehm übersichtlich. Außerdem bekamen wir bei der Gelegenheit auch gleich den Spitznamen Sexmaschine. Ja woher weiß er denn das...?!?!? ;-P

Blick über Potosi vom Eingang der Mine gesehen...
Blick über Potosi vom Eingang der Mine gesehen...
Da konnte man zumindest wieder aufrecht stehen...
Da konnte man zumindest wieder aufrecht stehen...

Die Miene lag etwas außerhalb der Stadt und ziemlich weit oben am Berg. Der Bus der uns dort hin brachte machte nicht nur äußerlich einen etwas fragwürdigen Eindruck. Auch die Geräusche die er beim fahren speziell beim Bergauf fahren von sich gab machten mir und wenn ich den Gesichtern der anderen Glauben schenken darf auch ihnen etwas sorgen. Tapfer schob sich der „kleine“ Bus aber Meter um Meter den Berg hoch so dass wir nach einer gefühlten Ewigkeit beim Tor der Mienengesellschaft angekommen waren. Noch ein kurzes Briefing, was man besser lassen und was man auf keinen Fall tun sollte von unserem Guide und dann ging´s auch schon rein ins Loch.

Hut ab was für eine Plackerei...
Hut ab was für eine Plackerei...
Ob er sich wohl gerade vorstellt wie es wäre hier zu arbeiten...?
Ob er sich wohl gerade vorstellt wie es wäre hier zu arbeiten...?

Gebückt infolge einer Deckenhöhe von nicht mal 1,60 m stolperten wir erleuchtet von der kleinen Lichtfunzel über die Schwellen und Gleise der Loren Bahn voran. Da auch die Breite des Schachtes nicht größer war als die Höhe musste man notgedrungen immer im Gleisbett laufen. Und immer wenn eine Lore rein oder raus geschoben wurde musste man sich ein sicheres Plätzchen an der Wand suchen. Nicht immer einfach. Die Loren wurden übrigens per Hand von zwei Leuten angeschoben. Noch ein Job den ich nicht haben möchte. ;-)

Ich glaub unsere Körpergröße ist hier nicht die beste Vorraussetzung für diesen Job... ;-)
Ich glaub unsere Körpergröße ist hier nicht die beste Vorraussetzung für diesen Job... ;-)
Jepp - und da auch wieder durch...
Jepp - und da auch wieder durch...
Manchmal war allerdings auch klettern angesagt statt durchquetschen... ;-)
Manchmal war allerdings auch klettern angesagt statt durchquetschen... ;-)

Der Berg war zerlöchert wie ein Schweizer Käse. Gänge und schächte wo man nur hinschaute. Da musste man schon genau wissen wo´s langgeht. Überall in diesen Gängen schufteten die Kumpels meiste jeder für sich allein an einer abgelegenen Stelle. Da der Berg schon so gut wie einmal ausgehöhlt wurde gab es nicht mehr viele lukrative Stellen an denen es sich lohnte überhaupt noch den Hammer an zusetzen. Und das mit dem Hammer kann man wörtlich nehmen. Hier wurde noch richtig mit Hammer und Meißel dem Berg ein Stein nach dem anderen entlockt. Eine wirkliche Schinderei hinzu kam noch das die meisten Stellen sehr abgelegen und schwer zu erreichen waren. Wir mussten mehr als einmal klettern, kriechen und uns winden um überhaupt an die „Arbeitsplätze“ der Kumpels zu kommen. Absolut kein leichter Job aber für einheimische Verhältnisse halt gut bezahlt und so findet sich immer ein neuer Arbeiter wenn der alte nicht mehr will oder kann. Ich war jedenfalls froh als ich nach gut zwei Stunden wieder frische Luft und Tageslicht sehen konnte. 

 

Die Maschinen hatten wir schon in der Früh fertig gepackt so dass wir im Anschluss der Tour gleich weiter konnten nach Uyumi und zu dem größten Salzsee der Welt. Freu mich schon grad nach der beklemmenden Enge des Bergwerkes auf die Weite des „Sees“. Auf der Strecke nach Uyumi legten wir sogar einen neuen Rekord auf. 200 Km in nicht mal ganz zwei Stunden inklusive Serpentinen und gefühlter halber Leistung meiner Betty denn immerhin waren wir immer noch auf fast 400 Höhenmetern. Wahrscheinlich drückte es bei Daniel schon… ;-p

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Potosí → Uyuni (http://de.wikipedia.org/wiki/Uyuni)

Tageskilometer: ca. 200 Km


Di

16

Dez

2014

Auf geht’s die (Salz-)Wüste ruft…

 

Potosí wird mir noch länger im Gedächtnis bleiben. Nicht nur wegen der gestrigen Minentour auch das Hähnchen hat einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Die Nacht war dementsprechend nicht so toll. Das kann ja was werden - kommt beim Motorradfahren immer gut so ein Durchfall… ;-p

 

Eine direkte Zufahrtsstraße zur Salar de Oyuni gibt’s scheinbar nicht von Uyuni aus also haben wir die Straße Richtung Oruro genommen und sind nach ein paar Kilometer einfach querfeldein. Und wieder machte es sich bezahlt das wir die Kisten im Hotel gelassen haben denn die Piste war teilweise ganz schön rau. Ganz im Gegensatz zur fast schon perfekten Piste auf dem Salzsee. Was für ein herrliches fahren auf dem Salz. Mit 140/170 km immer Richtung Horizont. Einfach Gas geben und los, nichts worauf man aufpassen müsste nichts was im Weg sein könnte. Einfach geil... :-)

Nach ungefähr 80 km sind wir an der Isla Incahuasi angekommen. Muss man erst mal finden in einem Meer aus Weiß und ohne Navi oder Karten. ;-) Ziemlich surreal erhebt sie sich aus dem Salzsee heraus mit ihren kargen Berghängen und einer unüberschaubaren Zahl an wunderschönen Kakteen. Wirklich toll. Man kam gar nicht umhin diese unglaublich schöne Szene einfangen zu wollen. Nach dem Fotostopp umrundeten wir die Insel mit den Bikes. Da sich auf der uns abgewandten Seite der Insel ein Restaurant nebst Souvenirstand befand. Als wir da um kurz nach zwölf aufliefen öffnete das Restaurant gerade seine Pforten. Anscheinend wird hier nicht eher mit Kundschaft gerechnet. Leider war weder das Essen noch die Touripreise wirklich überzeugend. Weit ab auf ner einsamen Insel kann man die Preise halt selbst bestimmen… ;-)

Der Rückweg auf dem Salzsee war sogar noch Atemberaubender als es der Weg hin schon gewesen war. Nun hatte sich am Himmel neben dem strahlenden Blau auch eine sehr schöne Wolkenformation gebildet was der Landschaft nun einen noch schöneren Anblick gab. :-)

Kaum runter von der schönen Salzpiste fing auch schon die Schotter- Wellblech- und Sandpiste an. Ohne Gepäck lässt sich das eigentlich ganz gut fahren. Wobei man gerade bei Wellblech gut Gas geben muss damit nicht vor lauter vibrieren das ganze Moped auseinander fällt. Blöd nur wenn sich solche Abschnitte immer mit Tiefsand abwechseln. So mit 90 Sachen in eine Sandkiste da fängt das „Schiff“ schon ganz schön an zu schaukeln… ;-)

 

Gezwungenermaßen mussten wir noch mal nachtanken bis zur Grenze würden wir so nicht mehr kommen. Heute wurden uns mal 8,68 BOB statt der für Einheimische 3,74 abknöpften. Macht echt jeder wie er will. Aber viel Wahl hat man nicht. Drei Tankstellen im Dorf und nur eine die überhaupt Sprit an Ausländer vergibt. Mich würde mal interessieren was passiert wenn wir das auch in Deutschland so machen würden. ;-) Die Maschinen waren nach dem Ritt auf dem Salzsee natürlich über und über mit einer dicken Kruste überzogen. Der Dreck der sich sonst auf den Maschinen ablagerte war ja nicht schlimm und eher eine Frage der Optik das Salz wollten wir dagegen ungern die nächsten Wochen mit auf Tour nehmen. Also ab zur Lavanderia für das geliebte Vier bzw. Zweirad. Nach den üblichen fünf Minuten sprich halbe Stunden sind sie dann den Maschinen mit dem Hochdruckreiniger zu Leibe gerückt. Nicht schön aber effizient und für 20 BOB auch bezahlbar.

 

Im Hostel musste ich dann leider feststellen das mein Läppi die Wellblechpiste leider nicht heil überstanden hat und leicht lädiert war. Meist nehm ich die wichtigsten Dinge wie den Läppi die Dokumente usw. bei einer solchen Tour mit weil ich sie ungern im Hotelzimmer lassen möchte. Diesmal hat sich das leider nicht ausgezahlt. Der USB-Stick von der Maus hat sich so stark in den USB-Port reingedrückt das das Display an mehreren Stellen gerissen ist. Blöd aber Glück im Unglück der Läppi funktioniert ohne Problem. Einzig eine neue Maus musste ich mir besorgen weil bei der alten ja der USB-Stick in tausend Teile gebrochen ist. Noch ein Strich mehr auf der Verlust Liste… :-/

 


Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)
Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)

Tagessroute: Uyuni → Salar de Uyuni (http://de.wikipedia.org/wiki/Salar_de_Uyuni) → Uyuni

Tageskilometer: ca. 200 Km


Mi

17

Dez

2014

Schottern wir doch mal kurz rüber nach Chile…

 

Versuchen wir´s doch heut mal wieder mit einem richtigen Frühstück… Dachte ich so bei mir. Mein Körper war da leider anderer Meinung. Spätestens im Hotel ging es wie alles voran gegangene auch den Weg alles Organischen Richtung Kläranlage (wenn es hier so etwas überhaupt gibt). Also doch wieder ohne was in den Magen auf die Piste.

Zwischen durch gab es aber trotzdem auch mal Aussicht... ;-)
Zwischen durch gab es aber trotzdem auch mal Aussicht... ;-)

Und die hatte es heute echt in sich. Von den über 400 Km bis ins Chilenische Calama waren gut 350 Km Schotter- Wellblech und Sand Piste. Leider von der sehr unschönen Sorte. Ne normale Schotter oder Staubpiste lass ich mir ja noch gefallen. Auch Wellblech lässt sich ja mit 80/100 Km gut wegfahren ohne dass man allzu viel davon merkt. Richtig blöd sind einzig die „Sandkisten“ die gefühlt hinter jeder Kurve lauern. Heut hätte es mich deshalb mehr mehrmals fast geledert. Schön locker mit 90/100 km über die Schotterpiste gedüst und dann mit einem Satz ohne Vorwarnung ab in den „Sandkasten“. Sofort reißt es einem den Lenker brutal nach links oder rechts und das „Schiff“ fängt an wie ein wild gewordener Bulle auszubrechen. Danach ist man jedenfalls erst mal wieder wach. ;-) Das blöde war das man die tückischen Sandfelder einfach nicht erkennen konnte. Von weitem sah die Piste immer gleich aus erst wenn man schon mitten drin war „merkte“ man ob es Schotter oder doch Sand mit Schotterdecke war. Bei einem dieser Sandkisten hab ich mir dann auch meinen Hinterradspritzschutz abgerissen. Ich bin da mal wieder mit so viel Elan in ein solches Sand loch rein gedüst das mir die Abbruchkannte den Hinterradschutz beim eintauchen in den Tiefsand abgerissen hat. Und selbst beim rausfahren hatte ich noch so viel Tempo drauf das ich mit dem Motorschutz sehr unschön aufgesetzt hab. Den halb abgerissenen Hinterradspritzschutz entdeckte ich dann als wir bei der Grenzstation halt gemacht haben. Die obere Schraube war ganz heraus gerissen und die Halterung am Bremssattel völlig verbogen. Bei der zweiten Aufnahme war das Plaste raus gebrochen so dass sich der Spritzschutz völlig verzweifelt nur noch die untere Schraube fest hielt. Dabei hatte ich die obere Halterung erst in Lima ersetzen müssen da sie mir kurz zuvor auch schon abgerissen wir. So ging’s jedenfalls nicht weiter und da ich ihn hier und jetzt nicht fest machen konnte musste er eben ab. Wieder was zum drauf spannen. ;-)

Da hatten wir noch geglaubt wir wären wirklich willkommen... ;-)
Da hatten wir noch geglaubt wir wären wirklich willkommen... ;-)
Der Grenzposten von Chile, mitten im Nirgendwo...
Der Grenzposten von Chile, mitten im Nirgendwo...

Eine der wenigen guten Abschnitte der Strcke... ;-)
Eine der wenigen guten Abschnitte der Strcke... ;-)

Die Grenzer auf Bolivianischer Seite waren ziemlich relaxt und so waren wir ohne langes Warten ruck zuck durch und endlassen. Ganz anders auf chilenischer Seite. Den Beamten von der Migration mussten wir erst mal aus seinem Mittagsschlaf reißen. Danach war er aber recht willig. ;-)

Der Typ vom Zoll war dagegen eine richtig harte Nuss. Wollte wohl mal so richtig den Chef raushängen lassen oder so. Aber nicht nur bei uns vermutlich hatte er ein kleines Geltungsproblem…

Fast ne Stunde mussten wir warten bis er den Bus der gerade angekommen war abgefertigt hatte. Sprich alle Leute und sämtliches Gepäck raus. Dann alle in Reihe und Glied angestellt und feinsäuberlich einer nach dem andern durch sucht. Und dann durften wir auch mit den Maschinen vor fahren. Und wie sollte es anders sein auch wir wurden gefilzt. Alle Koffer und Taschen auf und sämtliche Sachen durchwühlt. Was hatten die erwartet? Zwei Motorradfahrer die durch halb Amerika gefahren sind schmuggeln gerade an der Grenze böse böse Sachen nach Chile…? Also ehrlich das zeugt ja nicht wirklich von einem reichen Erfahrungsschatz seiner seits. Nach dem er seinem Geltungsbedürfnis genüge getan hatte stellte er uns dann gnädiger weise auch das Permit aus.

Jepp auch hier gibts übergroße Künstliche Weihnachtsbäume...
Jepp auch hier gibts übergroße Künstliche Weihnachtsbäume...

Die Straße weiter nach Calama war mit wenigen Ausnahmen auch nicht besser als die auf Bolivianischer Seite. Allerdings ließ ich Daniel diesmal vorfahren. Bis dahin konnte er nämlich immer gemütlich hinterher fahren und abwarten was passiert. Nun konnte auch ich mal deutlich eher sehen ob ein Sandkasten auf der Strecke war oder nicht. Immer wenn er in einer Sandwolke verschwunden war oder wild mit seiner Maschine ruderte wusste ich - ah Sand… ;-p

 

Trotz aller Widrigkeiten schafften wir trotzdem die 430 Km bis Calama. Die erste große Stadt in Chile überraschte mit seinem ziemlich europäischen Flair. Die Autos waren deutlich neuer, stanken weniger, hupten weniger und ließen deutlich mehr Rücksicht walten. Die Stadt sah insgesamt auch viel sauberer und gepflegter aus. Das Angebot an Waren und Geschäften gleich nun auch mehr dem was man bei uns so gewohnt ist. Leider spiegelt sich das auch in den Preisen wieder. Unser Hostel zum Beispiel kostet nun plötzlich mehr als das doppelte als wir die letzten Wochen löhnen mussten. Auch das Essen oder die Getränke glichen hier eher dem Mitteleuropäischen Standard. Zwar gibt es für uns jetzt wieder alles zu kaufen aber das hatte auch alles seinen Preis. Chile ist halt ein teures Pflaster. ;-)



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Uyuni → Calama (http://de.wikipedia.org/wiki/Calama)

Tageskilometer: ca. 430 Km


Do

18

Dez

2014

Und weiter geht’s in die nächste Wüste…

 

Kurz vor Neun die Augen aufgeschlagen und das obwohl ich gestern schon um zehn in der Falle gelegen hab… Da kann man mal sehen wie sehr mein Körper den Schlaf gebraucht hat. So ´n richtiger Durchfall schlaucht den Körper eben doch mehr als man sich vorstellen kann. Leider macht sich das Terror-Hühnchen von Potosí heut immer noch bemerkbar. Jeglicher Versuch von Fester oder flüssiger Nahrung wird sofort quittiert. ;-/ Naja ewig kann´s ja nicht dauern. Also Parole Arschbacken zusammen kneifen und weiter…  ;-p

 

Calama scheint so weit ein ganz nettes Örtchen zu sein. Leider aber kein Ort von Frühaufstehern. Als wir gegen halb zehn (eine für uns normalerweise völlig unübliche Zeit) versuchten in der City ein gescheites Frühstück zu bekommen standen wir quasi vor verschlossenen Türen. Letztendlich landeten wir bei einem kleinen Bistro der wenigstens Käffchen und ein paar Süße Teilchen im Angebot hatte. Gediegen auf ein paar Plastikstühlen und unter einem Sonnenschirm konnten wir so dem langsamen erwachen des Lebens in der Fußgängerzone zuschauen. Ein Schauspiel der besonderen Art kann ich euch sagen. ;-) Vergesst Fragebögen, Psychostudien, Volksbefragungen….alles Quatsch. Wenn man wirklich wissen will wie die Leute ticken braucht man nur ein zwei Käffchen in der Fußgängerzone und ein wenig Zeit… ;-p

Bastelstunde auf dem Parkplatz vor der Mal...
Bastelstunde auf dem Parkplatz vor der Mal...

Gegen elf sind wir dann auch endlich losgekommen. Ok erst mal nur bis zur Tanke die Maschinen sind ja nach dem gestrigen Trip auch durstig. Aber leider wurde es danach mit dem durchstarten auch erst mal nichts da Daniels Maschine rum zickte. Zwar lief sie nach einigen versuchen an aber das war kein gutes Zeichen. Klang so wie das alte Problem mit der Batterie. Hatten wir ja schon in den Staaten bei Chicago. Da lief von jetzt auf sofort auch nichts mehr. Also auf Nummer sicher ab zum nächsten Stromdealer. Der schicke uns prompt ans andere Ende der Stadt zum Einkaufscentrum. Aber auch dort Fehlanzeige. Autobatterien ja aber fürs Moped nada… Also wieder zurück in die City. Und siehe da Onkel Honda und Tante Yamaha waren hier auch mit einem Shop vertreten. Ne Batterie war dann schnell ausfindig gemacht und gekauft. Ok die Poolung war entgegengesetzt der Originalen aber auf solche Kleinigkeiten können wir nun wirklich keine Rücksicht nehmen… ;-p

 

Mit dem Fundstück der Woche sind wir dann wieder zurück zur Mal wo wir Daniels Maschine derweil geparkt hatten. Fix den „Saftspender“ eingebaut und dann nun endlich von dannen gezogen. Die Uhr zeigte derweil schon 15 Uhr an. Für einen Start eigentlich schon etwas spät aber wir wollten zumindest noch bis San Petro de Atacam. Und das war mit knapp 100 km ja wirklich nur ein Katzensprung entfern. Kurz vor vier standen wir dann auch schon in San Petro vor dem ersten Hostel. Und da das erste auch das Beste war sind wir dann auch gleich bei dem geblieben. Nett, günstig und wir konnten die Mopeds im Innenhof parken was will man mehr. ;-)

Auch unterwegs ganz nette Aussichten... ;-)
Auch unterwegs ganz nette Aussichten... ;-)

Überhaupt San Petro de Atacama machte - neben dem üblichen Touri schnick schnack einen ganz sympathischen Eindruck. Viele kleine gemütliche Kneipen Restaurants und Hostels. Hier könnte man mit Sicherheit den einen oder anderen Tag ganz chillig ausklingen lassen. Wer weiß vielleicht sieht man sich ja mal wieder auf einer anderen Reise… ;-)



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Calama → San Pedro de Atacama (http://de.wikipedia.org/wiki/San_Pedro_de_Atacama)

Tageskilometer: ca. 120 Km


Fr

19

Dez

2014

Ab heute heißt es „auf Tour mit Heino…“

 

Gestern Abend haben wir dann noch den Heino getroffen. Er ist genau wie wir gerade mit seinem Moped hier in Südamerika unterwegs. Sein eigentlicher Plan mit einem Kumpel die Tour zu machen schlug leider auf Grund von unterschiedlichen Interessen fehl.  So hat er sich halt kurzer Hand uns angeschlossen. Und so sind wir nun schließlich doch wieder zu dritt.

