Und ewig lockt das Silber – Potosí wo die Sonne niemals scheint… 

 

Anscheinend war das Hähnchen gestern Mittag nicht ganz koscher. Nicht nur ich sondern auch Daniel hatte arg mit seinem Magen zu kämpfen. Somit war der erste und zweite Weg heut Morgen der zur Toilette. Naja nicht das erste Mal auf der Tour aber trotzdem sehr unschön. Hoffe das gibt sich bald wieder. :-/


Alles was der "Kumpel" braucht zum Glücklich sein... ;-)
Alles was der "Kumpel" braucht zum Glücklich sein... ;-)

Kurz nach halb neun trafen wir uns wie gestern verabredet bei Koala Tours dem Tourenveranstalter für die Mienen Besichtigung. So gegen neun, als alle Teilnehmer eingetrudelt waren wurden wir in den Bus verfrachtet und zum nahegelegen Markt kutschiert. Bei einer Mienen Besichtigung ist es hier nämlich obligatorisch den Kumpels kleine Geschenke mit zu bringen. Aus dem großen Sammelsurium der Waren die dort feil geboten wurden habe ich mich schließlich für Hochprozentiges und Dynamit entschieden. Ich find Sprengstoff und Alkohol sind einfach eine gute Mischung… ;-) Ach ja und natürlich durfte auch eine große Tüte Koka nicht fehlen. Ohne die geht hier nämlich gar nichts.

Weiter ging´s zu ihrem kleinen Depot wo wir mal fix in echte Bergbaukumpels verwandelt wurden. Nebst Hose und Jacke gab´s außerdem Stiefel, Helm und natürlich Grubenlampen. Prima jetzt konnte ich mich nach Herzenswünschen einsauen ohne meine eigenen Klamotten dreckig zu machen. :-) Hierbei wurden wir auch gleich wegen der Menge an Teilnehmern in einzelne Gruppen aufgeteilt. Unsere Gruppe war mit sechs Personen angenehm übersichtlich. Außerdem bekamen wir bei der Gelegenheit auch gleich den Spitznamen Sexmaschine. Ja woher weiß er denn das...?!?!? ;-P

Blick über Potosi vom Eingang der Mine gesehen...
Blick über Potosi vom Eingang der Mine gesehen...
Da konnte man zumindest wieder aufrecht stehen...
Da konnte man zumindest wieder aufrecht stehen...

Die Miene lag etwas außerhalb der Stadt und ziemlich weit oben am Berg. Der Bus der uns dort hin brachte machte nicht nur äußerlich einen etwas fragwürdigen Eindruck. Auch die Geräusche die er beim fahren speziell beim Bergauf fahren von sich gab machten mir und wenn ich den Gesichtern der anderen Glauben schenken darf auch ihnen etwas sorgen. Tapfer schob sich der „kleine“ Bus aber Meter um Meter den Berg hoch so dass wir nach einer gefühlten Ewigkeit beim Tor der Mienengesellschaft angekommen waren. Noch ein kurzes Briefing, was man besser lassen und was man auf keinen Fall tun sollte von unserem Guide und dann ging´s auch schon rein ins Loch.

Hut ab was für eine Plackerei...
Hut ab was für eine Plackerei...
Ob er sich wohl gerade vorstellt wie es wäre hier zu arbeiten...?
Ob er sich wohl gerade vorstellt wie es wäre hier zu arbeiten...?

Gebückt infolge einer Deckenhöhe von nicht mal 1,60 m stolperten wir erleuchtet von der kleinen Lichtfunzel über die Schwellen und Gleise der Loren Bahn voran. Da auch die Breite des Schachtes nicht größer war als die Höhe musste man notgedrungen immer im Gleisbett laufen. Und immer wenn eine Lore rein oder raus geschoben wurde musste man sich ein sicheres Plätzchen an der Wand suchen. Nicht immer einfach. Die Loren wurden übrigens per Hand von zwei Leuten angeschoben. Noch ein Job den ich nicht haben möchte. ;-)

Ich glaub unsere Körpergröße ist hier nicht die beste Vorraussetzung für diesen Job... ;-)
Ich glaub unsere Körpergröße ist hier nicht die beste Vorraussetzung für diesen Job... ;-)
Jepp - und da auch wieder durch...
Jepp - und da auch wieder durch...
Manchmal war allerdings auch klettern angesagt statt durchquetschen... ;-)
Manchmal war allerdings auch klettern angesagt statt durchquetschen... ;-)

Der Berg war zerlöchert wie ein Schweizer Käse. Gänge und schächte wo man nur hinschaute. Da musste man schon genau wissen wo´s langgeht. Überall in diesen Gängen schufteten die Kumpels meiste jeder für sich allein an einer abgelegenen Stelle. Da der Berg schon so gut wie einmal ausgehöhlt wurde gab es nicht mehr viele lukrative Stellen an denen es sich lohnte überhaupt noch den Hammer an zusetzen. Und das mit dem Hammer kann man wörtlich nehmen. Hier wurde noch richtig mit Hammer und Meißel dem Berg ein Stein nach dem anderen entlockt. Eine wirkliche Schinderei hinzu kam noch das die meisten Stellen sehr abgelegen und schwer zu erreichen waren. Wir mussten mehr als einmal klettern, kriechen und uns winden um überhaupt an die „Arbeitsplätze“ der Kumpels zu kommen. Absolut kein leichter Job aber für einheimische Verhältnisse halt gut bezahlt und so findet sich immer ein neuer Arbeiter wenn der alte nicht mehr will oder kann. Ich war jedenfalls froh als ich nach gut zwei Stunden wieder frische Luft und Tageslicht sehen konnte. 

 

Die Maschinen hatten wir schon in der Früh fertig gepackt so dass wir im Anschluss der Tour gleich weiter konnten nach Uyumi und zu dem größten Salzsee der Welt. Freu mich schon grad nach der beklemmenden Enge des Bergwerkes auf die Weite des „Sees“. Auf der Strecke nach Uyumi legten wir sogar einen neuen Rekord auf. 200 Km in nicht mal ganz zwei Stunden inklusive Serpentinen und gefühlter halber Leistung meiner Betty denn immerhin waren wir immer noch auf fast 400 Höhenmetern. Wahrscheinlich drückte es bei Daniel schon… ;-p

 

 

Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: Potosí → Uyuni (http://de.wikipedia.org/wiki/Uyuni)

Tageskilometer: ca. 200 Km





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