Und weiter geht’s mit blankem Reifen rüber nach Chile…

Ach da stehen ja die Maschinen und warten schon ganz ungeduldig... ;-)
Ach da stehen ja die Maschinen und warten schon ganz ungeduldig... ;-)

Die Hostel Mitarbeiter hatten sich wegen des Feiertages alle verkrümelt womit wir das Haus fast gänzlich für uns hatten. Was auch bedeutet dass wir uns ums Frühstück selbst zu kümmern hatten. Die Vorräte des Hostels zu plündern war nun aber wirklich eine unseren leichtesten Übungen. ;-)

 

Die Tour versprach heut von der Streckenführung gesehen nicht sonderlich interessant zu werden. Mit gut 500 Km bis zum nächsten Hostel (hinter der Argentinischen Grenze) und das bei gedrosselter Geschwindigkeit schien es aber ein langer Tag zu werden. Aber was soll´s dafür sind wir ja schließlich auch hier. ;-)

 

Die Sonne lachte aus allen Löchern als wir gegen neun das Hostel und San Juan hinter uns ließen. Bei der letzten Tanke hatten wir alle noch mal genau nachgerechnet wie viel wir maximal bis zur Chilenischen Grenze brauchen würden und getankt. Hier liegt der Sprit nämlich mit über 1,35 Peso/l fast schon auf deutschen Niveau während man in Chile „nur“ ca 1 Euro/l für blechen musste. Da überlegt man schon mal ob sich das volltanken überhaupt lohnt. Mal ganz davon abgesehen das ich die Betty wegen des kaum noch vorhandenen Hinterreifen nicht noch unnütz belasten wollte.

Mein vom Verein „Spektakuläre Aussichten eV“ gestiftetes Navi führte uns auf dem Weg zur Grenze dann auch mal wieder an wirklich malerischen Orten und Landschaften vorbei. Leider aber nicht wirklich auf dem gewünschten kürzesten Weg zur Grenze. Nun ja Landschaft ist ja auch was Schönes und wer braucht schon wirklich Profil auf den Reifen? Und was sind da schon hundert Kilometer Umweg… ;-) Die Alternative einmal quer über den Pass auf einer gut 50 Km langen unbefestigten Schotterpiste konnte ich in Anbetracht meines Reifen schlicht vergessen. Da schauten mittlerweile nun schon an mehreren Stellen die Metallverstrebungen der Karkasse durch. Während Daniel sich also für die deutlich schönere Route über den Pass entschied mussten Heino wegen seines immer größer werdenden Risses im Hinterrad und meine Wenigkeit den deutlich längeren Weg über Mendoza wählen. Es half aber alles nichts also musste auch dieser Umweg in Kauf genommen werde.

 

Einige Kilometer weiter in Mendoza haben wir dann neben dem nun zwingend erforderlichen Nachtanken auch gleich eine Mittagspause eingelegt. Die Stadt an sich schien wie ausgestorben vermutlich wegen des Freitages. Dementsprechend gestaltete sich auch die Suche nach etwas essbarem. Etwas alternativlos mussten wir dann doch eine Tankstelle und dessen Bistro plündern um nicht gänzlich vom Fleische zu fallen. Ob das nun eine gute Alternative gewesen war oder nicht sei mal dahin gestellt. ;-)

 

Kaum ging´s rauf auf dem Pass und hoch in die Anden war es auch bald vorbei mit den sommerlichen Temperaturen. Und so wechselten wir innerhalb kürzester Zeit die sonnigen 35 Grad gegen eine immer steifer werdende Brise und diesiegen 13 Grad. Eine schlechte Alternative wenn ihr mich fragt.

Super Kurven, vorallem mit abgefahrenen Reifen... ;-)
Super Kurven, vorallem mit abgefahrenen Reifen... ;-)

Die Border lag mitten auf dem höchsten Punkt des Passes und gleich nach einem kühlen, feuchten und über drei Kilometer langen Tunnels. Witziger weise verlief genau in der Mitte des Tunnels die genaue Grenzlinie zwischen den beiden Ländern.  Die Grenzvormalitäten an der Border dauerten diesmal deutlich länger und zogen sich gefühlt ins unendliche. Begünstig wurde das Gefühl außerdem durch die mehr als improvisierte Grenzstation. Mitten auf einem Schotterplatz hatten sie einfache ein paar Markierungen gezogen und daneben einige Container für die Angestellten auf gebaut. Für uns war da allerdings kein Platz. Sprich alle Dokumente und Papiere durften wir im stehen und ohne Tische oder ähnlichem ausfüllen. Der immer stärker werdende Sturm machte das Vorhaben auch nicht wirklich leichter. Unterm Strich brauchten wir so für die gleichen Grenzvormalitäten wie beim letzten Grenzübertritt von Chile nach Argentinien nicht mehr 30 Minuten sondern mehr als das Dreifache an Zeit. Dabei hatte ich doch wirklich gehofft das nun wo unsere ganzen Daten ja schon im System gespeichert seinen etwas zügiger vorwärts zu kommen. Aber leider weit gefehlt…

 

Nach dem wir es dann doch endlich geschafft hatten uns auf die Chilenische Seite zu schlagen brauchten wir nur noch die gut 60 Km bis ins benachbarte Los Andes zurückzulegen. Das erste Hotel übrigens auf dieser Seite der Grenze. Wirklich günstig war es nicht aber zumindest hatte es alles was wir brauchten um Glücklich zu sein. Sprich ein sicheres Plätzchen für die Maschinen, WiFi und ein Zimmer mit mindestens drei Betten. Man ist mittlerweile schon so leicht zufrieden zu stellen… ;-)

 

Neben dem obligatorischen Stadtrundgang gab es auch gleich in der einzigen geöffneten Bar neben ein paar erfrischend leckeren Bierchen auch das Abendessen. Die Bedienung war nett, das Bierchen lecker und das Essen ebenso. Was will man mehr… ;-)

 


Wo sind wir? Da sind wir...;-)
Wo sind wir? Da sind wir...;-)

Tagessroute: San Juan → Los Andes

Tageskilometer: ca. 530 Km





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