Das sehr angenehme San Pedro de Atacama bot ebenfalls ein sehr schmackhaftes Frühstück. Auch wenn ich bislang noch nie eine Gemüsetorte gegessen habe so bin ich doch vom Geschmack echt begeistert. Wirklich lecker… ;-)


Immer der Nase lang... ;-)
Immer der Nase lang... ;-)

So ein richtiges Ziel hatten wir heut eigentlich nicht als wir aufgebrochen sind. Erst mal zur Grenze dann rüber nach Argentinien und dann halt mal schauen wo für uns ein Plätzchen zu finden ist bzw. wo es schön ist. Von den über 30 Grad in San Pedro ging’s auf dem Pass runter bis auf angenehme 9 Grad. Herrlich… Genauso herrlich und angenehm war dann auch der Grenzübertritt. Ich hatte ja noch die sehr unangenehme Border nach Chile von Bolivien im Kopf. Hier wurden wir dann aber mal wieder sehr positiv überrascht. Nicht nur das die Chilenen und Argentinier sich einen Grenzübergang und ein Grenzhäuschen teilten auch die Abwicklung lief in einem für unsere Verhältnisse sehr flotten Tempo ab. Daumen hoch das System mit der gemeinsamen Grenzabwicklung sollte wirklich Schule machen. Geht ja schließlich so für alle sowohl für unsere Seite als auch für die Grenzbeamten deutlich schneller. Nach nicht mal einer Stunde waren wir dann auch schon mit allem durch inklusive dem Permit für drei Maschinen. Topp so wünscht man sich das. :-)

Ab heute dann also mit Heino on Tour... :-)
Ab heute dann also mit Heino on Tour... :-)

Die Restlichen Kilometer bis Purmamaca waren ganz nett aber halt auch nicht wirklich spektakulär. Vielleicht sind wir was das anbetrifft auch einfach schon ein bissel abgestumpft. ;-) Purmamarca bekannt für seine besonders intensiv leuchtenden Felsformationen hat zumindest bei einem halben Sandsturm fürs Auge nicht wirklich viel zu bieten. Was fürs Auge gilt galt leider auch für die  Infrastruktur. Zwar gab es laut Karte Unmengen von Hotels bzw. Hostels aber zum einen hatte die überwiegende Mehrheit geschlossen und zum anderen teilten sich die verbliebenen Hotels eine Preisvorstellung der ich einfach nicht gewillt war zu zahlen. Ich sag mal ab 40 Euronen pro Nase brauch ich nicht überlegen… Schließlich sind wir dann doch noch in einem zwar etwas herunter gekommenen aber zumindest bezahlbaren Hostel untergekommen. Zumindest hatten wir das 8 Bett Dorm für uns drei allein. Ist ja auch schon eine gewisse Art Luxus oder… ;-)

 

Den angefangenen Abend haben wir dann noch mit einem kleinen Spaziergang durch das Dorf (Purmamarca ist optimistisch ausgedrückt sehr übersichtlich…) und dem einen oder anderen Bierchen und einem sehr leckeren Abendessen ausklingen lassen.



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: San Pedro de Atacama → Purmamarca (http://de.wikipedia.org/wiki/Purmamarca)

Tageskilometer: ca. 420 Km


Sa

20

Dez

2014

Wer suchet der findet  - oder halt auch nicht… ;-)

 

Um das Frühstückskäffchen mussten wir uns leider heut selber kümmern. Aber man hat ja alles am man für solche Fälle. ;-) Mein Hinterreifen macht mir so langsam etwas sorgen. Ich sach mal so beim TÜV dürfte ich so schon lange nicht mehr vorfahren… ;-) Deshalb haben wir heute in San Salvador de Jujuy heut mal einen etwas längeren Stopp eingelegt und haben die Moped Geschäfte mal einer genaueren Inspektion unterzogen. Aber Fehlanzeige außer ein paar Blasen an den Füßen vom Rumgesuche war nichts zu finden. Reifen in der Größe gibt’s hier wirklich nur in den größeren Stätten und dann auch nur in ausgewählten Läden. Also weiter mit den alten Puschen…

 


Die Gegend überrascht mit für uns schon lange vermissten Grünanteil in der Landschaft. Angenehm kühle Wälder und saftige Wiesen begleiteten uns auf dem Weg ins benachbarte Salt. Wirklich herrlich. Man hat wirklich das Gefühl durch einem Stück Deutschland zu fahren. Nach so viel Wüste und Bergpässen mal wieder eine echt Abwechslung. Wenig später hinter Salt war es dann aber auch schon wieder damit vorbei. Der gewohnte Anblick von Stein und Sand Wüste schaffte sich langsam aber sicher wieder seinen Raum. Wobei die intensiv leuchtenden Felsformationen kurz vor Cafayate machten schon was her. Ein wenig erinnerten sie an die Schluchten und Canyons von Uta oder Nevada in den USA. Aber ohne das ganze Touri Tohuwabohu drum herum. Hätte ich so von Argentinien gar nicht vermutet. Einzig der aufkommende Sandsturm machte die Aussichten ein wenig trübe.


Unser wirklich schönes Hostel hier in Cafayate...
Unser wirklich schönes Hostel hier in Cafayate...

Cafayate machte einen mehr als ausgestorbenen Eindruck als wir am frühen Nachmittag eintrafen. Was sich aber je später Abend wurde immer mehr ins Gegenteil wandelte. Keine Ahnung wo die ganzen Menschenmassen sich Tagsüber so aufhalten aber bei der Ankunft war Cafayate nicht mehr als eine Geisterstadt. Plötzlich gab es auch an fast jeder Ecke ein Restaurant oder eine Bar wo vorher nur schmucklose und verrammelte Häuser gestanden haben. Schon interessant wie sich so ein Ort wandelt sobald die Sonne vom Firmament verschwunden ist. Der wirklich schönen Sommer Abend war viel zu schade um ihn einfach so verstreichen zu lassen. Also hab ich mich mit Heino noch auf das eine oder andere Bierchen in ein Restaurant auf dem Marktplatz gesetzt. Schließlich braucht wir ja morgen nicht so früh hoch das muss man dann auch ausnutzen… ;-)

 

In dem Sinne guats Nächtle… :-)



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Purmamarca → Cafayate (http://de.wikipedia.org/wiki/Cafayate)

Tageskilometer: ca. 350 Km


So

21

Dez

2014

Und wieder mal ab in die Wüste diesmal aber nur zum Fotoshooting… ;-)

 

Ach hatte ich eigentlich schon erwähnt was für ein tolles Hostel wir hier in Cavayate abgegriffen haben..? Wirklich voll gemütlich mit allem drum und dran. Selbst in der Nacht wurde für Bespaßung gesorgt… ;-p Ich hatte schon glatt vergessen wie lästig die völlig überflüssigen Moskitos sein können und wie Nachtfüllend die Jagd nach den Blutsaugern sein kann… ;-) Kaum ein Auge zu bekommen aber dafür Punkte gesammelt am ganzen Körper wie verrückt. Ich sach mal so bei Payback hätte ich jetzt schon ein Auto zusammen… :-/

 

Während Daniel heute einen Waschtag einlegen musste um nicht ohne Unterwäsche weiterfahren zu müssen hab ich mit Heino einen kleinen Ausflug zurück in die Wüste gemacht. Die Landschaft an der wir gestern so zügig und im Sandsturm vorbeigebraust sind war doch eigentlich viel zu schön um sie nicht wenigstens mit dem einen oder anderen Bild einfangen zu wollen. Also fix die Koffer abgebaut ab auf den Hobel und ab in die Wüste…





Gut das Heino auch so gern fotografiert so konnte auch ich meinem Hobby ohne Stress nachgehen. Die Landschaft bot hier auch mehr als genügend tolle Motive um sich auszutoben. Und auch das Wetter spielte mit und zeigte sich von seiner Sonnenseite. Ich hoffe auf den Fotos kann man das dann später auch so schön sehen… Ich geb mein bestes… ;-)

 

Gegen Mittag waren wir dann wieder zurück in der Stadt. Wie auch schon gestern Nachmittag bei der Ankunft war auch heute die Stadt wieder wie ausgestorben. Scheinbar wirklich Lichtscheu die Einwohner… ;-) Nach etwas suchen fanden wir dann auch ein Restaurant das uns verköstigen wollte auch wenn wir auf das Mittagessen fast 1 ½ Stunden warten durften. Bis ich mich dann an mein lange vernachlässigtes Reisetagebuch setzen konnte verging so auch einige Zeit. Ab Nachmittag war es dann vorbei mit dem Bilderbuch Wetter und die dicken Wolken zogen auf und damit sanken auch die Temperaturen. Außer der Pause durch das Abendessen war ich bis spät damit beschäftigt die Bilder zu sortieren und mein Tagebuch nachzuholen.

 

 

Tagessroute: Cafayate → ab in die Prärie und zurück…

Tageskilometer: ca. 85 Km


Mo

22

Dez

2014

Chilechito – Chile... was Chile wer...ich denk wir sind noch in Argentinien...und wo liegt das überhaupt…?


Leider blieb von der Erholung durch die Nacht nur der Wunsch an sich übrig… Ich verrat jetzt auch mal nicht wie viele Punkte mir diese Nacht von den Moskitos wieder gut geschrieben worden sind. Datenschutz und so… ;-) Naja die nächste Nacht kommt mit Sicherheit…

 

Gegen die Eintönigkeit...
Gegen die Eintönigkeit...
...gab´s dann auch die eine oder andere Baustelle oder Umleitung... ;-)
...gab´s dann auch die eine oder andere Baustelle oder Umleitung... ;-)

...davon abgesehen war die Landschaft aber ganz nett anzusehen...
...davon abgesehen war die Landschaft aber ganz nett anzusehen...


Die gut 500 Km auf unserer heutigen Strecke zogen sich auch ganz gut. Gefühlt war die Hälfte der Strecke durch Bauarbeiten oder Umleitungen verschönert worden. Soll ja schließlich im Nachhinein nicht heißen dass man hier auf Weltreisende und ihre speziellen Bedürfnisse auf Offroad Erfahrungen nicht eingehen würde… ;-) Diesbezüglich waren sie dann auch sehr entgegen kommend. Sehr schön… Der Rest der Strecke war nicht unschön aber auch nicht wirklich besonders erwähnungsbedürftig. Ach ja doch - unser Mittags-Hühnchen in…schon vergessen…war wirklich außergewöhnlich lecker und wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht dann waren das sogar die besten Papa Fritas auf der gesamten Tour. Also doch nicht ganz umsonst die Tour heute… ;-)

 

Chilecito war ähnlich wie Cafayate gefühlt eine Geisterstadt und bestand zudem nur aus Vororten. Von einer Innenstadt im sprichwörtlichen Sinn fehlten wirklich jegliche Anzeichen. Anders als in der letzten Stadt gab es aber so gut wie keine Unterschlupfmöglichkeiten. Sprich das überreiche Angebot der Navi Auskunft von Hostels bzw. Hotels entpuppte sich vor Ort als entweder längst geschlossen, ausgebucht oder schlicht nicht existent. Im Geiste sah ich mich schon mein Zelt in der Pampa aufstellen. Naja schließlich haben wir dann aber doch noch was gefunden. Nicht günstig aber ein Dach über dem Kopf und mit drei Betten somit musste niemand mit dem anderen kuscheln. ;-)

 

Gleich geblieben mit Cafayate ist allerdings der Umstand dass sobald die Dämmerung einsetzte sich die Menschenmassen durch die Straßen und in die plötzlich geöffneten Restaurants strömten. Schon komisch. Muss ich mal im Auge behalten nicht das hier doch ein lichtscheues Volk sein Unwesen treibt… ;-p Das Abendessen jedenfalls war ungewöhnlich gut. Und das bei allen drei Gerichten das soll schon was heißen. Seit einer gefühlten Ewigkeit gab es mal so etwas wie einen richtig guten Gemüseauflauf. Also falls ihr mal zufällig im Nord-Westen Argentiniens vorbei kommen solltet… am Marktplatz schräg gegenüber der Bank in dem Restaurant bekommt man einen wirklich guten Gemüseauflauf mit Hähnchenbrustfilet vor die Nase gesetzt.

 

Die Moskitos in Chilecito waren derweil an meinem Blut genauso interessiert wie die in Cafayate so das meine Hauptbeschäftigung auch diese Nacht leider aus dem zählen der Blutsauger und nicht dem zählen von Schäffchen bestand. Naja irgendwas ist ja immer…

 

In diesem Sinne euch einen schönen kalten Winterabend und einer dementsprechend ungetrübten Nachtruhe… ;-)

 


Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Cafayate → Chilecito (http://de.wikipedia.org/wiki/Chilecito)

Tageskilometer: ca. 480 Km


Di

23

Dez

2014

Und der Reifen schmilzt und schmilzt… ;-)

 

Schon die dritte Nacht in dem mich die Plagegeister nicht haben schlafen lassen. :-/ Das sind halt die Nachteile der wärmeren Tiefebene. Naja erst mal lecker Frühstücken auf Kosten des Hauses. Gab neben Käffchen sogar Saft und Joghurt und Kuchen… Daumen hoch… ;-)

Heinos Maschine hat jetzt übrigens auch ein Maskotchen... ;-)
Heinos Maschine hat jetzt übrigens auch ein Maskotchen... ;-)

Diesmal ist mein Hinterreifen ehrlich schon nach sage und schreibe 10.000 Km platt. Aber so was von platt nicht mal die Spur eines Profils ist noch zu erkennen. Die letzten Kilometer muss er aber noch durch halten (ob er nun will oder nicht)… ;-) Wobei ich sagen  muss dass ich vom Metzeler Tourance auf dieser Reise echt enttäuscht wurde. Keine Ahnung ob sie die Mischung komplett geändert haben oder mach ich was falsch??? Für einen Fernreise Enduro Reifen ist das jedenfalls keine Preisverdächtige Leistung. Und das ist nun schon der dritte auf der Tour und bislang haben sie alle ungefähr die gleiche Distanz überlebt. Schade muss ich mich wohl mal nach einem neuen Lieblingsreifen umsehen. Für die zukünftigen Touren ist das jedenfalls keine Alternative mehr. Hier kann ich mir das ja nicht so wirklich aussuchen – friss oder stirb heißt es hier meist auf der Tour…

 

Der Heidenau K 60 von Heino sieht jedenfalls nach gut 10.000 Km, also der gleichen Distanz immer noch besser aus als meiner damals neu. Ist halt nur so schwer ran zu kommen hier. In Valparaíso will Heino sich jedenfalls trotzdem den neuen Satz den er sich schon von Deutschland mitgebracht hat aufziehen lassen. Alternative stand schon mal im Raum dass ich mir seine beiden Puschen dann aufziehe. Sind ja zumindest für den Rest unserer Tour noch völlig ausreichen. Leider hat er sich im Hinterreifen zwei Risse im Mantel eingefangen von dem einer sehr schnell und deutlich an Größe zugenommen hat. Somit bleibt wenn überhaupt nur noch der Vorderreifen. Aber auch das hilft mir ja schon weiter… ;-)

Hier muss man sich auch zum Thema Weihnachtsbaum was einfallen lassen... ;-)
Hier muss man sich auch zum Thema Weihnachtsbaum was einfallen lassen... ;-)

Um also Heino seinen und meinen Hinterreifen ein wenig zu schonen haben wir uns vorgenommen für heute und die folgenden Fahr Tage das Tempo ein wenig zurück zuschrauben. Das Motto für den heutigen Tag hieß dementsprechend dahin gleiten (ca. 90-100 Km/h) und Aussicht genießen. ;-)

 

Unsere erstes (und einziges Päuschen) legten wir ungefähr nach zweihundert Kilometer mitten im Nirgendwo in einem winzige kleinen Nest mitten in der Wüste ein. Angebot und Nachfrage bestimmen allerdings auch hier den Preis. Und vermutlich war das mit umgerechnet drei Euronen pro Nase auch das teuerste Käffchen auf der gesamten Tour. Aber wo bekommt man schon einen Kaffebeutel ins heiße Wasser gehängt (der auch noch schmeckt…) ;-) Ihr könnt euch sicher vorstellen das wir bei der Wahnsinns Geschwindigkeit heut etwas länger die Argentinischen Straßen genießen konnten. Wobei ehrlich gesagt die „Besonderheiten“ der Strecke auch bei 20-30 Km/h mehr auch nicht wirklich zur Geltung gekommen wären. Für unsere Reifen allerdings hatte sich die „Schleichfahrt“ deutlich ausgezahlt. Ok Profil hab ich jetzt nicht dazu bekommen aber immerhin sehe ich noch nicht die Stahlkarkasse und das ist nach weiteren gut 500 Km doch auch schon ein Erfolg.

Meine Hoffnung in San Jose ein paar neue „Schuhe“ für meine Betty zu bekommen haben sich leider nach dem abklappern einiger Moped Geschäft sehr schnell zerschlagen. Bei neun von zehn Geschäften erntete ich nur Kopfschütteln und beim zehnten musste ich leider den Kopf schütteln. Ist mir zwar nicht leicht gefallen bei den wenigen Alternativen aber bei 450 Euronen für einen Hinterreifen konnte ich einfach nicht mehr reinen Gewissens zuschlagen. Deutlich überzogene Preise bin ich ja nun auf der Tour so langsam gewohnt. Einen Überfall auf meine Brieftasche hatte ich mir bislang allerdings immer anders Vorgestellt… ;-p

Das nen ich ja mal eine Platzsparende Alternative eines Doppelstockbettes... ;-)
Das nen ich ja mal eine Platzsparende Alternative eines Doppelstockbettes... ;-)

Zumindest hatten wir Glück mit unserem Hostel. Sehr gemütlich und zudem auch noch bezahlbar. Leider ohne ein Plätzchen für unsere Bikes. Nicht das sie unsere Maschinen nicht rein lassen wollten einzig die Türen sind einfach nicht GSA tauglich. ;-) Dafür war aber neben an gleich Öffentliche Garage. Und bei 15 Pesos will man auch nicht zu kleinlich sein. Die Innenstadt des sonst so beschaulichen San Jose hat allerdings nicht allzu viel fürs Auge zu bieten. Unseren größten Durst bzw. Hunger konnten wir trotzdem fürs erste Mal stillen. Das richtige Gelage fand dann aber bei uns im Hostel auf der Terrasse statt. Und das Warten bis weit nach zehn Uhr hat sich wirklich gelohnt denn das Grill Büfett war mehr als ausreichen und sehr sehr lecker. Bei wirklich sehr angenehmen Temperaturen (selbst Abends noch um die 30 Grad) und einer Flasche Wein haben wir es uns mal so richtig gemütlich gemacht.



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Chilecito → San Juan (http://de.wikipedia.org/wiki/San_Juan_%28Argentinien%29)

Tageskilometer: ca. 530 Km


Mi

24

Dez

2014

Heiligabend bei 30 Grad unter Palmen…

 

Fahrfreier Tag… Ich lass das mal jetzt so stehen an sich ja schon ein tolles und seltenes Ereignis. :-)

Nach dem Frühstück sind wir zum Glück noch mal bei der Garage vorbei wo wir die Maschinen untergestellt hatten. Zum Glück weil sich doch dabei wirklich rausgestellt hat das „Manjana“ hier nicht überall auch „Manjana“ also „übernacht“ bedeutet. Eigentlich stand hier nämlich angeschlagen das das Parken „Manjana 15 Peso pro Moto“ kosten sollte. Gemeint war allerding (ohne das es aber besonders angeschrieben war) 15 Peso pro angefangene Stunde über Nacht. Das machte die Rechnung schon ein wenig interessanter. Jedenfalls haben wir danach unsere Mopeds schnellst möglich aus den Händen dieses Halsabschneiders befreit und dank der Hilfe eines Hostelangestellten mussten wir auch nicht die komplett überteuerten Preise bezahlen. Jetzt stehen die Bikes leider auf der Straße vor dem Hostel (hatten wir bislang auf der gesamten Reise noch nicht) aber was hilft’s, alternativ los…

Einsteigen bitte...
Einsteigen bitte...
...und danach völlig entspannt das Sonnenbad genießen... ;-)
...und danach völlig entspannt das Sonnenbad genießen... ;-)

Da man einem alten Aberglauben zufolge zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen soll hab ich mich heute noch mal fix um meine Wäsche gekümmert. Dann hab ich auch hoffentlich ruhe bis Sylvester. Bei der Gelegenheit hab ich auch gleich noch mal meine Motorradkombi von Dreck und Staub befreit. Das letzte Mal auf dieser Reise denke ich mal. ;-)

 

Ansonsten haben wir es ziemlich ruhig angehen lassen an diesem Heiligabend. Die Stadt war eh tot. Ich meine so richtig tot da war nicht ein einziges Geschäft oder etwa Restaurant geöffnet. Was Schlussendlich bedeutete das wir uns im Hostel auch selbst was kochen mussten. Zum Glück hab ich für solche Notfälle immer eine kleine Reserve dabei. So kümmerten wir uns halt selber am Heiligabend um unser Festessen inklusive einem leckeren Vino. Selbst ist der Weltreisende… ;-)

 

Euch auch noch ein schönes und friedvolles Fest mit euren Liebsten und der Familie. :-)

 


Do

25

Dez

2014

Und weiter geht’s mit blankem Reifen rüber nach Chile…

Ach da stehen ja die Maschinen und warten schon ganz ungeduldig... ;-)
Ach da stehen ja die Maschinen und warten schon ganz ungeduldig... ;-)

Die Hostel Mitarbeiter hatten sich wegen des Feiertages alle verkrümelt womit wir das Haus fast gänzlich für uns hatten. Was auch bedeutet dass wir uns ums Frühstück selbst zu kümmern hatten. Die Vorräte des Hostels zu plündern war nun aber wirklich eine unseren leichtesten Übungen. ;-)

 

Die Tour versprach heut von der Streckenführung gesehen nicht sonderlich interessant zu werden. Mit gut 500 Km bis zum nächsten Hostel (hinter der Argentinischen Grenze) und das bei gedrosselter Geschwindigkeit schien es aber ein langer Tag zu werden. Aber was soll´s dafür sind wir ja schließlich auch hier. ;-)

 

Die Sonne lachte aus allen Löchern als wir gegen neun das Hostel und San Juan hinter uns ließen. Bei der letzten Tanke hatten wir alle noch mal genau nachgerechnet wie viel wir maximal bis zur Chilenischen Grenze brauchen würden und getankt. Hier liegt der Sprit nämlich mit über 1,35 Peso/l fast schon auf deutschen Niveau während man in Chile „nur“ ca 1 Euro/l für blechen musste. Da überlegt man schon mal ob sich das volltanken überhaupt lohnt. Mal ganz davon abgesehen das ich die Betty wegen des kaum noch vorhandenen Hinterreifen nicht noch unnütz belasten wollte.

Mein vom Verein „Spektakuläre Aussichten eV“ gestiftetes Navi führte uns auf dem Weg zur Grenze dann auch mal wieder an wirklich malerischen Orten und Landschaften vorbei. Leider aber nicht wirklich auf dem gewünschten kürzesten Weg zur Grenze. Nun ja Landschaft ist ja auch was Schönes und wer braucht schon wirklich Profil auf den Reifen? Und was sind da schon hundert Kilometer Umweg… ;-) Die Alternative einmal quer über den Pass auf einer gut 50 Km langen unbefestigten Schotterpiste konnte ich in Anbetracht meines Reifen schlicht vergessen. Da schauten mittlerweile nun schon an mehreren Stellen die Metallverstrebungen der Karkasse durch. Während Daniel sich also für die deutlich schönere Route über den Pass entschied mussten Heino wegen seines immer größer werdenden Risses im Hinterrad und meine Wenigkeit den deutlich längeren Weg über Mendoza wählen. Es half aber alles nichts also musste auch dieser Umweg in Kauf genommen werde.

 

Einige Kilometer weiter in Mendoza haben wir dann neben dem nun zwingend erforderlichen Nachtanken auch gleich eine Mittagspause eingelegt. Die Stadt an sich schien wie ausgestorben vermutlich wegen des Freitages. Dementsprechend gestaltete sich auch die Suche nach etwas essbarem. Etwas alternativlos mussten wir dann doch eine Tankstelle und dessen Bistro plündern um nicht gänzlich vom Fleische zu fallen. Ob das nun eine gute Alternative gewesen war oder nicht sei mal dahin gestellt. ;-)

 

Kaum ging´s rauf auf dem Pass und hoch in die Anden war es auch bald vorbei mit den sommerlichen Temperaturen. Und so wechselten wir innerhalb kürzester Zeit die sonnigen 35 Grad gegen eine immer steifer werdende Brise und diesiegen 13 Grad. Eine schlechte Alternative wenn ihr mich fragt.

Super Kurven, vorallem mit abgefahrenen Reifen... ;-)
Super Kurven, vorallem mit abgefahrenen Reifen... ;-)

Die Border lag mitten auf dem höchsten Punkt des Passes und gleich nach einem kühlen, feuchten und über drei Kilometer langen Tunnels. Witziger weise verlief genau in der Mitte des Tunnels die genaue Grenzlinie zwischen den beiden Ländern.  Die Grenzvormalitäten an der Border dauerten diesmal deutlich länger und zogen sich gefühlt ins unendliche. Begünstig wurde das Gefühl außerdem durch die mehr als improvisierte Grenzstation. Mitten auf einem Schotterplatz hatten sie einfache ein paar Markierungen gezogen und daneben einige Container für die Angestellten auf gebaut. Für uns war da allerdings kein Platz. Sprich alle Dokumente und Papiere durften wir im stehen und ohne Tische oder ähnlichem ausfüllen. Der immer stärker werdende Sturm machte das Vorhaben auch nicht wirklich leichter. Unterm Strich brauchten wir so für die gleichen Grenzvormalitäten wie beim letzten Grenzübertritt von Chile nach Argentinien nicht mehr 30 Minuten sondern mehr als das Dreifache an Zeit. Dabei hatte ich doch wirklich gehofft das nun wo unsere ganzen Daten ja schon im System gespeichert seinen etwas zügiger vorwärts zu kommen. Aber leider weit gefehlt…

 

Nach dem wir es dann doch endlich geschafft hatten uns auf die Chilenische Seite zu schlagen brauchten wir nur noch die gut 60 Km bis ins benachbarte Los Andes zurückzulegen. Das erste Hotel übrigens auf dieser Seite der Grenze. Wirklich günstig war es nicht aber zumindest hatte es alles was wir brauchten um Glücklich zu sein. Sprich ein sicheres Plätzchen für die Maschinen, WiFi und ein Zimmer mit mindestens drei Betten. Man ist mittlerweile schon so leicht zufrieden zu stellen… ;-)

 

Neben dem obligatorischen Stadtrundgang gab es auch gleich in der einzigen geöffneten Bar neben ein paar erfrischend leckeren Bierchen auch das Abendessen. Die Bedienung war nett, das Bierchen lecker und das Essen ebenso. Was will man mehr… ;-)

 


Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: San Juan → Los Andes

Tageskilometer: ca. 530 Km


Fr

26

Dez

2014

Das kunterbunte Valparaíso…

Die moderne Form der Wegelagerei gibt´s also auch hier... ;-/
Die moderne Form der Wegelagerei gibt´s also auch hier... ;-/

Die Nacht war wieder ziemlich kurz – verdammtes Internet aber auch… ;-)

Dafür war unser heutiges Etappenziel nach Valparaíso echt ein klax. Kaum 170 km musste ich meinem leidgeprüften, kaum noch existenten Hinterreifen heute zumuten. Naja wenn alles klappen sollte dann wären es auch endlich seine letzten Kilometer auf dem Weg ins Reifenaltersheim… ;-) Auf Grund dessen hatte ich auch die kürzeste Route gewählt welche uns aber von einer Autobahn zur anderen führte. Mautpflichtig versteht sich…:-/

 

Die Hostel suche gestaltete sich bedingt durch die Unmengen an Hostel ein wenig mehr Zeitaufwändig als sonst. Wer die Wahl hat die Qual oder so ähnlich. Hinzu kam noch das über die Silvester Tage schon vieles im Voraus ausgebucht war. Unser Hostel schließlich… bestach jetzt nicht unbedingt durch sein schickes Flair aber es hatte ein bezahlbares Zimmer für uns drei und außerdem noch einen sicheren Platz für die Maschinen. Das wir dabei auch noch unsere eigenen Betten selber zusammen bauen mussten war dann eher noch eine nette Randnotiz und sorgte auch eher für etwas Belustigung ;-)

So das erste Bettchen steht...
So das erste Bettchen steht...
...und nu nur noch fix einrichten... ;-)
...und nu nur noch fix einrichten... ;-)

Nach der erfolgreichen Tischlerstunde und nun endlich auch eigenen Betten machten wir uns auf zum Supermarkt in der Innenstadt. So konnte man das angenehme, den Spaziergang und die kleine Stadtbesichtigung mit dem nützlichen dem einkaufen verbinden. Die schweren Einkäufe zurück zum Hostel zu schleppen war allerdings dann weniger witzig. ;-)

 

Zur Abwechslung kümmerten wir uns heute mal wieder selber ums Abendessen. Empfehlung des Tages Bratkartoffeln rustikal nach Art des Hauses mit gedünsteten Zwiebeln an Rührei. Klingt gut nehm ich… :-)

 


Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Los Andes → Valparaíso (http://de.wikipedia.org/wiki/Valpara%C3%ADso)

Tageskilometer: ca. 170 Km


Sa

27

Dez

2014

Und Plötzlich ging dann gar nichts mehr…

 

Die ersten Sonnenstrahlen schieben sich verstohlen ins Zimmer und versuchen mich sanft mit ihren warmen Fühlern aus dem Reich der Träume zurück in das hier und jetzt und wieder in die Welt der Wirklichkeit zu locken. So oder so ähnlich hätte es sein können. Leider zeigte sich die Sonne heut Morgen hingegen nur sehr schemenhaft und trüb durch den kühlen und dicken Brei des grauen Allerleis dieses Samstagmorgens. Also kein Grund zur übereilten Bettflucht dachte ich so bei mir und genoss so erstrecht die mir dargebotene Change den Tag in aller Ruhe beginnen zu können nun in vollen Zügen. Einzig ein ans Bett gebrachtes übervolles und reichhaltiges Frühstück hätte diesem Moment noch die Kaiserliche Krone aufsetzen können. Aber das gehörte dann wohl wieder ins Land der Träume… ;-)

 

Von einem Frühstück jedweder Qualität war ich nämlich noch weiter entfernt als ich eben noch vermutet hätte. Das gestern noch so gepriesene Frühstück vom Hostel fiel nämlich nicht nur spärlich aus, wie meist üblich in den Hostels sondern diesmal sogar gänzlich. Wie wir später auf Nachfrage erfahren haben hatte man uns schlicht vergessen. Das nagt ja dann schon ein wenig an der Ehre. Wie kann man UNS denn vergessen…? ;-) Um den Tag nicht gänzlich mit leerem Magen beginnen zu müssen haben wir kurzfristig einfach Plan B ausgeführt und den nahegelegenen kleinen Supermarkt für unsere kulinarischen Bedürfnisse geplündert. Keine halbe Stunde später saßen wir bei frischen Spiegeleiern, krossem Toast und einer dampfenden Tasse Kaffee am Esstisch zusammen. So sah die Welt doch schon um einiges besser aus… ;-)

Immer schön aufpassen ob er das alles auch richtig macht...;-)
Immer schön aufpassen ob er das alles auch richtig macht...;-)
...und da wartet die Gute schon auf ihre neuen Schuhe... ;-)
...und da wartet die Gute schon auf ihre neuen Schuhe... ;-)

Nach dem überaus leckeren Frühstücksgelage sind wir zur Aktion „neumáticos nuevos“ oder schlicht wo bekomme ich nun endlich mal einen neuen Reifen für meine Betty her übergegangen. Heino hatte sich vorsorglich einen zweiten Satz Heidenau K60 von Deutschland mit gebracht und hier in Valparaiso hinterlegt. Den er sich nun aufziehen lassen wollte um die anschließende Tour im neuen Jahr ohne Probleme durch fahren zu können. Vorteil für mich sein Vorderreifen war nach den knapp 10.000 Km noch so topp das der locker noch für den „Rest“ meiner Tour zu gebrauchen war. Das schont nicht nur den Geldbeutel sondern auch noch die Umwelt. ;-) So sind wir denn mal kurz zum Reifenfritzen seines Vertrauens vorbei und haben mal fix die Puschen an seiner Maschinen gewechselt und mir gleichzeitig seinen „alten“ vorne drauf gezogen. So schön kann gebraucht sein… ;-) Einen Hinterreifen gab´s leider zum Weihnachtsgeschenkt nicht noch obendrauf. Zum einen weil der Hinterreifen von Heino einen Riss aufwies der nun langsam eine sehr unschöne Größe annahm und zum anderen weil außer Autoreifen bei dem Reifenfritzen einfach nichts zu bekommen war. Also aufsitzen und weiter suchen. Sollte doch wohl möglich sein in so einer großen Stadt ein paar neue Solen für die Betty zu bekommen.

...und auch die Betty wartet schon auf ihre neue Vordersohle...
...und auch die Betty wartet schon auf ihre neue Vordersohle...
...wobei soooo schlecht sa der alte Puschen doch noch gar nicht aus... ;-)
...wobei soooo schlecht sa der alte Puschen doch noch gar nicht aus... ;-)

Weit sind wir nicht gekommen. Genauer gesagt drei Kreuzungen weiter. Dann ging erst mal gar nichts mehr. Aus Heinos Maschine sprudelte das Öl als wenn wir auf eine Ader gestoßen wären. Innerhalb weniger Augenblicke war nicht nur die halbe Maschine sondern auch die halbe Straße mit einem Ölfilm bedeckt. Sehr suboptimal um es mal vorsichtig auszudrücken. Kaum schwieg die Maschine versiegte auch mit einem Schlag die Ölfontaine. Nach einem kurzem check stellten wir eine undichte Schraubverbindung im linken Zylinder fest. Eigentlich kein neues Problem an Heinos Maschine. Die betreffende Schraube hatte schon seit einiger Zeit eine Undichtigkeit und leckte beim Kaltstart immer mal etwas Öl. Bislang halt aber immer nur einige wenige Tropfen. Unser Versuch die Schraube wieder fest anzuziehen hatte das Problem leider nicht wirklich verbessert. Dazu muss man aber auch erwähnen dass die Position der Schraube mehr als nur einfach ungünstig war. So konnten wir jedenfalls erst mal nicht weiter fahren. Und mitten auf der Straße bei nun mehr gefühlten 35 Grad ohne Schatten konnten wir auch nicht viel erreichen.

 

Viel erreichen konnten wir hingegen auch nicht beim heimischen BMW Händler. Mit vielen freundlichen ja ja und nein nein gab er uns sein Bedauern über die missliche Lage kund und zu verstehen das ihm das zwar sehr leid tun würde er aber im Moment und damit meinte er vor Montag also Übermorgen nicht behilflich sein könnte. Wenn wir denn also Montag wieder vorbei kommen könnten würden wir mit dem Mechaniker einen Termin vereinbaren für eine Überprüfung des Problems. Vor Mitte der Woche allerdings könnten wir nicht damit rechnen. Sprich hilf dir selbst dann wird dir geholfen so in etwas hätte man das auch übersetzen können. Aha ok na dann danke für das Gespräch… :-/

 

Also wieder zurück zum wartenden Heino. Klar dass wir die Maschine nicht einfach so am Straßenrand zurück lassen wollten. Nicht das sich da nachts noch einer dran zu schaffen macht und die einfach so repariert. ;-) Da wir also eh warten mussten konnten wir sie also genauso gut selbst versuchen zu reparieren. Zeit hatten wir ja nun eh. Also haben ich mal kurzer Hand das Rentier für Heinos Maschine gespielt, meine Betty davor gespannt und sie zurück ins Hostel geschleppt. Wer Valparaíso kennt weiß das die Straßen durch die Stadt einer einzigen Berg und Thal Bahn gleichen. Ein ewiges auf und ab über die vielen Hügel der City. Schön anzusehen unschön zu laufen und noch viel unschöner zum Abschleppen geeignet. ;-) Ich kann euch sagen die 300 Kg die ich dann zusätzlich am Gepäckträger hatte waren durch das laute und gequälte wehklagen jedes einzelnen Ventils deutlich zu vernehmen. ;-)

 

Wieder im Hostel konnten wir nun endlich in Ruhe das Problem angehen. Wir hatten Zeit und Platz und mehr braucht man halt manchmal auch nicht. Wie wir schon vermutet hatten war die Schraube, genauer gesagt der „Steuerkettenspanner“ am linken Zylinder undicht. Um zu überprüfen ob diese Undichtigkeit eventuell von einer beschädigten oder gerissenen Dichtung herrührte mussten wir als erstes die Schraube etwas lösen. Leichter gesagt als getan. In Anbetracht der völlig verbauten und unzugänglichen Stelle, wer das schon mal selber versucht hat weiß wovon ich spreche war das Hantieren mit dem Maulschlüssel eine echte Sisyphusarbeit. So benötigten wir für das Lösen und das kontrollieren des Dichtringes und anschließenden das korrekte anziehen des Steuerkettenspanners fast drei Stunden. Für eine Schraube ist das echt ein Witz. Aber probierts ruhig mal selbst. Allein schon das Erreichen der Schraube mit dem Maulschlüssel ist schon eine Kunst für sich… ;-)

Naja zumindest hat sich der ganze Aufwand gelohnt. Die Schraube sitzt wieder bombe (sogar besser als vorher) das Öl bleibt wo es soll und die Maschine ist wieder startklar. Was will man mehr… ;-) 

Herrlicher Blick vom Restaurant auf den Hafen und die Stadt...
Herrlicher Blick vom Restaurant auf den Hafen und die Stadt...

Wo ich schon mal das Werkzeug in den Händen hatte bin ich meiner Betty auch gleich mal an die Schrauben gegangen. Die hinteren Bremsbeläge waren mal wieder fällig. Außerdem hab ich noch mal einen Versuch gestartete den hinteren Spritzschutz wieder zu befestigen. Abgerissen hatte ich mir den ja schon vor einer Weile beim „Spielen“ in der Sandkiste in Bolivien. Allzu viele Hoffnungen auf eine unbegrenzte Haltbarkeit mach ich mir allerdings in Anbetracht einer im Gewindeschacht abgebrochenen Schraube und eines abgebrochenen Führungsstiftes, am Spritzschutz selber nicht. Wer mitgezählt hat eine Schraube ist noch im Original den Rest übernehmen jetzt Kabelbinder… ;-)   Bedingt durch die Bastelstunde war´s heut also nichts mehr mit einem neuen Hinterreifen. Ok dann also Montag auf ein Neues… ;-)

 

Zum Abendessen haben wir dem Stadtviertel noch mal einen ausgiebigen Besuch abgestattet. Bis wir schließlich in einem schicken aber auch nicht wirklich günstigen Restaurant gelandet sind.

 

In diesem Sinne Guats Nächtle… :-)

 

 

So

28

Dez

2014

Sightseeing durch die bunte Stadt am Meer…


Was macht man an einem so wunderschönen Sonntag in einer so schönen Stadt wenn eh alle Läden geschlossen haben… Genau man bummelt durch die Straßen und Gassen und schaut sich die Stadt an. Und genau das haben wir den ganzen Vormittag/Nachmittag bis ca. 17 Uhr gemacht. Dann war ich aber auch so was von Fuß müde… Zu der Größe der Stadt kommt ja auch noch hinzu das jede Straße entweder nach oben oder nach unter führt. Das nennt man dann Berge… ;-) Schön anzusehen aber blöd zu laufen…

War schön, wir haben auch viel gesehen auch ein Eis, Käffchen und das eine oder andere Hopfenkaltgetränkt stand auf unserer Beuteliste aber nicht destotrotz danach war auch genug mit laufen und Sightseeing… ;-)

Blick vom oberen Stadtteil aus...
Blick vom oberen Stadtteil aus...
Schrägseilbahn...ah... ;-)
Schrägseilbahn...ah... ;-)

Marineministerium...schick...schick...
Marineministerium...schick...schick...
Hafenrundfahrt gefällig...?
Hafenrundfahrt gefällig...?

Den Rest des Tages/Abends/Nacht musste ich mich dann um meinen Reiseblog kümmern. Dank einiger fleißiger Leser unter euch ist mir zugetragen worden dass man meinen Blog nicht mehr ganz verflogen kann. Danke übrigens noch mal an die Tippgeber.. ;-) Nach einigem Suchen und stöbern hab ich dann heraus gefunden das die Menge der Blogeinträge auf Maximal 100 begrenz ist. Blöd natürlich wenn man dann aber 150 Tage unterwegs ist… ;-) Also musste ich den Blog noch mal völlig überarbeiten und splitten. Naja und vier Monate Arbeit lassen sich nun mal nicht an einem Nachmittag überarbeiten… Dafür sollte das dann aber wieder laufen wenn ich irgendwann mal damit fertig bin. Was mach ich nicht alles für euch… ;-



Mo

29

Dez

2014

Kein Reifen weit und breit für die Betty… :-/

 

Montag, aber nun sollte es doch endlich mal klappen mit einem neuen Hinterreifen für die Betty. Nach dem obligatorisch selbst organisierten Frühstück. Im Hostel gibt’s Frühstück immer erst ab halb zehn oder noch später. Sind wir dann alle zusammen zum heimischen BMW- Händler. Heino wollte seine zur 30.000 Inspektion vorbei bringen, Daniel hoffte auf ein paar Schrauben für seinen Hinterradspritzschutz der sich gelöst hatte und ich war guter Hoffnung wenigstens beim Freundlichen ein Reifen abstauben zu können.

 

Aber Fehlanzeige. Naja zumindest bei meinem Problem. Reifen haben sie nämlich nicht. Nicht da nicht zu bestellen und auch nicht von der Mutterfiliale aus Santiago. Hä…? Die größte Motorrad BMW Niederlassung in Chile hat nicht einen Reifen für ihr Vorzeige Modell die R 1200 GS Adventure…? Wie soll das denn gehen? Ich kann ne Inspektion machen aber wenn ich einen neuen Reifen benötige muss ich mich an einen Händler wenden…? Komisch, sehr Komisch…

 

Die Inspektion von Heino seiner Maschine lief dagegen an und sollte sogar noch am selben Nachmittag fertig sein. Das wiederum war dann mal eine sehr gute Nachricht. Zumal der Angestellte am Samstag meinte das eine Inspektion für Anfang dieser Woche wegen der starken Nachfrage eh nicht durchführbar sei. Selbst für Daniels Problem mit dem lockeren Spritzschutz fand man eine Lösung. Wenn auch erst nach einigem hin und her. Einzig der Reifen stellte ein Problem dar.

 

Na ok dann wende ich mich halt an einen freien Händler. Aber so einfach wie ich mir das Vorgestellt habe lief das natürlich nicht. Händler für Motorradreifen gab es natürlich einige. Aber einen zu finden der Reifen in meiner Größe hatte oder wenigstens besorgen konnte war schlicht unmöglich. Zusammen mit Daniel und Heino sind wir geschlagene vier Stunden durch die Stadt gelaufen ohne auch nur einen einzigen passenden Reifen für mich zu finden. Tja wer hätte das gedacht von so einer großen Stadt wie Valparaíso…P

 

Nun blieb mir nicht weiter übrig als doch noch nach Santiago zu fahren um mir einen neuen Reifen zu besorgen. Zumindest da sollte es ja möglich sein. Ein geeigneter Händler war auch schnell ausfindig gemacht und er hatte sogar einen Heidenau K60 in meiner Größe auf Lager. Was wir vorab telefonisch klären konnten. Also nichts wie hin morgen nach Santiago. Irgendwann sollte das suchen doch auch mal ein Ende haben… ;-)

 

 

Di

30

Dez

2014

Jetzt ja…och…endlich ein neuer Reifen für die Betty… :-)


Kurz nach dem, wieder selbst organisierten Frühstück sind wir dann los ins benachbarte Santiago. Unser eins weil er nun wirklich langsam einen neuen Hinterreifen Reifen brauchte, Daniel weil er vor langer weile nicht wusste was er sonst so mit seinem Zeit anfangen sollte und Heino wahrscheinlich um seine neuen Reifen und die frisch von der Inspektion gekommenen Maschine einzufahren. ;-)

 

Da Santiago von Valparaíso nicht wirklich weit entfernt ist waren wir auch schon so gegen Mittag vor Ort beim Reifenhändler. Zur Sicherheit hatte ich gestern noch vom Hostel aus dort anrufen lassen. Nicht das ich wieder umsonst durch die Gegen gurke weil keiner einen Reifen für mich hat. Der Shop war super leicht zu finden dank Navi. Und dank der Stadtautobahn sogar völlig ohne Stau. ;-)

 

Bezüglich des Reifens hätte ich mir gar keine Sorgen machen brauchen. Wenn nicht die gesamt Rally Dakar vorbei kommt und auf einmal neue Reifen braucht sollte das hier kein Problem sein. Wahrscheinlich sitzen die hier auf mindestens der Hälfte aller frei verkäuflichen Heidenau K60 Reifen von ganz Chile… ;-) Ok ein wirkliches Schnäppchen ist der gute Pneu mit 142.000 CLP (inklusive Montage und Auswuchten) nicht aber trotzdem mehr als die Hälfte günstiger als das Super Angebot von Argentinien. ;-) In Deutschland müsste ich zum Vergleich nur halb so tief in die Tasche greifen. Aber so ist das nun mal hier. ;-)

Hat es sich schon mal bequem gemacht die Betty im Laden...
Hat es sich schon mal bequem gemacht die Betty im Laden...
So gut wie kein Unterschied zu erkennen stimmts... ;-)
So gut wie kein Unterschied zu erkennen stimmts... ;-)

Also gekauft das gute Stück. Dann mit der Betty direkt in den Laden gefahren aufgebockt. Danach konnte ich meine Hände in den Schoß legen und den fleißigen Männern bei der Arbeit zuschauen. Leider währte die ungetrübte Freude nicht allzu lange… Kaum war er mit dem alten Reifen in der Werkstatt verschwunden kam er auch schon wieder zurück mit einem „wir haben ein Problem“ auf den Lippen. Ich glaub das heißt auch in ihrer Sprache nichts Gutes. Aus irgendeinem, warum auch immer Grund hatte sich das Ventil der Hinterradfelge verbogen und er hatte bedenken das das dünne Alugewinde abbrechen könnte. Nun ja an sich kein Problem altes Ventil raus neues Ventil rein.

Blöd halt nur wenn sich wie bei meiner Maschine der RDC Sensor auf dem Ventil befindet. Das heißt dann muss gleich der ganze Sensor mit gewechselt werden. So wird dann mal schnell aus 2 Dollar 300 Dollar…!!! Warum muss das bei mir eigentlich immer so kompliziert sein. Kann denn jetzt nicht mal mehr ein einfacher Reifenwechsel ohne Probleme über die Bühne gehen? Und warum bekomme ich eigentlich den ganze Mist ab…? Fragen über Fragen…für die nötigen Antworten muss ich derweil wieder selber sorgen. Sprich es mussten Entscheidungen getroffen werden. Da das Ventil und der Sensor seinen Dienst soweit noch gut verrichtete hab ich mich entschieden ihm noch eine Chance zu geben und mich somit gegen einen Austausch entschieden. Zur Sicherheit hab ich mir aber noch ein neues Ventil besorgt, sicher ist sicher. Ok also weiter mit der Arbeit. Aber so schnell er verschwunden war so schnell kam er wieder. Noch ein Problem… Mittlerweile hatte er den alten Reifen abgezogen und der neue Reifen hatte es sich auf der Felge bequem gemacht. Da das Ventil aber dermaßen verbogen war konnte er nun den Ventileinsatz nicht wechseln. Warum hat er das auch nicht vorher getestet? Also alles wieder runter und Ventil abgebaut. Anschließend bin ich dem Ventil mit einer kleinen Zange dann so lange zu Leibe gerückt bis ich den alten Ventileinsatz herausdrehen und den neuen Einsatz herein drehen konnte. Wie gesagt warum muss das immer so kompliziert sein? :-/ Nicht wirklich begeister aber ohne zu murren baute mir der Schrauber das Ventil wieder ein und zog anschließend den neuen Reifen wieder auf die Felge. Zumindest hatte sich der Festpreis für den Reifenwechsel nun wirklich gelohnt… ;-) Was das Ventil angeht – abwarten mehr kann ich eh nicht machen…

 

Daniel hatte dagegen mal wieder genau so viel Glück wie immer. „Ich schau mal kurz bei BMW vorbei“ sagte er verschwand und kam nach ca. einer Stunde mit einem Neuen Reifen unterm Arm wieder. Innerhalb weniger Minuten wurde ihm der Reifen dann auch noch gewechselt und durch war das Thema. Warum kann das nicht auch mal bei mir so über die Bühne gehen..? Versteh ich nicht…

 

Anschließend sind wir noch beim Kurzen vorbei der auch gerade in Santiago weilte. Die Maschinen vor dem Hostel geparkt sind dann alle zusammen Mittagessen gegangen. Allerdings haben wir so lange auf das Essen gewartet das wir nachher nicht mal mehr genügend Zeit hatten für einen ausgedehnten Spaziergang durch Santiago. Zumal wir auch noch zurück nach Valparaíso mussten. Ok dann musste das also auf ein anderes Mal verschoben werden. Wann immer das auch war. Mit dem neuen Reifen war die Rückfahrt dann aber zumindest deutlich schneller als die Hinfahrt. ;-)

 

Obwohl ich extra beim Tanken kurz vor der Rückfahrt noch mal den Luftdruck überprüft hatte zeigte mir das eingebaute RDC einen völlig andern, viel zu geringen Wert an. Im Hostel angekommen klemmte ich deshalb sowohl meine Fußpumpe als auch die elektrische Pumpe mal an um endlich einen genauen Wert zu haben. Und siehe da alle drei, also sowohl die Anzeige an der Tankstelle, die Fußpumpe und die elektrische zeigten alle so ziemlich den gleichen Wert an. Und zwar genau 0,4 Bar mehr als das Bordeigene System. Vorne wie hinten. Sprich ich bin bislang immer mit viel zu hohem Luftdruck durch´s Lande gefahren. Das ist bei dem Wert zwar nicht gefährlich aber kostet halt viel Profil. Das könnte ja zumindest ansatzweise erklären warum sich der Reifen so schnell abfährt. Für ein so teures System hätte ich echt bessere Leistungen erwartet als eine 20 Euro Pumpe. Nun ja zumindest weiß ich nun Bescheid und kann danach handeln. ;-)

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Valparaíso → Santiago → Valparaíso

Tageskilometer: ca. 280 Km


Mi

31

Dez

2014

Mit einem bombastischen Feuerwerk ins neue Jahr…


Bevor es ans feiern ging musste ich erst noch mal richtig malochen. Und zwar an der Aktualisierung meiner Homepage. Die hatte ich nämlich schon seit einem halben Monat aus Zeitnot vernachlässigen müssen. Die letzten Tage hier in Valparaíso hatte ich zwar einige Zeit für mich frei schaufeln können. Aber da ich den gesamten Blog wegen eines „technischen Problems“ aber überarbeiten musste hatte ich bislang alle Hände voll zu tun diesen überhaupt wieder online zu stellen. Nun nach dem dies erledigt worden war konnte ich mich um die Aktualisierung der letzten Wochen kümmern. Eins nach dem anderen halt. ;-) So war ich denn dann bis weit in den Nachmittag beschäftigt.

 

Nach Valparaíso strömen zum Jahreswechsel Urlauber aus allen Regionen Chiles und der Welt. Hier und nicht in Santiago findet deshalb die größte Party des Landes statt. Und das merkte man auch. Die Straßen waren schon am frühen Morgen großräumig abgesperrt worden für die große Party am Abend. Menschenmassen anders kann man die Menge an Leuten nicht beschreiben strömten durch die Straßen und Gassen. Uns viel auf das die allermeisten mit einem Rucksack oder einer Tasche beladen waren in denen sie ihre Getränke transportierten. Scheinbar ist die Versorgung vorwiegend alkoholischer Getränke hier ab einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr gegeben. Und stimmt genauso sollte es auch kommen. ;-) Wir haben uns dann jedenfalls auch vorsorglich gleich mal mit einigen Getränken versorgt. Sicher ist sicher. ;-) Für unsere Party haben wir uns den Hauptplatz gleich unten am Hafen ausgesucht. Dort hatten sie eine riesige Bühne aufgebaut auf der sich eine Band nach der anderen die Klinke in die Hand gab. Das Ergebnis, eine super Stimmung. Überall wurde getanzt und gelacht und mit gesungen. Eine wirklich tolle Atmosphäre. Muss man erlebt haben. Kurz nach Mitternacht wurde dann die Nacht mit einem gewaltigen Feuerwerk zum Tag gemacht. Das war das mit Abstand größte und längste Feuerwerk das ich je gesehen habe. Einfach Spektakulär… Kann man nicht beschreiben muss man gesehen haben… ;-)



Do

01

Jan

2015

Und auch im neuen Jahr heißt es - immer Richtung Süden…

 

Ich glaub das eine oder andere Hopfenkaltgetränk gestern war schlecht. Wie sonst lässt sich die allgemeine Gesamtsituation der im Raum anwesenden an diesem Morgen erklären. ;-p So langsam wahrscheinlich von dem Gedanken an einen leckeren Kaffee getrieben erwachte schließlich einer nach dem anderen und pellte sich aus dem Bett. Schnell wurde der Gedanke aufgegriffen noch ein letztes gemeinsames Frühstück zu genießen bevor man sich wieder trennen und jeder seiner Wege fahren würde. Während Heino schon mal die Brötchen vom Kiosk besorgte kümmerte ich mich derweilen um den Kaffe, die Frühstückseier und das decken des Tisches. Danach wurde noch ein letztes Mal lecker zusammen geschlemmt und geklönt.

 

Anschließend ging´s ans Packen der Klammotten und dem beladen der Maschinen. Ein letztes Händeschütteln, drücken und ein paar Worte zum Abschied und jeder zog seiner Wege. Heino zu seinen Freunden mit denen er von nun an die nächsten Wochen reisen würde und wir beide Daniel und meine Wenigkeit. Die von nun an wieder zu zweit unterwegs sein würden. Schade eigentlich Heino hat richtig gut in unsere kleine Gruppe gepasst und war ein wirklich angenehmer Reisebegleiter. Ich hätte mir gut vorstellen können mit den beiden die Tour zu Ende zu fahren. In dieser Konstellation wäre ich auch wirklich gern unsere Panamericana Tour gefahren… :-)

 

Ein wirkliches Ziel hatten wir heute nicht. Einfach nur gen Süden. Also hieß es Abschied nehmen von Valparaíso. Die Schnellstraße Richtung Santiago nehmend dann links abgebogen und ab da immer Richtung Süden… Unterwegs gönnten wir uns mal wieder was richtig Gesundes und kehrten auf einen Bürger bei Mäckes ein. Nun ja zumindest der Kaffe war es wert gewesen angehalten zu haben. ;-) Der Weg besser gesagt die Straße denn mehr gab´s wirklich nicht zu sehen war perfekt asphaltiert, schnurgerade und…. tot langweilig. Eine Autobahn wie sie im Buche steht. Man kommt zwar zügig vorwärts aber langweilig und auf die Dauer sehr Monoton. Leider in diesem Teil des Lande und in diese Richtung alternativ los. Es gibt nur diese eine große Straße gehen Süden von der alle andern zur Küste oder zu den Bergen abzweigen.  Unser heutiges Ziel, wenn man es denn so nennen möchte war Curico. Ein kleines verschlafenes Nest gut zweihundert Kilometer Südlich von Santiago. Vielleicht war es an diesem Tage aber auch nur deshalb so verschlafen weil Neujahr und somit Feiertag war? Jedenfalls hatte nichts aber auch gar nichts auf. Schon die Suche nach dem Abendessen gestaltete sich mehr als nur langwierig und schwierig. Keine Sorge, verhungern mussten aber dann doch nicht… ;-) 

 

 

 Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)
Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)

Tagessroute: Valparaíso → Curicó (http://de.wikipedia.org/wiki/Curic%C3%B3)

 Tageskilometer: ca. 300 Km


Fr

02

Jan

2015

Pucón das St. Moritz von Chile – so oder so ähnlich… ;-)

Das war mal wieder Maßarbeit...
Das war mal wieder Maßarbeit...

 Der Abschied aus Curicó viel uns nicht wirklich schwer. Zumal es nicht einmal Frühstück in jedweder Form oder Lokation in diesem Ort gab. Also die durstigen Maschinen betankt und ab auf die Autobahn. Und siehe da keine halbe Stunde später saßen wir schongemütlich beim Käffchen und Pan mit Huevo Frito. Lecker… :-)

 

Über die Strecke an sich und die Autobahn gibt’s nicht wirklich viel Spannendes zu berichten. Autobahn halt, perfekter Asphalt, kaum Verkehr dafür umso mehr Mautstellen und meist gerade aus…unterm Strich also Langweilig. Aber wer fährt schon Autobahn weil er will und wer erwartet da schon Highlights… ;-) Obwohl ein Highlight hatten wir heute auf der Strecke…ein richtig gutes Restaurant. Die Dame des Hauses war dermaßen an unserem Leiblichen wohl interessiert dass ich prompt mit in die Küche geschliffen wurde um mir die leckeren Speisen selbst aussuchen zu können. Spanisch ist halt immer

Ok es sieht vielleicht nicht so aus...aber war wirklich unglaublich lecker...
Ok es sieht vielleicht nicht so aus...aber war wirklich unglaublich lecker...

noch nicht so meine Sprache und wenn dann auch noch die Kellnerin kein englisch spricht, die Karte natürlich nur in Spanisch geschrieben ist und dann blöderweise auch noch ohne Bilder…dann wird’s interessant… ;-) Aber bislang haben wir das noch immer gebacken bekommen. Und ich muss sagen dass sich der Blick in die Küche gelohnt hat. Das Essen was ich mir ausgesucht hatte war mehr als nur lecker es war hmm… ;-)

 

Von der Autobahn waren es dann bis Pucón nur noch gute 80 km über die Landstraße. Die war zwar hervorragend ausgebaut aber mit dermaßen vielen Wochenendtouristen vollgestopft das wir eine gefühlte Ewigkeit für die relativ kurze Strecke benötigten.

Der Schneebedeckte Gipfel des Vulkan Villarica das Wahrzeichen der Stadt Pucón war schon von weitem zu erkennen. Und bildete eine herrliche Kulisse für das beschauliche Pucón. Niedrige größtenteils rustikale Holzhäuser bildeten das kleine Stadtzentrum welches verblüffende Ähnlichkeiten mit europäischen Skiorten aufwies. Alles in allem nett, übersichtlich und etwas gehoben preislich. Was sich natürlich auch auf die Zimmerpreise niederschlug. Eine etwas umfangreichere Suche als üblich führte aber schließlich doch noch zum gewünschten Ergebnis und bescherte uns ein gemütliches kleines Doppelzimmer in einem noch gemütlicheren kleinen Hostel. Und das zu einem bezahlbaren Preis. ;-)

Der beste Diebstahlschutz ist halt doch sie unsichtbar zu machen... ;-)
Der beste Diebstahlschutz ist halt doch sie unsichtbar zu machen... ;-)
Unser beschauliches Hostel...
Unser beschauliches Hostel...

Einer der Gründe warum wir nach Pucón gefahren sind war unter anderem die Aussicht auf Wildwasserrafting. Anbieter für solche Touren gab es hier förmlich wie Sand am Meer. Auf der Suche nach dem „richtigen“ gab uns schließlich die Hostel Mutti den entscheidenden Tipp. Das Aufsuchen des Anbieters und das Buchen anschließend war dann nur noch ein klax. 22.500 Scheine, pro Nase  wechselten mal flink den Besitzer und schon hatten wir für die morgige 15 Uhr „Vorstellung“ zwei Tickets. Entschieden hatten wir uns deshalb für die recht späte Tour weil Daniel hoffte dass sich die Temperaturen dann wieder in einer für ihn wohlfühlbaren Zone lagen. Morgens konnte es hier schon mal einstellig sein während es tagsüber locker 25-27 Grad wird. Aber warten wir´s einfach ab… ;-)

 

 

Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)
Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)

Tagessroute: Curicó → Pucón (http://de.wikipedia.org/wiki/Puc%C3%B3n)

Tageskilometer: ca. 580 Km


Sa

03

Jan

2015

Wildwasserrafting und Thermalquellen – die angenehmen Seiten einer Tourihochburg…

 

Ein fahrfreier Tag das heißt zu allererst mal Ausschlafen. Dann gemütlich Frühstücken und dann…dann kann der Tag kommen… ;-)


Mit einem Besuch in Los Pozones einem der schönsten Thermalquellen rund um Pucón haben wir den Tag ganz gemütlich gestartet. Die Quellen liegen etwas abseits ca. 40 Km von Pucón in einem wunderschönen Thal gelegen. Die Landschaft ist hier wirklich herrlich und erinnert ein wenig an Österreich oder die Schweiz. Die Thermalbecken sind weitgehend Naturbelassen und sind aus großen Steinen geformt. Entsprechend der Fließrichtung sind die Becken so von heiß bis warm angeordnet. Die persönliche Wohlfühltemperatur bestimmt man dementsprechend einfach mit der Wahl des entsprechenden Beckens. Zusammen mit dem Ausblick auf die herrliche Natur war das eine wirklich sehr schöne Angelegenheit. :-)

 

Anschließend ging´s weiter zum Wildwasserrafting. Kurz vor drei haben wir uns beim Touranbieter im Geschäft getroffen. Von dort aus wurden wir erst mit einem Klein Bus und später mit einem Fernreisebus zu einem Blockhaus gleich neben dem Fluss gefahren. Dort wurden wir dann standesgemäß eingekleidet. Zu den üblichen Neoprenanzügen gab´s die passenden Schuhe, die Schwimmweste und obendrauf noch den passenden Helm. Und dann ging’s leider erst mal wieder in den Bus. Oh man war das warm. Selbst Daniel kam ins Schwitzen… ;-) Ein paar Kilometer Flussaufwärts wurden wir und mit uns ca. ein dutzend andere dann rausgeschmissen. Was folgte war eine angenehm kurze Einweisung und die Aufteilung auf die einzelnen Schlauchboote. Unser zweier Team wurde durch zwei nette Schwedinnen komplettiert. Und natürlich dem Guide. ;-)

Dann ging´s auch schon los auf den wilden wilden Fluss.. ;-) Naja ein wenig wilder hätte er schon sein können. Obwohl der Guide meinte das sein schon Stromschnellen der Stärke 4. Stärke 5 würden sie schon nicht mehr anbieten weil sie zu gefährlich wären. Ok…. Der Spaß ist jedenfalls nicht zu kurz gekommen. Wir haben viel Wasser geschluckt und noch viel mehr gelacht auf der Tour. Wer so etwas noch nicht gemacht haben sollte, ich kann´s wirklich nur empfehlen. Und keine Angst selbst Daniel hat nicht gefroren. Und überlebt haben wir´s schließlich auch…;-)


 

Eine gute Vorbereitung ist alles...(Hab ich mal gehört) ;-)
Eine gute Vorbereitung ist alles...(Hab ich mal gehört) ;-)
Na na wer is denn da Wasserscheu... ;-p
Na na wer is denn da Wasserscheu... ;-p
Und auf Tauschstation...
Und auf Tauschstation...
Jepp und auch das Überlebt... ;-)
Jepp und auch das Überlebt... ;-)
Und rein ist Vergnügen...
Und rein ist Vergnügen...
Spass machts natürlich auch ohne Boot... ;-)
Spass machts natürlich auch ohne Boot... ;-)
Herr Kaleun, ich melde - Sehrohrtiefe ist erreicht... ;-p
Herr Kaleun, ich melde - Sehrohrtiefe ist erreicht... ;-p
Also falls ihr mich sucht...ich bin der der Daniel auf dem Schoß hat... ;-p
Also falls ihr mich sucht...ich bin der der Daniel auf dem Schoß hat... ;-p

Tagessroute: Pucón → Thermalbäder Los Pozones → Pucón

Tageskilometer: ca. 70 Km


So

04

Jan

2015

Der Berg ruft… ;-)


Der Tag ist schnell erzählt… Erst haben wir es uns so richtig gemütlich gemacht beim Frühstück. So ganz fürstlich mit allem drum und dran und das dann auch schön in aller Gemütlichkeit. So hab ich´s gern und auch Daniel war mit sichtlicher Befriedigung dabei. ;-) Selbst die Hostel Mutti hat sich für einen Plausch und auf ein Käffchen zu uns gesellt.


Leider hat es mit der geplanten Gipfeltour zum Vulkankegel nicht geklappt die Touren waren nämlich schon für einige Tage im Voraus ausgebucht und wir wollten nicht noch länger in Pucón bleiben. Also haben wir uns selbst auf den Weg zum Vulkan gemacht. Klar, natürlich nicht bis hoch zum Krater des Vulkans aber doch immer hin bis zu dessen Flanke. Soweit also wie die Straße oder sagen wir mal eher besserer Feldweg es zuließ. Sobald der Eingang vom Nationalpark nämlich erreicht war ging es nur noch auf einer Schotter- bzw. Wellblech- Piste weiter. Mit der gestrippten Maschine aber kein Problem. Einzig der aufgewirbelte Staub von den einzeln vorbei fahrenden Jeeps bereitete beim Fahren im stehen einige Probleme bei der Sicht… ;-) Die Aussicht auf den letzten par Kilometern war derweilen aber so schön das ich für die knapp 17 Km vom Eingang bis zum Ende der Straße gut eine Stunde benötigte. Immer wieder wurde ich durch die faszinierende Landschaft gezwungen abzusteigen und diese mit meiner Kamera festzuhalten. Ich hoffe dass es mir wenigstens halbwegs gelungen ist die Schönheit einzufangen. Zurück ging’s dann aber bedeutend schneller… ;-)


Den Rest des Tages haben wir damit verbracht jeweils unsere Reisetagebücher auf Vordermann zu bringen und anderen angenehmen Dingen nach zu gehen… ;-) Mehr wird aber hier nicht verraten.

 

 

Mo

05

Jan

2015

Ey wo ist denn nur plötzlich das schöne Wetter hin…

 

Erst mal herrlich und ausgiebig gefrühstückt nach einer herrliche angenehmen Nacht. Ach so könnte der Tag ruhig immer Starten… :-) Und wie immer in den letzten Tagen sind wir viel zu spät losgekommen. Aber wir wollen ja auf den letzten paar Kilometern auch keinen Stress mehr machen… ;-) Der Morgen begrüßte uns anders als in den letzten Tagen eher trübe und diesig. Während der ersten paar Kilometer riss die Wolkendecke aber noch mal auf und schickte ein paar Sonnenstrahlen zu uns herunter. Bevor sich der Himmel völlig zuzog und uns mit leichtem Nieselregen zudeckte. Auch gut dann konnten die Regenklamotten auch mal wieder zum Einsatz kommen. Und zumindest die Abkühlung kam mir nicht ungelegen. ;-)

 

Der Grenzübertritt ist bei so einem Regenwetter natürlich weniger schön. Aber wir hatten Glück und die Border war zumindest überdacht. Nicht wie unsere letzte wo wir auf dem freien Feld abgewickelt wurden. Auch erstaunlich schnell lief diesmal die Abwicklung der Grenzvormalitäten ab. Hängt halt doch sehr vom Grenzbeamten ab. Sind ja nun das dritte Mal zwischen Chile und Argentinien unterwegs und haben jedes Mal was anderes erlebt.

Von der Grenze bis Villa La Angostura war es dann nur noch ein Katzensprung. Keine halbe Stunde und wir waren mitten im Ort. Der mich doch schon sehr an Pucón erinnerte. Alles war sehr ähnlich, die Straßenführung, die Charakteristischen Häuser eines Skigebietes, die Touri Massen und natürlich die Preise… ;-) Während wir in Pucón aber noch das Glück hatten ein nettes kleines Hostel zu finden gingen wir hier Buchstäblich leer aus. Alles belegt bis auf das letzte Bett. Selbst in den etwas besseren Hosterias war nichts mehr zu bekommen. Also ab zum Zeltplatz. Gut das wir noch unsere Campingklamotten dabei haben das hätte sonst dumm ausgehen können. ;-)

Zumindest hier hatte man für uns noch ein Plätzchen frei. Wenn auch für mehr Geld als wir die letzten Nächte für das Hostel bezahlt hatten. Aber so ist nun mal das Spiel von Angebot und Nachfrage… ;-)

 

Zwar hatten wir lange nicht mehr unsere Zelte aus den Koffern geholt trotzdem war der Aufbau in wenigen Minuten erledigt und das Nachtlager fertig. Wirklich praktisch so ein zusammen faltbares Dach über dem Kopf. ;-) Zum Abendessen sind wir dann noch mal in die City gelaufen. Und haben es uns in einem netten kleinen Restaurant mal so richtig gut gehen lassen. Lecker und vom feinsten geschlemmt bis der Magen nicht mehr konnte. Herrlich…und dazu ein leckeres Bierchen… Ach uns kann´s schon gut gehen… :-)



Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)
Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)

Tagessroute: Pucón → Villa La Angostura

Tageskilometer: ca. 410 Km


Di

06

Jan

2015

Berge, Seen, Täler und Schluchten - Landschaft im Überfluss…

 

Herrlich mal wieder so eine Nacht im eigenen Zelt im mollig warmen Schlafsack. ;-) Und den braucht man bei den Temperaturen die hier unten in Patagonien nachts herrschen auf jeden Fall. Wenn das Wetter mitspielt sollten wir ruhig mal wieder etwas öfter Campen. ;-) Einziger Nachteil das packen und fertig machen am Morgen dauert etwas länger als wenn man nur aus dem Hostel hüpfen muss.

 

Um wenigstens einmal am Tag Anschluss an die Welt daheim zu bekommen haben wir unser Frühstück in eine kleine Bar in die Innenstadt verlegt. Mit einem leckeren Käffchen und WiFi und einem Blick auf die Karte konnte die Planung für den heutigen Tag dann auch gemütlich angehen. Und mit gemütlich meine ich gemütlich. Sage und schreibe elf Uhr war´s als wir uns in die Spur gemacht haben. Die letzten Tage auf dieser Tour lassen wir es noch mal richtig ruhig angehen… ;-)

Also 11 Uhr und noch gut vierhundert Kilometer auf der List…na das kann ja was werden… ;-) Und dann ist auch noch die Landschaft so verdammt schön das man dauernd gezwungen ist anzuhalten, zu stauen und zu fotografieren… Anderthalb Stunden später und wir waren immer noch keine fünfzig Kilometer weiter gekommen. :-D Einfach herrlich die Natur hier. Aber es half ja alles nichts nu mussten wir endlich ein wenig Strecke machen sonst würden wir im Freien Übernachten müssen. ;-)

 

Auch die weitere Strecke musste sich Landschaftlich nicht hinter der voran gegangenen verstecken. Herrliche Pässe, wunderschöne Täler und traumhafte Ausblicke. Auch die Straßen sind hier erfreulicherweise in einem nahezu perfekten Zustand. Leider hatten wir aber wie jeden Tag mit einem sehr starken Wind zu kämpfen. Und das mit dem kämpfen kann man wörtlich nehmen. Nicht nur die Böen an sich sind unberechenbar sondern auch die Richtig aus der sie kommen. Mal von links dann wieder von rechts oder von vorn. Man muss echt aufpassen dass man nicht über die ganze Fahrbahn gepustet wird. Wie jeden Tag steigert sich der Wind ab Mittag immer heftiger bis zum Abend hin. Am besten wäre echt wenn man am frühen Nachmittag sein Ziel erreichen würde und so zumindest dem gröbsten Wind aus dem Weg gehen könnte. Das würde neben Nerven auch eine Menge an Sprit sparen. Die Dicke ist eh schon sehr durstig und gönnt sich selbst bei normaler Fahrweise gern mal ihre sechs l/100 km. Bei 120 Km/h und dem Gegenwind saugt sich die Betty locker mal ihre 8 bis 8 ½  Liter aus dem Tank. Und wir reden hier über ein Motorrad bei wie ich finde einer völlig normalen Reisegeschwindigkeit. Und einem Verbrauch wie bei einem Auto. :-/

Die Stadt hatte nichts wirklich Spektakuläres oder anderweitig Sehenswertes an sich. Dank der Touristen Info haben wir recht zügig eine passable Bleibe gefunden. Das Hostel befand sich zwar ziemlich am Rande der Stadt aber ein kleiner Spaziergang abends in die Innenstadt zum Dinner konnte ja nicht schaden. Für ein geeignetes Restaurant mussten wir dann auch deutlich länger suchen als fürs Hostel. Dafür wurde unsere Geduld mit einem Mega Hamburger belohnt. Den ich nicht mal zur Gänze schaffte. Wir beide nicht. ;-) Nebenbei konnten wir dabei sogar einer Blues Band beim Proben zu hören. Sehr angenehm. Der Weg zurück zum Hostel war weit und sobald die Sonne verschwunden war merkte man den beißenden Wind noch ein bisschen mehr.

Während Daniel sich schon in unser Zimmer zurück zog setzte ich mich noch in den Gemeinschaftsraum der gleichzeitig auch der Gemeinschaftsraum für die Camper war, bis kurz nach Mitternacht die Lichter ausgemacht wurden.

 


Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)
Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)

Tagessroute: Villa La Angostura → Esquel (http://de.wikipedia.org/wiki/Esquel)

Tageskilometer: ca. 380 Km


Mi

07

Jan

2015

Ab durch die Windmaschine – Patagonien oder auch Windy Country…

 

Nach einer wirklich sehr erholsamen Nacht und einer auch sehr angenehmen und aufmunternden Dusche ging’s anschließend zum vom Hostel gesponserten Frühstück. Ich lass das mit dem Frühstück mal weg…es wird einfach nicht mehr besser auf den letzten Tagen… Aber der Kaffe war…ach ich lass es… ;-)

 

Der Morgen war einfach herrlich und begrüßte uns mit angenehmen 9 Grad während die Sonne aus allen Löchern strahlte. Grund genug sich ein bissel Sonnencreme ins Gesicht zu schmieren… Oder wie Daniel es ganz im Michelin Style handzuhaben pflegte sich zu dem Innenfutter der Moped Klamotten auch noch zwei Fleece Pulli unter die Jacke zu quetschen und die Winterhandschuhe raus zu kramen während die Heizgriffe auf höchster Stufe schon versuchten das Griffgummi vom Lenker zu brennen… ;-p

Bevor es in die Wildnis ging wurden die Tanks der Mopeds noch mit erstaunlich „günstigen“ 90 Cent Sprit geflutet. Das sollte reichen für die anstehenden 400 km. Dachten wir zumindest… ;-)

Die Landschaft war - welche Landschaft…? Es gab nichts einfach nichts zu sehen. Das Land war platt so platt da würde selbst Ostfriesland neidisch werden. Was macht man also am besten wenn das Auge nicht zu sehen hat, die Ohren vom lauten Sausen der Windgeräusche dermaßen gepeinigt werden das man nur mit Mühe überhaupt noch Musik hört und dazu in einer Schräglage fahren muss (wegen dem Wind) als wenn man permanent um eine irre enge Kurve fährt. Hmm… ich kann euch sagen was ich mache…die Kilometersteine mitzählen, den Schlaglöchern versuchen auszuweichen, (auch denen die nicht da waren um die Reifen auch auch gleichmäßig abzufahren ;-)) und laut und falsch alles mit zu singen was ich auch nur halbwegs noch von der Musik in meinem Helm mitbekomme. ;-) Ich bin für Tipps offen…also her damit… ;-)

 

Unsere erste und einzige Pause machten wir ungefähr auf halber Strecke in Tecka. Ein Ort wie geschaffen fürs durchfahren. Aber wir haben trotzdem ein kleines Päuschen für ein Käffchen eingelegt. Die Tanke, die einzige übrigens im Umkreis von 400 Km sprich von Esquel bis nach Sarmiento war dementsprechend gut besucht. Daniel hatte sich übrigens die Mühe gemacht die Wagenkolonne vor den Zapfsäulen zu zählen. Ein Bild das ein wenig an die Ölkrise der 70ér erinnerte. Das offizielle Ergebnis 44 Autos und Motorräder und das ganze gut zwei Blocks lang. Das ließ dann auch ernste Zweifel nach einem Nachtanken aufkeimen. Da es hier auch weit und breit das einzige Käffchen gab´s war die Entscheidung leicht gefallen hier zu bleiben. Sogar Wifi gab es man staune… ;-)

Die doch recht optimistische Einschätzung Daniels über den Spritverbrauch seiner Kleinen bezüglich der Reststrecke bis Sarmiento war wohl eindeutig geprägt vom Unwillen sich hier noch ne halbe Stunde für Sprit anzustellen. Wer kann ihm das verdenken angesichts der Mega langen Autoschlange. Einzig die Realität holte uns schneller ein als gedacht. Keine 50 km und die Reserve seiner Maschine ging an. Nu ja wir haben ja zumindest unsere Zusatzkanister. Aber es waren auch noch gut 180 Km bis Sarmiento . ;-P Also nichts wie runter vom Gas und mit gemütlichen hundert durch die sprichwörtliche Wüste. Wo Daniel doch diese Sightseeing Touren liebt… ;-)

Schotter so weit das Auge blickt...und das auf der Hauptstraße...
Schotter so weit das Auge blickt...und das auf der Hauptstraße...
Unser Hostel für heute...
Unser Hostel für heute...
Na wer hat denn da den Einkaufskorb gestiebitzt... ;-)
Na wer hat denn da den Einkaufskorb gestiebitzt... ;-)
 Heute war dann endlich mal die gute amerikanische Grillkohle fällig... ;-)
Heute war dann endlich mal die gute amerikanische Grillkohle fällig... ;-)

Sarmiento war…ja eigentlich wie so fast jedes Nest der letzten Tage. Für die Einwohnerzahl gesehen sehr zersiedelt und weiträumig. Die Durchgangsstraßen waren noch asphaltiert danach gab´s nur noch Schotter. Hier sogar bis zu den Achsen. ;-) Ein Zentrum oder eine Einkaufszeile suchte man hier leider vergebens. Dafür gab es ein Hostel und einen Supermarkt. Naja und eigentlich reichte das auch völlig. Das Hostel hatte einen Platz für uns und die Maschinen frei und der Supermarkt bot alles was der ausgehungerte Magen verlangte. So langsam wurde es Zeit die Holzkohle die ich seit nun mehr 3 Monaten - 15 Ländern und über 20.000 Km durch Nord- Zentral- und Südamerika auf meinen Soziussitz chauffiert habe dem Gott der Flamen zu opfern. Sprich grillen war angesagt. ;-) Gesagt getan und sogar das Wetter spielte mit. Daniel bekam sein Fleisch und unsereins genoss den Fisch.

Punkt, fertig…Tag aus…

 

Guats Nächtle euch… ;-)

 

 

Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)
Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)

Tagessroute: Esquel → Sarmiento

Tageskilometer: ca. 430 Km


Do

08

Jan

2015

Mach doch mal endlich einer das Fenster zu - es zieht… ;-)

Das Frühstück war wieder äußerst lecker. Klar haben uns ja auch selber drum gekümmert… ;-)

In der Nacht war es etwas frisch geworden und ein leichter Regen hatte die Maschinen nass gemacht. Leider hat es nicht genug geregnet um auch die Markierungen der Haushunde wegzuwaschen. ;-) Das geht jetzt aber schon seit Tagen so. Sobald ein Hund anfängt sein Revier zu markieren geht der nächste auch gleich bei. Nuja zum Glück muss ich den Reifen ja nicht dauernd anfassen… ;-)

 

Ansonsten eigentlich das gleiche Spiel wie gestern. Kaum oder nicht wirklich schöne Landschaft und ein ewiger Kampf mit dem Wind. Haben jetzt seit Tagen immer den Wind von rechts. Wenn´s so weiter geht dann fahr ich mir das Profil noch eckig… Der schönen neue Heidenau K60…;-) Danke dir Heino übrigens noch mal für dein Vorderreifen…der fährt sich einfach super und hält und hält… ;-)

Wie ihr unschwer auf der Karte erkennen könnt war die Tour heute bis Caleta Olivia wirklich sehr kurz. Aber ein kurzer Fahrtag muss ja auch mal sein… ;-) Allerdings haben wir die erhoffte Mehr Zeit durch die frühe Ankunft nicht wirklich nutzen können. Wir hatten heute eine wirklich sehr aufmerksame Touri Angestellte die uns nicht nur die Hostels anzeigte und für uns dort anrief. Sie erkundigte sich auch über unsere restliche Route und gab uns Tipps und Infos mit auf den Weg. Zu dem sprach sie auch noch Deutsch was du ganze Sache deutlich angenehmer gestaltete. Sehr angenehm…so einen netten Service hätte ich gern öfter. :-)

Ehe wir dann aber im Hostel eingecheckt waren und die Maschinen entladen hatten war es trotzdem schon fast 15 Uhr. Die Zeit rennt leider auch im Urlaub und gefühlt gerade am Ende der Tour. Leider hatten wir das leidige Thema Geld immer noch nicht lösen können. Wir versuchen schon seit wir in Argentinien sind Geld abzuheben aber kein Automat fühlt sich für uns zuständig. ;-) Ich hatte zum Glück noch eines an Bargeld von den ersten Tagen hier in Argentinien aber auch da  waren die letzten Peso bald ausgegeben. Wenn man alles Bar zahlt vom Tanken über die Hostels bis zum Essen dann geht das Geld hier weg wie warme Semmeln. Hinzu kommt das man nicht viel Geld auf einmal abheben kann und wirklich alles hier recht teuer ist. Die letzten beiden Tage haben wir uns mit dem tauschen unserer Dollar Vorräte über Wasser halten können aber auch das klappt nicht immer. Nach dem wir heute wieder drei Absagen von verschiedenen Geldautomaten bekommen haben bin ich dann noch mal zur Touri-Info. Und tatsächlich konnte mir die freundliche Angestellte auch diesbezüglich weiter helfen. Sie gab mir den Tipp mit einer französischen Bank. Die sei International und dort würde es vermutlich am ehesten klappen. Und tatsächlich diesmal spuckte der Automat endlich die erhofften und dringend benötigten Peso aus… :-)

 

Leider verschlechterte sich das Wetter zusehends und da die Stadt als solches auch nichts zu bieten hatte konnte ich mich endlich mal wieder um mein Reisetagebuch kümmern. Am Ende hat halt alles einen Sinn… ;-)

 


Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)
Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)

Tagessroute: Sarmiento → Caleta Olivia (http://de.wikipedia.org/wiki/Caleta_Olivia)

Tageskilometer: ca. 220 Km


Fr

09

Jan

2015

Zur Abwechslung mal Sturm und Regen…

 

So schön Patagonien an manchen Stellen auch sein kann. So langweilig und eintönig ist es an anderen Stellen… Zu sehen gab es nicht, gar nichts und als der Regen schließlich auch noch anfing sogar noch weniger zu sehen. Mit gefühlter Orkanstärke bei lauschigen 10 Grad haben wir uns die 470 km von Caleta Olivia bis nach Piedrabuena im Nieselregen durch die Wüste gekämpft. Es gibt schöneres kann ich euch sagen. Aber hey zumindest war die komplette Strecke geteert. Das ist doch auch schon was. ;-)

Weit und breit nichts zu sehen...
Weit und breit nichts zu sehen...
Das gab ne Dusche kann ich euch sagen...;-)
Das gab ne Dusche kann ich euch sagen...;-)

Piedrabuena hebt sich nun nicht wirklich von den übrigen Stätten in dieser Gegen ab. Klein abgelegen und ziemlich verlassen. Allerdings hatte es ein gutes Hotel zu einem leider auch guten Preis. Aber man gönnt sich ja sonst nichts oder anders ausgedrückt wir hatten keine andere Wahl. ;-)

 


Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)
Wo sind wir..? Hier sind wir... ;-)

Tagessroute: Caleta Olivia → Piedrabuena

Tageskilometer: ca. 470 Km


Sa

10

Jan

2015

Kleine Verschnaufpause…

 

Der Tag ist nun wirklich schnell erzählt…

Planänderung, statt heute weiter zu fahren nach El Calafate sind wir heut einfach mal noch einen Tag hier geblieben im netten, beschaulichen und übersichtlichen Piedrabuena. Welches wirklich mitten im nichts liegt. Während Daniel sich die Zeit mit einer kleinen Mopedrunde vertrieb. Machte ich einen kleinen Stadtspaziergang und kümmerte mich anschließend mal wieder um den Blog. So hatte jeder was zu tun. Das war´s….;-)

 

Guats Nächtle euch… :-)

 

 

Wär hätte das geglaubt hier gibts auch Kunst...
Wär hätte das geglaubt hier gibts auch Kunst...
Schön anzusehen aber wirklich Sch... kalt...
Schön anzusehen aber wirklich Sch... kalt...
Auch ähm Kunst...glaub ich zumindest...
Auch ähm Kunst...glaub ich zumindest...

So

11

Jan

2015

Mit Orkanstärke durch den Gefrierschrank…

Grrr....wer macht so was...? :-/
Grrr....wer macht so was...? :-/

Ich glaub wir sollten uns vielleicht doch morgens wieder einen Wecker stellen… ;-) Sind heute beide erst kurz vor neun wachgeworden. Und dabei hatten wir wieder heut wieder gut Strecke zu machen. Es würde zwar eine deutlich kürzere Strecke nach El Cafajate geben aber die wäre geschottert. Da Daniel aber schon so gut wie kein Profil mehr auf seinem Hinterreifen hat und sein rechter Stoßdämpfer undicht geworden ist und ständig Öl verliert haben wir uns für die längere Route untern rum entscheiden um das Material zu schonen. Nichts desto trotz Käffchen musste sein - Wat mut dat mud.. ;-)

 

Beim beladen der Maschine musste ich dann feststellen das mir doch irgend so ein Idiot, (sorry aber ein besserer Ausdruck fällt mir gerade echt nicht ein…) ein Stück aus der Seitenverkleidung geschnitten hat. Also besser gesagt aus dem Tigerfell den ich darauf gezogen habe. Na toll… :-( Ehrlich wie kommt man nur auf so eine Idee? Das ist ja nicht einmal Diebstahl um sich zu bereichern sondern einfach nur zerstören… Jetzt sind wir schon so weit gekommen, 16 Länder, fast fünf Monate und nie wurde bislang etwas gestohlen oder beschädigt und jetzt hier fast am Ende der Welt wo eh kaum noch ein Mensch wohnt… Schade schade… :-/

Falls ihr schon immer mal wissen wolltet wie das absolute Nichts aussieht...und so geht das Stunden/Tagelang - tausende Kilometer... ;-)
Falls ihr schon immer mal wissen wolltet wie das absolute Nichts aussieht...und so geht das Stunden/Tagelang - tausende Kilometer... ;-)

Die Sonnen ließ sich heute leider so gar nicht blicken, ganz im Gegensatz zu gestern. Aber hey dafür war auch der Sturm von gestern so gut wie Geschichte. Ich finde der Deal hat sich gelohnt. Es sollte allerdings nicht lange so bleiben… Keine fünfzig Kilometer weiter fing das gepuste wieder an und steigerte sich zu dem bislang schlimmsten Sturm der gesamten Tour. Die Temperaturen fielen dabei rasant von den ohnehin frischen 8 Grad auf lausige 1 Grad. Als wir nach den ersten zweihundert Kilometern wegen des nicht enden wollenden Nieselregens einen Stopp einlegten um nun doch die Regenklamotten raus zu kramen war Daniel schon so durch gefroren das er seine Finger trotz Winterhandschuhe und Griffheizung nicht mehr fühlen konnte. Und mit seinen Füßen sah es nicht besser aus. Aber auch mir wurde so langsam frisch. Immerhin hatte ich mich Klamottentechnisch seit dem Start unserer Tour in Canada nicht mehr verändert. Sprich Funktionsshirt und Jacke offen wie immer… So langsam könnte ich aber auch mal die Lüftung schlitze zu machen oder das Steppfutter rein machen. Wird frisch hier. Fast noch schlimmer als die Temperaturen ist aber der wirklich brutale Wind. Ich musste deshalb heute tatsächlich bis auf 100 Km/h runter weil die Maschine von dem Wind quer über die regennasse Fahrbahn geschoben wurde. Und damit meine ich seitlich verschoben als wenn die Maschine auf einer Eisfläche stehen würde. ;-) Apropos Eis…ich musste auch zweimal schauen aber mir sind heute tatsächlich vor Kälte und Wind die Regentropfen auf dem Visier zu Eiskristallen gefroren… Ok dachte ich – jetzt ist es wirklich kalt. ;-) Auch die Betty war wohl der Meinung und versuchte meine Aufmerksamkeit ständig auf das Display mit der Eiswarnung zu lenken. So kämpften wir uns dann mit gefühlter 45 Grad Schräglage wegen des Sturmes und dem Schneeregen nahe dem Gefrierpunkt La Cafajate entgegen. Ja ja das sind dann die nicht so angenehmen Seiten der Tour. Aber sie gehören nun mal auch dazu. Aber trotzdem mal gefragt…wer von euch möchte nun immer noch mit uns tauschen… ;-p

El Calafate - Pucon - Villa La Angostura…? Irgendwie sehen sie sich Orte so verdammt ähnlich das man sie getrost austauschen könnte. Nein nicht unschön ähnlich sie haben schon ihren Reiz. Aber halt doch beliebig austauschbar, eine Tourihochburg wie die andere.

Die etwas umfangreichere Suche heute bezügliche eines passenden Hostels zog sich leider ein wenig war am Ende aber von Erfolg gekrönt. Nicht wirklich eine ausgesprochene Perle und sie wird mit Sicherheit auch noch in die Top einhundert unserer Übernachtungen aufgenommen. Aber sie war dafür immerhin günstig und hatte alle Kriterien erfüllt. Deren da wäre - Wifi, Parkplatz für die Motos und Aqua Caliente…

Heute gönnten wir uns mal ein richtig anständiges Abendmals in Form eines Büfett Essens. Nicht günstig aber lecker. Und ja an mir haben sie definitiv nichts verdient… ;-)

 


Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Piedrabuena → El Calafate

Tageskilometer: ca. 490 Km


Mo

12

Jan

2015

Betty auf Solo Tour… :-O

 

Ok heute durfte dann auch mal offiziell ausgeschlafen werden, anders als gestern… ;-)

Daniel war so nett und hat sich ums Frühstück gekümmert während ich noch die Vorteile einer heißen Dusche genoss. Dafür hab ich mich dann aber auch um den Abwasch usw. gekümmert. ;-)

Wifi und Frühstück passen meiner Meinung nach sehr gut zusammen. Allerdings muss man aufpassen die Zeit dabei nicht gänzlich aus den Augen zu verlassen – so wie wir… ;-)

 

So war es denn dann auch schon fast Mittag als wir zum nahe gelegenen …..Gletscher aufgebrochen sind. Wie immer war es heftig windig und uns schlug eine steife Brise entgegen sobald wir die schützende Stadt verlassen hatten. Aber kein Vergleich zu gestern. Zumal ohne Koffer und Gepäck. Also alles easy. Die Landschaft zeigte sich mit ihren weißen Gipfeln und ihren blau/grünen Seen von einer Seite die ich die letzten Tage schon schmerzlich vermisst hatte. Deshalb legten wir auch einige Fotostopps auf dem Weg ein. Bei dem starken Wind bin ich mir allerdings nicht sicher ob die Fotos auch wirklich was geworden sind. ;-)


Na dann spielen wir doch mal ein bissel "Der der mit dem Eis Spielt..." ;-)
Na dann spielen wir doch mal ein bissel "Der der mit dem Eis Spielt..." ;-)

Bevor wir allerdings den Gletscher bestaunen durften mussten wir erst mal hinein in den Nationalpark. Gleich am Eingang des Parks wartete allerdings ein scheinbar sehr armer und unterbezahlter Ranger auf uns. 215 Peso wollte er doch tatsächlich über den Tisch gewandert sehen um uns den Zutritt zu seinem Parkt zu gewähren und das pro Nase. Das sind dann schon mal stolze 21 Euronen. Aber was hilft´s…

Bis zum Gletscher waren es dann noch mal gut dreißig Kilometer. Unterwegs gab es immer mal wieder einige Aussichtspunkte von dem man aus das spektakuläre Panorama aus genießen konnte. Bis ran an den Gletscher durfte man aber nicht fahren. Schon einige Kilometer wurden wir auf einen Parkplatz gelenkt und auf einen Shuttlebus verwiesen der uns hoch bringen sollte. Im Nachhinein keine so schlechte Idee. Oben war es recht beengt und für einen netten Schnappschuss mit der Betty gab es eh keine wirkliche Aussicht. Zu Fuß konnte man dagegen den halben Hang erkunden. Kilometer um Kilometer waren Wege und Gittersteige angelegt worden. Vorteil so verliefen sich ein wenig die Menschenmassen auf dem Gelände. Die Aussicht war wirklich toll. Der Gletscher lag buchstäblich mit seiner ganzen gewaltigen Größe direkt vor der Nase. Schon echt faszinierend ein solches Naturschauspiel. Hier und da brach immer mal wieder ein Stück und schlug laut klatschend ins Wasser. Nach gut einer Stunde machten wir uns dann auf den Heimweg. Da ich unterwegs noch einige Fotostopps einlegte fuhr Daniel schon mal voraus da er mit seinem Reifen eh nicht mehr so schnell vorwärts kam.

 

Wie ihr ja wisst scheue ich für euch weder Mühen noch Kosten um steht’s eine interessante und spannende Blogstory zu bieten… Also hab ich mir gedacht ich teste heute für euch doch mal wie es sich anfühlt wenn man mit über hundert Sachen von der Maschine absteigt und was meine Sturzbügel und die anderen Sicherheitseinrichtungen die ich so an der Betty verbastelt habe dazu sagen… Ähhh…nein so mutig bin ich dann doch wieder nicht…zumindest nicht von allein… ;-)

 

Aber eins nach dem anderen… Ich bin also gerade auf dem Rückweg vom Gletscher nach La Cafajate. Fahre zügig aber nicht schnell um Daniel vielleicht noch vor dem Hostel abzufangen. Komme also von der Landstraße und biege mit der Betty in die letzte leichte Kurve vor der Innenstadt. Auf meiner Fahrbahn nehme ich wie nebenbei eine große Wasserlache war welche die gesamte rechte Straßenseite  bedeckt, zumindest glaubte ich bis dahin das es eine Wasserlache wäre. Nehme sogar noch das Gas weg um mich durch rollen zu lassen. Auf einmal zieht’s mir plötzlich und ohne Vorwarnung das Vorderrad weg und schlägt bis fast zum Anschlag durch. Ich reagiere und ziehe den Lenker rum. Doch ich merke dass ich keinerlei Gripp auf dem Reifen habe und sich der Lenker ohne jegliche Gegenwehr wieder rum bis fast zum Anschlag durchziehen lässt, nur diesmal zur anderen Seite. Wie aufs Stichwort sackt nun auch mein Hinterreifen unkontrolliert unter mir weg. Ich versuche noch durch Gas geben die Maschine wieder in die Spur zu bekommen doch der Reifen dreht glatt durch ohne jede Haftung. Reflexartig verlagere ich das Gewicht noch auf die andere Seite doch die Maschine hat sich schon längst entschieden was sie möchte. Und so kann ich den Sturz nur noch verzögern aber nicht mehr verhindern und sie wenigstens in die richtige Richtung lenken. Dann legt sich die Betty schon auf die Seite. Zumindest hatte ich es geschafft durch die Verlagerung den Aufprall etwas zu mildern so dass sie nicht mit voller Wucht auf den Asphalt geknallt ist. Ich Stoße mich ab und für einen kurzen Augenblick bleibt mir echt die Luft weg dann rutsche auf meinem Allerwertesten der Maschine hinterher…

Man sagt ja immer das einem in solchen Augenblicken das Leben einen Logenplatz für die eigene Vorstellung bietet - ein Best off  so zusagen…und ja da gab´s ne Menge Bilder auf einmal…;-)

Und wenn’s nach mir geht ich bin bereit für ein Fortsetzung… ;-)

 

Das nächste was ich sehe ist die Betty wie sie auf der Seite liegend mit einem riesigen Funkenregen hinter sich herziehend versucht mit ihrem Sturzbügel die Straße umzugraben. Und ich denke nur man was wäre das für ein geiles Foto… Ehrlich - und ja klar danach auch gleich ach du Sch… hoffentlich überlebt das die Maschine… Ich rutsche und rutsche – gefühlt ne halbe Ewigkeit. Noch bevor ich richtig zum liegen gekommen bin springe ich auf und sprinte der Maschine hinterher. Die ist immer noch am rutschen und sieht aus als wenn sie Werbung machen würde für Sylvester Feuerwerk. Irgendwas schmirgelt sich dermaßen auf dem Asphalt auf das sie einen mannshoch Funkenflug hinter sich her zieht. Kurz bevor ich sie erreiche bleibt sie dann auch liegen. Wenn ich schätzen sollte…so knapp hundert Meter dürfte ihre Solo Tour gewesen sein. Aber Glück gehabt der Versuch sie gerade der Straße zu stoßen hat funktioniert. Nicht auszudenken wenn sie während ihre Rutschparty am Bordstein oder der Leitplanke gelandet wär. Der Motor läuft noch und das Hinterrad dreht noch fleißig runden. Fürs erste doch nicht die schlechtesten Zeichen… Also Motor aus, Seitenständer ausgeklappt (die Gute hatte sich ja nach rechts gebettet…) und mit Hilfe eines freundlichen Helfers auf Gummi gestellt. Wo der so schnell herkam weiß ich im Nachhinein auch nicht. Lange bleibt so ein Crash ja nie unbemerkt und Schaulustige gibt überall. Ein erster kurzer Überblick besagte das es diesmal mit Putzen allein nicht getan wär. Der rechte Sturzbügel war bis auf die Hälfte abgeschliffen, genauso die stabile Stahlverstrebung für die Handprotektoren. Auch der Kardanschutz hatte seine Arbeit gemacht und geschützt was ihm anvertraut ist. Sowohl der Motor Sprich der Ventildeckel noch der Lenker als auch der Kardan haben bei dem Sturz auch nur einen Kratzer abbekommen. Ich war noch nie so froh dass ich mich für diesen zusätzlichen Schutz entschieden habe. Die Tour wäre so mit Sicherheit noch vor dem Ende zu Ende gewesen. :-I

An dieser Stelle gebührt auch nochmals ausdrücklichen Dank an die Firma Wunderlich die mich freundlicherweise mit vielen Anbauteilen aus ihrem reichhaltigen Sortiment gesponsert hat. Mit dabei waren halt unter anderem auch die Zusatzstürzbügel, der Lenker- und Griffschutz sowie der Kardanschutz der mir grad echt die Maschine und somit auch die Tour gerettet hat. Will mir echt nicht ausmalen wie das ohne ausgegangen wäre.


Die Straße war leer und wo das Öl hergekommen ist wird sich wohl nie heraus finden lassen. Vielleicht hat jemand ne Motorpanne gehabt oder ich würd mich auch nicht wundern einen Ölwechsel auf der Straße gemacht und versucht das mit ein paar Litern Wasser wegzuspülen. Und dabei aus einer kleinen Pfütze einen ganzen See gemacht. Seis drum, Argentinien ist nicht Deutschland hier haste dann halt Pech und musste sehen wie de klar kommst.

 

Im Hostel hab ich die Betty natürlich noch mal genauer unter die Lupe genommen. Und ich muss echt sagen Hut ab die Anbauteile haben ihre Arbeit gemacht. Der Betty wurde nicht ein Haar gekrümmt. Sieht echt schlimm aus fürs Auge aber topp der Schutz hat gehalten. Und mal ehrlich was will man mehr… ;-) Alles Supi. Ich hab sie auch gleich mal an den Rechner angeschlossen. Aber außer den Fehlermeldungen das ASC und des ABS wegen des differenten und unplausiblen Drehmomentes alles im Grünen und ohne Beanstandung.

Also gleich zum nächsten Test…? ;-) Ne ne… reicht erst mal fürs erste. :-p

 


Tagessroute: La Cafajate → Gletscher

Tageskilometer: ca. 170 Km


Di

13

Jan

2015

Chile die ähm...ja die dritte… ;-)

 

Den wirklich frühen Start haben wir heut wieder nicht hingelegt. Ich glaub das kriegen wir auf der Tour auch nicht mehr gebacken… ;-) Aber was soll´s wir sind ja schließlich im Urlaub. Genießen wir also einfach das ausschlafen und das gemütliche Frühstück. ;-)

 

In Anbetracht Daniels Hinterreifen und seines defekten Federbeins hatten wir vor nicht mehr schneller als 90 max 100 zu fahren. Rechneten wir noch ein zwei Pausen, den Grenzübergang und die Fähre hinzu so würden sich die knapp 500 Km heute wohl ziemlich hinziehen. Und so war es dann auch… ich glaub so spät waren wir lange nicht mehr in Hostel gelandet. Halb acht zeigte die Uhr als wir unser Zimmer belegten.

Landschaftlich war sich Patagonien heute wieder treu geblieben. Es gab leider wieder nichts zu sehen wirklich nichts und das war schon aufgerundet und schön geredet. Auch wenn ich einer leeren Landschaft Perse nicht ihren Reiz absprechen möchte so hatte diese hier leider nichts zu bieten fürs Auge. Mag aber auch gut sein das das unsere schon ein wenig verwöhnt wurde auf unserer Tour. ;-) Auch der Wind oder besser gesagt Sturm erfreute sich heute wieder besonderer Beliebtheit. Ich glaub ich fahr meinen Reifen hier echt noch eckig. Mal ganz zu schweigen von dem Spritverbrauch und dem Krach in dem Helm der durch die Windgeräusche entsteht.

 

Die Border von Argentinien nach Chile war nun unsere vierte zwischen den beiden Ländern und wird auch nicht unsere letzte gewesen sein. Erfreulicherweise teilen sich Argentinien und Chile hier wieder einen Grenzübertritt was die Bürokratie und die entsprechenden Wartezeiten deutlich verkürzte. Leider hatte sich derweil das Wetter wieder verschlechtert so dass wir unsere Weiterfahrt bei fünf Grad und Regen antreten mussten. Also mal wieder in die geliebten Regenklamotten gequetscht… ;-)

...mit viel Anlauf vielleicht...? ;-) Beim Warten auf die Fähre...
...mit viel Anlauf vielleicht...? ;-) Beim Warten auf die Fähre...

Weit sind wir danach erst mal nicht gekommen. Dann mussten wir auf die Fähre warte die uns rüber zur Insel bringen sollte. Auch wenn´s mir nicht gefiel aber Daniel hatte recht das er sich an der langen Autoschlange die dort schon wartete vordrängelte. Wir wären sonst bestimmt erst mit der nächsten oder übernächsten Fähre mit gekommen. Das hieße unterumständen mehr als eine Stunde warten. Bin im vordrängeln aber nicht so gut. Hab bei so etwas immer ein schlechtes Gewissen den anderen Wartenden gegenüber. Die Fahrt rüber zur Insel ging recht fix und kostete mit 4500 CLP (ca. 6,50 Euronen) nicht die Welt. Danach brauchten wir nur noch die gut 60 Km bis ins nächste kleine Nest und uns ein Nachtquartier suchen. Mit etwas Geduld, etwas Glück und der Hilfe ein paar netter Einheimischer sind wir aber schließlich fündig geworden. Leider ohne Wifi und ohne anständiges Essen aber alternativlos halt was anderes gibt’s hier wirklich nicht.



Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: El Calafate → Cerro Sombrero

Tageskilometer: ca. 470 Km


Mi

14

Jan

2015

Auf auf – die letzten Kilometer bis Ushuaia... :-)


Schweinekalt war es beim Aufstehen. Die Heizung war aus und die Holzlaube hatte sich über Nacht schnell ausgekühlt. Mich wunderte das sich kein Eis an den Fenstern gebildet hat. Überhaupt kam es mir vorkam als wenn es drinnen kälter war als draußen. Eine warme Dusche vertrieb aber die morgendliche Kälte und sie Müdigkeit. Das Frühstück war bescheiden aber ok

Immer dem Schotter nach... :-)
Immer dem Schotter nach... :-)

San Sebastian wo die Grenze zu Argentinien verlief war noch gut 120 Km entfernt. Da uns unserer Karte aber eine asphaltierte Straße versprach sollte die Strecke aber schnell zu schaffen sein.

Leider hielt die Wirklichkeit nicht was die Karte versprach. Keine zehn Kilometer weiter war dann plötzlich die Straße zu Ende und weiter ging’s nur noch durch Baustellen und Schotter. Über 40 Kilometer lang. Wobei die Baustellen mit ihren schlechten Umleitungen deutlich unangenehmer waren als die eigentliche Schotterpiste die wir im Anschluss noch bis zur Grenze hatten. Die Border überraschte mal wieder mit zwei Grenzstationen. Auf der Chilenischen Seite dauerte es mal wieder ewig bis wir an der Reihe waren. Hatten wohl gerade Pech und einige Reisebusse vor die Nase bekommen. Dafür lief´s auf der Argentinischen Seite später umso schneller. ;-)

 

Daniel musste mal wieder dringend tanken. Wie praktisch das sich eine gleich direkt hinter der Grenze von Argentinien befand. Blöd nur das sie nur Bargeld akzeptierten und dann auch nur einheimische Peso und ein Geldautomat weit und breit nicht zu finden war. Also hab ich meine letzten argentinischen Peso in den Tank versenkt in der Hoffnung dass es noch bis Ushuia reichen würde. Mit der Bargeld Versorgung ist das aber hier in Argentinien und Chile aber auch so was von schwierig. Geldautomaten gibt es nur in den größeren Stätten und auch dann gibt es gefühlt nur an jeder zehnten Bargeld ausgezahlt. Am meisten hat man mit internationalen Banken Glück aber halt auch da nicht immer. Allerdings ist auch da das Limit auf 1500 Peso pro Tag und Transaktion beschränkt. Das sind ungefähr 150 Euronen. Da hier überall nur Bargeld akzeptiert wird könnt ihr euch denken wie lange der Vorrat an Bargeld hält wenn man jeden Tag Schlafen, Essen und Übernachtung davon bezahlen muss. Und der Standard liegt hier fast so hoch wie bei uns in Deutschland was die Preise betrifft. :-/

Ich hatte schon befürchtet dass sich die Einöde bis nach Ushuia ziehen würde. Aber hey was für eine Überraschung gute 150 Km vor dem Ende der Panamericana fing die Vegetation plötzlich wieder an dem Auge wohl zu gefallen. Dichte Wälder, schneebedeckte Gipfel, saftige Täler glasklare Flüsse… Alles was dem ausgehungerten Auge schmeichelte. Wenn man es nicht besser wüsste glaubte man sich glatt in den Rockys  Eine wirklich schöne Landschaft man wusste nach den vielen hunderten Kilometern an Einöde plötzlich nicht mehr wohin man zuerst sehen sollte.

Ushuia war voll, voll mit Touris. Die Touristeninformation bestätigte uns das dann auch gern wortreich auf unsere Frage nach einem freien Hostel Platz. Zwei Alternativen hatte sie allerdings noch wovon sich im Nachhinein nur die eine noch als nicht voll belegt erwies. Das noch freie Hostel war soweit ok verlangte aber umgerechnet 20 Euronen pro Nase im Dorm - sprich Schlafsaal.  Entschieden haben wir uns deshalb letztlich für ein Doppelzimmer in einer privaten Pension. Das lag mit fünf Euro mehr pro Nase nicht wesentlich über dem Hostel hatte aber deutlich mehr Privatsphäre und auch deutlich mehr Platz. Leider hatten sie kein Plätzchen für unsere Bikes. Aber ein freundlicher Nachbar den wir angesprochen haben bot uns seinen Vorgarten als Parkplatz für die Maschinen an. Das passt… ;-)

Schilti ist angekommen...am Ende der Welt... :-)
Schilti ist angekommen...am Ende der Welt... :-)

...und auch wir habens geschafft und sind am Ziel unserer Tour in Feuerland angekommen... ;-)
...und auch wir habens geschafft und sind am Ziel unserer Tour in Feuerland angekommen... ;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Cerro Sombrero → Ushuaia

Tageskilometer: ca. 440 Km


Do

15

Jan

2015

Das Ende vom Ende der Panamericana – Lapataia oder auch Feuerland an seinem südlichsten Zippfel…

Nach dem Frühstück sind wir zum nahgelegenen Parque National Tierra del Fuego aufgebrochen wo das offizielle Ende der Panamericana liegt. Dieses Vergnügen lassen sich die Argentinier mit 140 Pesos pro Nase aber auch gut bezahlen. An sich als Eintritt für den Nationalpark gedacht. In der Praxis wird der Park aber von fast allen Besuchern nur zum besichtigen des Endes der Route genutzt. Die letzten 20 Km waren geschottert, aber das sind wir ja nun gewohnt. Für Daniels Reifen und seine Kette leider kein Vergnügen von seinem defekten Stoßdämpfer mal ganz abgesehen. Hoffen wir mal das seine Kleine die restlichen paar Kilometer bis Punta Arenas morgen noch durch hält… ;-)

Ein Muss auf jeder Panamerica Reise - das Schild vom Ende der Route...
Ein Muss auf jeder Panamerica Reise - das Schild vom Ende der Route...
Aussicht inklusive...
Aussicht inklusive...

Den Disput am Nachmittag mit den Hospidaje sprich Pensions Besitzern möchte ich lieber nicht im Einzelnen erörtern. Sehr unschön. Ausgangspunkt war das nicht vorhandene Wifi. Welches so gut wie nirgends und erst recht nicht auf dem Zimmer funktionierte. Eskaliert ist die Geschichte schließlich weil sie wahrscheinlich ihren Mittagsschlaf abhalten wollten und wir aus dem Gemeinschaftsraum sollten. Was wir aber mangels Sprachkenntnisse, die beiden nuschelten aber auch schrecklich nicht sofort verstanden. Nu ja bei den ganzen Hostels die wir in den letzten Monate so hatten musste es wohl früher oder später mal eins geben bei dem es auch mal Stress gab. Nicht schön aber seis drum.

 

Zum Abend hin so gegen acht hatten wir uns mit Marc einem Reportern vom „Freemens´s World“ einem deutschen Abenteuer Magazin und Luis seinem Brasilianischen Kameramann verabredet. Geplant war ein ausführlicher Bericht über den Mythos Ushuaia und die Menschen die diese beschwerliche Reise ans Ende der Welt auf sich genommen haben. Und was passt da natürlich besser als ein paar Motorradfahrer die gleich noch die gesamte Panamericana gemeistert haben. ;-) Die nächsten Stunden konnten wir beide also von Herzen von unseren Erlebnissen der letzten Monate berichten während Marc eifrig den Stift schwang und seinen Notizzettel füllte. Ein angenehm kurzweiliger Abend wie ihr euch denken könnt. Später sind wir dann noch beim Irish Pub vorbei und haben den Abend beim Bierchen ausklingen lassen. Soweit also zum Fahrfreien Tag… ;-)

 

Ich wünsch euch was…guats Nächtle. :-)

 


Tagessroute: Ushuaia → Parque National Tierra del Fuego

Tageskilometer: ca. 60 Km


Fr

16

Jan

2015

Vorletzer Fahrtag – der Countdown läuft… ;-)


Pünktlich 9:30 Uhr standen wir fertig gepackt mit den Maschinen und startklar vor dem Hostel. Natürlich nicht ohne vorher noch in aller Ruhe gefrühstückt zu haben. ;-) Pünktlich wie wir waren auch Marc und Luis vor Ort um uns in Empfang zu nehmen. Ein nettes Hallo eine nette Begrüßung allerseits und dann ging´s auch gleich los. Für die besprochene Foto-Session  folgten wir ihnen zu einer etwas außerhalb gelegenen und landschaftlich sehr schönen Strecke. Perfekt für eine paar schöne Aufnahmen. Vor Ort wurden dann natürlich erst mal die Bikes von den beiden gauner inspiziert und bestaunt. Das Equipment die ganzen An- und Umbauten…alles was die Bikes halt ausmachen.

Bin ja schon mal auf die Fotos vom Profi gespannt...
Bin ja schon mal auf die Fotos vom Profi gespannt...

Die Foto-Session an sich dauerte vielleicht eine Stunde und so angenehm kurzweilig das es mir deutlich kürzer vorkam. Anschließend machten wir uns auf den Weg Richtung Border Chile. Die Grenzvormalitäten sind für uns nun mehr als Routine und gerade zwischen Argentinien und Chile sind wir nun zum sechsten Mal unterwegs. Also kein Problem. Nach den gerade bewältigten knapp 300 km Beton Road von Ushuaiha bis zur Grenze erwarteten uns die nicht überraschenden 120 km Schotter bis Cerro Sombrero. Und wie schon bei der Hinfahrt war nicht die Schotterpiste an sich der unangenehme Teil sondern nur die 40 km lange Baustelle mit ihren tiefen Sand und Schotterpisten. Die dazu noch aufgeweicht durch den Sprengtruck der dem Staub den Kampf angesagt hatte teilweise tief im Schlamm versank. Aber so ist das nun mal auf so einer Tour. Man muss nehmen was vor den Reifen kommt. ;-) Daniels kaputtes Federbein und speziell sein schon abgefahrener Hinterreifen freuten sich darüber natürlich besonders.

...immer Richtung Süden bis - ja bis es nicht mehr weiter geht...
...immer Richtung Süden bis - ja bis es nicht mehr weiter geht...

Wie befürchtet war das Hostel in Cerro Sombrero schon voll. Die Bank hatte auch schon zu und einen Geldautomaten gab es nicht in dem kleinen Nest. Und ach ja Daniel hatte sich einen Platten geholt. Irgendwo auf den letzten Kilometern muss er sich wohl einen Nagel in seinem Hinterreifen eingefangen haben. Aber halb so wild. Genauso schnell wie er sich den Nagel eingefangen hat so schnell wurden wir das Problem auch wieder los. Gleich neben unserem Hotel lag die Werkstadt des Reifenflickers der das Problem in nicht mal einer halben Stunde aus der Welt schuf. Moped aufgebockt, Reifen ausgebaut, Mantel abgezogen, Schlauch geflickt und wieder eingebaut. Und ruck zuck stand die Kleine wieder auf den Reifen. Unser Hotel war beim ersten Besuch schon nicht das wahre und der Eindruck wurde durch unseren erneuten Besuch nur noch bestärkt. Aber alternativlos da es weit und breit absolut nichts anderes gab. Aber immerhin war das Essen diesmal besser. Nein nicht gut – aber zumindest besser. :-/

Der Neumatico Doc bei der Arbeit...
Der Neumatico Doc bei der Arbeit...
...ab jetzt hieß es warten...
...ab jetzt hieß es warten...
...und schon kann er wieder strahlen... ;-)
...und schon kann er wieder strahlen... ;-)

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Ushuaia → Cerro Sombrero

Tageskilometer: ca. 440 Km


Sa

17

Jan

2015

Unser wirklich allerletzter Fahrtag (…auf dieser Tour… ;-))

 

Bloß keinen Stress an unserem letzten (Fahr-)Tag… Also kein Wecker der Natur ihren Lauf lassen und warten bis der letzte Traum ausgeträumt und die Augen von alleine aufgehen. ;-) Das nun schon zur Gewohnheit gewordene Pfeifen des Windes war denn auch das erste was mich so langsam zurück in die Wirklich riss. So schön der Gedanke an eine heiße Dusche am frühen Morgen war so sehr verflog dieser sobald ich darunter stand… Seit froh das ich euch den Geruch nicht mit rüber schicken kann. ;-) Da half auch kein noch so gut riechendes Duschgel. Danach war schlimmer als vorher nur nasser… :-/ Das nicht wirklich üppige und auch nicht wirklich günstige Frühstück konnte darüber leider auch nicht hinweg helfen. ;-) Aber nett sind sie die Herbergs- Ältesten. ;-) Haben sich wirklich gefreut als wir nun schon das zweites Mal an ihrer Tür geschellt haben. :-)

...startklar für die letzten Kilometer unserer Panamericana Tour...
...startklar für die letzten Kilometer unserer Panamericana Tour...

Und danach ein letztes Mal packen. Ein schon so zur Gewohnheit gewordener Handlungsablauf. Fünf Monate, das heißt fast 150-mal alles zusammen suchen ordentlich zusammen packen und auf der Betty verstauen. Der Vorteil alles hat seinen festen Platz man muss nicht überlegen wo was hin muss und es spart viel Zeit und ein weiterer unschätzbarer Vorteil da fällt auch das kleinste Teil auf das fehlt oder fehlen könnte. ;-) Ein letztes Mal auch in die so vertrauten Moped Klamotten. Die mir mittlerweile sind wie ein zweite Haut. Extrem bequem und dazu echt strapazierfähig und robust. Und wie ich beim Sturz fest stellen konnte  - einem echt die Pelle am Arsch retten kann… ;-p Außerdem gehören Staub und Dreck einfach zum Abenteuer-Outfit…dementsprechend sind die Klamotten nie wirklich dreckig sondern wurden höchstens zweckentsprechend benutzt. ;-) Zudem muss man sich keine Gedanken machen was man anziehen soll. ;-)

Ein herrlich kurzer Fahrtag…nicht viel mehr als zweihundert Kilometer… Sehr schön so als Abschluss. :-) Bis zur Fähre waren es gerade mal 35 Km und dementsprechend schnell waren wir auch da. Dann rüber auf ´s Festland und die letzten knapp 170 km bis Punta Arenas noch mal richtig genossen… :-)

Zum Schluß konnten wir nur noch die Taschentücher rausholen und hinterher winken...
Zum Schluß konnten wir nur noch die Taschentücher rausholen und hinterher winken...
Hier tat sich erstmal lange garnichts...und dann war doch nur wieder winken angesagt...
Hier tat sich erstmal lange garnichts...und dann war doch nur wieder winken angesagt...
...beim vierten Versuch kamen wir dann auch endlich mit...
...beim vierten Versuch kamen wir dann auch endlich mit...

Ach ja da war ja noch was…stimmt ja die Fähre…also so schnell ging´s dann doch nicht… Als wir zum Anleger vorfahren sehen wir die Fähre noch am Anlegeplatz die letzten LKW auf nehmen. Perfekt dachten wir da passen wir doch locker noch mit drauf. Aber denkste kaum ist der letzte Truck auf dem Deck geht die Luke zu und ab geht die Post…ähm ich meine Fähre. Ok dann halt die nächste. Kaum ein paar Meilen entfernt konnte man sie auch schon deutlich ausmachen. Kann also nicht so lange dauern. Also die nächste Fähre legt an und ruck zuck sind auch alle Fahrzeuge von Deck. Der Einweiser bequemt sich nach vorn auf uns zu und meint fahrt doch mal kurz zur Seite damit die PKW schon mal vorfahren können. Kein Problem dachten wir. Mopeds werden ja meist als Lückenfüller bei den Fähren benutzt. Also erst die Autos dann wir. Aber denkste…kaum war mit dem letzten Wagen die Ladefläche der Fähre zugequetscht ging abermals die Lucke vor unseren Augen zu und wech war die Kahn. Dabei haben wir grad noch Witze gemacht dass sie uns vergessen könnten… :-I Nach einer gefühlten Ewigkeit ist dann auch schon wieder die erste Fähre vor Ort und am anlegen. Das Entladen geht wie immer recht zügig…und dann…nix passiert. Das ganze Deck ist wie ausgestorben. Alle außerdem Steuermann den man noch in seiner Kanzel sehen kann sind wie vom Erdboden verschlungen. Ich sag noch so aus Scherz zu Daniel die machen jetzt bestimmt erst mal Mittag. Und wirklich eine gute halbe Stunde passiert gar nichts. Während hier duzende PKWs und LKWs warten… Nach gut 30 Minuten kam wieder leben ins Spiel. Allerdings ließen sie nun zuerst die LKWs aufladen. Auf die Frage ob wir uns denn dazwischen quetschen könnten mit den Bikes antwortete er nur lapidar nein da sind Gefahrgut Transporter dabei also keinerlei PKWs Motos oder sonstiges… Als ob jeder Tanklaster einer Zeitbombe gleichkäme… :-I So legte auch die Fähre ohne uns ab dabei war sie so gut wie halb leer. Wenn wir nicht langsam mal aktiver ans Werk gehen würden säßen wir hier wahrscheinlich morgen noch fest. So warteten wir bei der nächsten Fähre gar nicht erst ab ob wir nun drauf durften oder nicht sondern fuhren einfach drauf los. Mit Erfolg wohlbemerkt. ;-)


Unterm Strich haben wir trotzdem für die zwanzigminütige Fährverbindung über drei Stunden gebraucht. Soweit also zum kurzen Fahrtag. Halb zwei war es als wir von der Fähre gekommen sind da wollten wir eigentlich längst in Punta Arenas gelandet sein. Naja wie gesagt kein Stress am letzten Fahrtag… ;-)

Die letzten paar Kilometer auf unserer Panamericana Tour liefen dafür recht angenehm und stressfrei. Und wenn man mal vom Wind absah war es auch eine schöne letzte Strecke. Punto Arenas überraschte erst mal mit seiner Größe. Hier unten gibt nicht viel große Orte. Zielstrebig sind wir gleich zur Touri Info durch gefahren und haben uns mit den aktuellen Hotel Adressen versorgt. Und siehe da das Glück war uns hold…gleich das erste Hoster ein Treffer. Parkplatz, Wifi und ein Privat Room, und das zu einem wirklich passablen Preis. Wow so viel Glück hatten wir lange nicht mehr auf Anhieb. Nach deinem kleinen Abstecher in die Innenstadt mit gleichzeitigem Abendessen trafen wir bei der Rückkehr im Hostel gleich noch auf Gianmorco und seine Freundin Kathie. Über die beiden sind wir im Netz bei der Suche auf einen oder mehrere Mitreisende für unserern halb leeren Container gestoßen. Zusammen wollen sie mit uns am Montag ihre dicke Ural im Container verladen. So ein Zufall. Und dazu noch perfekt. Da Gianmarco perfekt spanisch spricht konnten wir mit ihm gleich die letzten Vormalitäten für die Verladung am Montag klären. Super so hab ich´s gern… ;-)

 


Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Cerro Sombrero → Punta Arenas

Tageskilometer: ca. 220 Km


So

18

Jan

2015

18/01- 24/01/2015 Unsere letzten Tage unter der Sonne Südamerikas…

Ich bin mal so frei und fasse die letzten Tage in denen nun nicht mehr wirklich viel Aufregendes passiert ist zusammen und etwas kürzer… ;-) Ach was soll´s ich mach das jetzt einfach mal… ;-)

 

Nach dem ich mich für euch mal wieder die halbe Nacht um die Ohren geschlagen habe um den Blog zu aktualisieren und euch auf den laufenden zu halten. War es mit dem frühen Aufstehen etwas gelaufen. Keine Angst – das überaus leckere und reichhaltige Frühstück konnte ich trotzdem abgreifen. ;-) Heute stand nicht allzu viel auf der TuDu-Liste. Tasche packen für den Flieger bzw. die Heimreise und das war´s eigentlich schon. Und tatsächlich…nach einigem hin und her haben wir es dann beide tatsächlich geschafft uns soweit einzuschränken das wir jeweils nur noch mit einem Rucksack bewaffnet die Heimreise antreten konnten. Ok als wirkliches Handgepäck würde das nun nicht durch gehen aber auf den ersten Blick… ;-) Naja immerhin haben wir heute Sonntag und bis wir in der Heimat ankommen vergeht auch schon wieder fast eine Woche.

 

Der Rest des Tages war eine sehr angenehme und interessante Smalltalk Mischung mit vielen verschiedenen Leuten aus aller Welt im Hostel, sowie spazieren gehen und Restaurant besuchen.

19/01/2015 Verladung oder nicht Verladung - was für ein Transport Krimi…

 

Da sind wir nun - am vorletzten A… der Welt. Die Maschinen geht nun heute nach einer harten aber nichts desto trotz schönen und aufregenden Tour an die Spedition und von da aus zurück in die Heimat. Aus…vorbei - für ein lange Zeit werd ich das herrliche Gefühl der Freiheit auf der Betty nun nicht mehr genießen können. Auch wenn ihr euch vielleicht vorstellen könnt dass die Tour beileibe nicht immer ein Zuckerschlecken gewesen ist…ich habe es geliebt auf die Maschine zu steigen – jeden Tag von neuem. Und ja es wird mir fehlen. Zumindest die erste Zeit. Aber in der Heimat warten nun neue Herausforderungen auf mich. Und so wie ich mich kenne und ihr mich…wird es wird mit Sicherheit nicht mein letzter Ausflug in die Freiheit gewesen sein.

Im zweiten Leben könnte das Ritzel glatt als Ninja Wurfstern durch gehen... ;-)
Im zweiten Leben könnte das Ritzel glatt als Ninja Wurfstern durch gehen... ;-)

Trotz des völlig unnützen Sturzes so kurz vor dem Ende der Reise sieht und läuft die Betty trotz allem immer noch wie am Schnürchen. Klar eine kleine Schönheitskur könnte ihr erst einmal wieder zurück in der alten Heimat nicht schaden. Nach den fast 40 Tkm die sie sich tapfer geschlagen hatte aber ein mehr als fairer Preis wenn ihr mich fragt. Daniels Kleine so tapfer sie auch all die Strapazen durch gestanden hat ist nun zeitgleich mit dem Ende der Tour auch selbst so gut wie am Ende. Dabei ist der ziemlich abgefahrene Hinterreifen noch das kleinste Problem. Die Antriebskette ist nun endgültig Schrott und selbst dafür nicht mehr wirklich zu gebrauchen. Die einzelnen Kettenglieder halten nur noch durch ein Wunder und Spucke aneinander und die Ritzel sind schon so abgeschliffen und durchgebogen das man Angst bekommt beim nächsten Vollgas die Zähne alle mit einmal abzurasieren. Ähnlich unschön sieht’s auch beim rechten Federbein aus. Mittlerweile dürfte nun auch der letzte Tropfen Öl aus dem Federbein heraus gedrückt worden sein. Lange muss man derweil nicht nach dem Verbleib des Öles suchen. Über die gesamte rechte Seite, die Seitenkoffer bis hin zur Gepäckrolle und sogar dem Topcase hatte sich das Öl verteilt. So sah dann natürlich auch die Kombi von Daniel aus. Und ganz nebenbei bemerkt hatte sich das auch an der Fahrstabilität deutlich bemerkbar gemacht. Wenn wir mal die Möglichkeit einer Wunderheilung Perse außen vor lassen wollen so wird sich denn schlussendlich auch die Wasserpumpe verabschiedet haben da die typischen Probleme sprich die Leckage plötzlich und unerwartet ein Ende hatte. Nun ja wenn wir ehrlich sein wollen war es ja im Grunde auch nur eine Frage der Zeit…

Die Maschinen waren jedenfalls fertig und startklar zur Verladung. Einzig der Weg vom Hostel zur Spedition musste noch in Angriff genommen werden. Statt 10 Uhr wie verabredet erschien der Kontakt Mann erst kurz vor 11 Uhr. Aber so ist das nun mal in Südamerika und dementsprechend kam das auch nicht unerwartet. In einer bestimmt lustig aussehenden Kolone von nun mehr drei Motorrädern und einem Gespann folgten wir dem Führungsfahrzeug durch die halbe Stadt bis hin zur Lagerhalle. Welche etwas außerhalb von Punta Arenas in einem Gewerbegebiet liegt.

Leider hatte man es von Seiten der Spedition nicht geschafft den Container termingerecht also zum heutigen Tag zur Verfügung zu stellen. Gern hätten wir nämlich unsere Bikes selber verladen und verzurrt. Gibt einfach ein besseres Gefühl. Da der Container aber erst Dienstag oder Mittwoch zur Verfügung stehen würde mussten wir das nun in die Hände der Spedition übergeben. Naja wenigstens war es in den Gesamt Kosten schon inkludiert. So dass es weder eine zusätzliche Finanzielle Belastung bedeutete noch einer zusätzlichen Absprache bedurfte. Wir hatten nun lediglich die die Batterien abzuklemmen und die Klamotten so auf dem Motorrad so zu verstauen das diese ohne Probleme verladen werden konnten. Anschließend wurden wir netterweise wieder ins Hostel verfrachtet.

Die letzten Absprachen mit dem Spediteur...
Die letzten Absprachen mit dem Spediteur...
...und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von der Betty.
...und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von der Betty.

Na das ging ja mal fix, einfach und unkompliziert. Dachte ich so bei mir als wir zum Essen in die Stadt entschwanden. Dass es doch nicht ganz so einfach war stellten wir gleich nach der Rückkehr fest.

Die deutsche Spedition hatte den Auftrag nämlich an einige Subunternehmer abgegeben von denen scheinbar nicht alle Zeitnah informiert worden waren. Sprich die Maschinen konnten zwar verladen werden aber da das Unternehmen welches für den Papierkram zuständig war von nichts wusste konnte der Container nicht verladen werden.

Jetzt musste es schnell gehen. Morgen geht der Bus nach Ushuaia dann sind wir weg und können uns um nichts mehr vor Ort kümmern. Also blieb nur noch heute um nun alles selbst in die Wege zu leiten. Und viel Zeit war nun wirklich nicht mehr…

Gute Fünf anstrengende und Nerven aufreibende Stunden später nach dem wir bei der Spedition, dem Zoll und beim Notar vorstellig waren, hatten wir dann endlich die nötigen Schritte eingeleitet und die Papiere in den Händen. Puh das war noch mal richtig knapp gewesen auf dem Endspurt…

20/01/2015 13 Stunden - oder auch „ach wie schön ist eine Busreise…“

Harry fahr den Wagen vor... unser "bevorzugtes" Transportmittel des Tages... ;-)
Harry fahr den Wagen vor... unser "bevorzugtes" Transportmittel des Tages... ;-)

Noch ein letztes Mal ausschlafen in unserem tollen Hostel und ein letztes Mal dieses tolle Frühstück genießen… Dann hieß es ab zum Bus. Ein komisches Gefühl so mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein nach diesen vielen Monaten mit dem Motorrad. Aber eine Busfahrt hatte ja auch einen Vorteil man brauchte nicht selber zu fahren und konnte so die Strecke mal ganz anders genießen. Der Bus war…naja zumindest schon mal einigermaßen pünktlich abgefahren… ;-) Leider aber auch eng, ungemütlich und stank nach Toilette. Dass es keine Klima gab und sich auch kein Fenster öffnen ließ machte es nicht wirklich angenehmer. Der Bus war voll bis auf den letzten Platz, also leider auch nichts mit etwas Privatsphäre oder gar ausstrecken… Aber dafür durften wir die Fahrt noch etwas länger genießen als geplant, insgesamt satte 13 Stunden am Stück. Da kriegt man noch was fürs Geld. ;-)

 

Das die Hostel suche in Ushuaia nicht ganz so einfach sein würde war uns schon vom letzten Besuch hier in Erinnerung geblieben. Dass wir dann aber tatsächlich so lange suchen mussten und schließlich auch noch so tief in die Tasche greifen mussten hätten wir dann aber wirklich nicht geglaubt. Gute 1 ½ Stunden sind wir durch die City zu Fuß getigert und waren schließlich froh überhaupt ein Dach über dem Kopf zu bekommen und das für umgerechnet 100 €… Aber was soll´s manchmal ist es halt so. Bei einem leckeren Bürger in einer etwas herunter gekommenen Bude ließen wir den Tag dann ausklingen…

 

 

Tagessroute: Punta Arenas → Ushuaia

Tageskilometer: ca. 630 Km (mit dem Bus)

21/01/2015 Ab heute dann nur noch zu Fuß unterwegs - Genuss ganz auf Backpacker Art…


Das Zimmer in unserer Hosteria war zwar ganz nett aber nicht ganz unseren Budget Ansprüchen gerecht. Also machten wir uns nach dem langen Frühstück auf die Suche nach einem adäquaten Ersatz Quartier. Also ab zur Touri Info die werden schon was für uns finden. Aber denkste, außer einem Kopfschütteln gab’s da nicht viel abzuholen. Also dann wieder auf eigene Faust. Aber auch da hagelte es absagen über absagen. Wieder gingen die Stunden ins Land bis wir endlich in dem letzten Hostel doch noch zwei Betten ergattern konnten. Und das für umgerechnet 20€ pro Nase in einem Mehrbettzimmer. Aber hey besser als nichts… ;-) Die Zimmer waren ok und es hatte eine ganz nette Küche und einen schönen Aufenthaltsraum.

 

Anschließend so Kleinigkeiten wie den Supermarkt geplündert und uns für den restlichen Tag und für morgen eingedeckt etc. etc. etc… Da sich das Wetter wieder von seiner schönsten Seite zeigte war natürlich auch ein Spaziergang durch die Stadt und den Hafen Pflicht. Und ich muss sagen es hat sich gelohnt, selbst den leichten Sonnenbrand den ich mir dabei zugezogen hab. ;-)

22-23/01/2015 Der lange Weg zurück in die Heimat…


Zum schlafen bin ich die Nacht mal wieder nicht gekommen, aber das ist natürlich ein ganz anderes Thema… ;-) Trotzdem recht früh aus den Federn und das verpasste Abendessen von gestern nachgeholt. Lecker morgens um acht frische Ravioli zum Kaffee… Ja ja ich weiß, das muss man schon mögen...aber was soll ich sagen, wer mich kennt weiß ich mag´s eher unkonventionell… ;-)

 

Kurz nach zehn sammelte uns das Taxi direkt vor dem Hostel ein und setzte uns freundlicherweise direkt beim Airport ab. Gute Deutsche wie wir nun mal sind (… ;-))… waren wir natürlich deutlich vor der Zeit da so dass wir nach dem Einchecken noch mehr als genug Zeit hatten. Der Wartesaal ist voll, trüb und wie immer überklimatisiert, draußen ist es noch kühler und windig aber - die Sonne lacht. Also keine Frage…raus und genießen. Wer ´s nicht versteht dem kann ich das nicht erklären, wer´s versteht dem brauch ich´s nicht erklären…

Der Rest ist Routing… Boarding, Taschen- und für viele Singles immer eine willkommen Abwechslung, die Körperkontrolle… Der Inlandsflug der uns von Punta Arenas nach Buenos Aires bringen sollte war klein aber zum Glück nicht wirklich voll. Und…Daniel und ich hatten Glück wir hatten beide die Sitzplätze genau neben dem Notausgang über den Tragflächen. Und das jeweils alleine in der Sitzreihe. Nett kann ich nur sagen, so kann´s weiter gehen…

"Aerolines Argentinias" Ah ok - na dann...
"Aerolines Argentinias" Ah ok - na dann...
Ushuaia von oben...
Ushuaia von oben...


Nächster Stopp…Buenos Aires. Die Lateinamerikanische Stadt überhaupt, die Stadt des Tangos - dem Tanz, dem Sinnbild der Leidenschaft, dem wohl unübertrefflichen emotionalen Kampf zweier Liebendem auf dem Parkett. Es una calurosa bienvenida…oder einfach nur Willkommen, würde ich sagen… ;-

Da passte ein acht stündiger Zwischenstopp doch sehr gut ins Programm. Also ab mit dem Taxi in die Innenstadt und ein wenig Sightseeing… Nebenbei gesagt der Chauffeur unseres Kurzzeit Leihwagens hat uns gehörig übervorteilt…, aber mal ehrlich Leben und Leben lassen. Dazu gehören auch solche Erfahrungen, also nicht ärgern und weiter…so ist das nun mal. ;-)

Diese Stadt, dieser Moloch mit seinen über 13 Millionen Einwohnern mit all seinen Vierteln ist so groß und unüberschaubar das schon der Versuch diese Stadt in einem Urlaub erkunden zu wollen zum Scheitern verurteilt ist. Von einem acht Stunden Aufenthalt mal ganz abgesehen. Also bleibt uns nur der überaus kleine Einblick ins Herzen dieser Stadt in die pulsierende Innenstadt mit ihren vielen Restaurants, Einkaufsläden den Shops und Butiken. Aber mal ehrlich was liegt in Argentinien neben dem Tango noch näher als ein ordentliches Steak vom Grill…? Also ab ins nächste gute Restaurant und die Messer und Gabel gewetzt. ;-) Natürlich konnten wir uns einem anschließendem kleinen Bummel durch die Sommerliche Innenstadt der Metropole nicht entziehen, wohl aber den Geschäften und dem Konsum dem sich gefühlte Hundertausende mit Leidenschaft hingaben. Auch wenn mich das Treiben dieser Konsumwelt nicht im Mindesten verlockte so doch umso mehr ein leckerer Kaffee mit einer wunderbaren Aussicht auf diesen Trubel.

Doch so sehr auch die Aussicht auf Sommer, Sonne, luftige Kleider und ein paar schöne Tage in dieser Stadt verlockten so lockte auch im Gegenzug die Heimat und der unvermeidliche Flug dahin. Also ab den Daumen in den nächtlichen Wind gehalten und das nächste Taxi zum Flughafen ran gewunken.

Schon ne ganze Nummer größer als der Letzte...
Schon ne ganze Nummer größer als der Letzte...
Hier gehen die Uhren scheinbar anders... ;-)
Hier gehen die Uhren scheinbar anders... ;-)

Buenos Aires ist nicht Ushuaia, auch nicht am Flughafen. Welcher uns riesig in den Abmessungen und voll an Menschen empfang. Nichts destotrotz Flughafen ist Flughafen, das System der Gänge und Schalter ist immer und überall das Gleiche. Boarding war für 23 Uhr und der Start bzw. der Abflug nach Istanbul über Sou Paulo für Mitternacht geplant. Der Flieger war dementsprechend deutlich größer als der vorangegangene. Aber wiedermal hatte ich Glück und habe einen der hinteren Plätze in einer Zweierreihe Außen abbekommen. Hach herrlich, Platz zumindest für meine Beine ohne Ende.

Ok, nächster Stopp für uns, Istanbul morgen um 21 Uhr…

 

Den 16 stündigen Flug hätte man natürlich auch mit ausschlafen verbringen können. Oder wie ich eigentlich geplant hatte mich mit dem Läppi zu beschäftigen. Stattdessen habe ich mich dann doch durch die Bordeigene Videobibliothek gekämpft. Nicht das mir in den letzten fünf Monaten der Fernseher auf irgendeine Weise gefehlt hätte. Aber so ein spannender Kinofilm ist halt doch mal was Feines. ;-)

Dass in Istanbul eigentlich Winter herrschte merkte man nicht wirklich auch wenn die Temperaturen mit ca. 15 Grad schon deutlich frischer waren als in Buenos Aires. Großzügiger weise hatten wir auch hier einen etwas längeren Aufenthalt. Etwas über neun Stunden genauer gesagt. Bedauerlicherweise diesmal über Nacht. Also doch eher Hotel statt Sightseeing…

Das Hotel war denn auch schnell ausfindig gemacht. Was auch nicht wirklich schwierig war denn schließlich hatten wir dieses auch schon von Argentinien aus vorgebucht. Inklusive Routenbeschreibung… ;-) Die kulinarischen Köstlichkeiten zum Abendessen sowie am Frühstücksbuffet oder die Annehmlichkeiten eines „richtigen“ Hotelzimmers lass ich jetzt mal außen vor. Aber schon schön, kann man sich wirklich ohne Umschweife schnell wieder dran gewöhnen. ;-) Einer der Gründe warum wir am nächsten Morgen fast noch den Flieger verpasst hätten. Davon abgesehen ging’s ohne viel umschweife von Bosporus weiter an die Leine nach Hannover und in die Heimat. Spätestens aber als ich den grauen Nieselregen verhangenen Himmel über Hannover dann live erleben durfte kamen die ersten Zweifel der Richtigkeit meiner Entscheidung bezüglich meiner Rückkehr. Keine Stunden später beim ersten von vielen unzähligen leckeren Bierchen mit Kumpels um Pub verflog die Melancholie aber auch so schnell wie sie gekommen war.

 

Das war´s Leute hier bin ich wieder. Die Koffer werden ausgepackt, die Klamotten und die Ausrüstung wird (wieder mal) eingemottet, das Abenteuer ist beendet - vorerst zumindest. Denn wenn ich eines auf dieser Tour wieder gemerkt habe dann das man Fernweh nicht mit Reisen stillen kann sondern nur der Lust auf die Welt und ihrer Schönheit, neue Nahrung gibt… ;-)




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