18/01- 24/01/2015 Unsere letzten Tage unter der Sonne Südamerikas…

Ich bin mal so frei und fasse die letzten Tage in denen nun nicht mehr wirklich viel Aufregendes passiert ist zusammen und etwas kürzer… ;-) Ach was soll´s ich mach das jetzt einfach mal… ;-)

 

Nach dem ich mich für euch mal wieder die halbe Nacht um die Ohren geschlagen habe um den Blog zu aktualisieren und euch auf den laufenden zu halten. War es mit dem frühen Aufstehen etwas gelaufen. Keine Angst – das überaus leckere und reichhaltige Frühstück konnte ich trotzdem abgreifen. ;-) Heute stand nicht allzu viel auf der TuDu-Liste. Tasche packen für den Flieger bzw. die Heimreise und das war´s eigentlich schon. Und tatsächlich…nach einigem hin und her haben wir es dann beide tatsächlich geschafft uns soweit einzuschränken das wir jeweils nur noch mit einem Rucksack bewaffnet die Heimreise antreten konnten. Ok als wirkliches Handgepäck würde das nun nicht durch gehen aber auf den ersten Blick… ;-) Naja immerhin haben wir heute Sonntag und bis wir in der Heimat ankommen vergeht auch schon wieder fast eine Woche.

 

Der Rest des Tages war eine sehr angenehme und interessante Smalltalk Mischung mit vielen verschiedenen Leuten aus aller Welt im Hostel, sowie spazieren gehen und Restaurant besuchen.

19/01/2015 Verladung oder nicht Verladung - was für ein Transport Krimi…

 

Da sind wir nun - am vorletzten A… der Welt. Die Maschinen geht nun heute nach einer harten aber nichts desto trotz schönen und aufregenden Tour an die Spedition und von da aus zurück in die Heimat. Aus…vorbei - für ein lange Zeit werd ich das herrliche Gefühl der Freiheit auf der Betty nun nicht mehr genießen können. Auch wenn ihr euch vielleicht vorstellen könnt dass die Tour beileibe nicht immer ein Zuckerschlecken gewesen ist…ich habe es geliebt auf die Maschine zu steigen – jeden Tag von neuem. Und ja es wird mir fehlen. Zumindest die erste Zeit. Aber in der Heimat warten nun neue Herausforderungen auf mich. Und so wie ich mich kenne und ihr mich…wird es wird mit Sicherheit nicht mein letzter Ausflug in die Freiheit gewesen sein.

Im zweiten Leben könnte das Ritzel glatt als Ninja Wurfstern durch gehen... ;-)
Im zweiten Leben könnte das Ritzel glatt als Ninja Wurfstern durch gehen... ;-)

Trotz des völlig unnützen Sturzes so kurz vor dem Ende der Reise sieht und läuft die Betty trotz allem immer noch wie am Schnürchen. Klar eine kleine Schönheitskur könnte ihr erst einmal wieder zurück in der alten Heimat nicht schaden. Nach den fast 40 Tkm die sie sich tapfer geschlagen hatte aber ein mehr als fairer Preis wenn ihr mich fragt. Daniels Kleine so tapfer sie auch all die Strapazen durch gestanden hat ist nun zeitgleich mit dem Ende der Tour auch selbst so gut wie am Ende. Dabei ist der ziemlich abgefahrene Hinterreifen noch das kleinste Problem. Die Antriebskette ist nun endgültig Schrott und selbst dafür nicht mehr wirklich zu gebrauchen. Die einzelnen Kettenglieder halten nur noch durch ein Wunder und Spucke aneinander und die Ritzel sind schon so abgeschliffen und durchgebogen das man Angst bekommt beim nächsten Vollgas die Zähne alle mit einmal abzurasieren. Ähnlich unschön sieht’s auch beim rechten Federbein aus. Mittlerweile dürfte nun auch der letzte Tropfen Öl aus dem Federbein heraus gedrückt worden sein. Lange muss man derweil nicht nach dem Verbleib des Öles suchen. Über die gesamte rechte Seite, die Seitenkoffer bis hin zur Gepäckrolle und sogar dem Topcase hatte sich das Öl verteilt. So sah dann natürlich auch die Kombi von Daniel aus. Und ganz nebenbei bemerkt hatte sich das auch an der Fahrstabilität deutlich bemerkbar gemacht. Wenn wir mal die Möglichkeit einer Wunderheilung Perse außen vor lassen wollen so wird sich denn schlussendlich auch die Wasserpumpe verabschiedet haben da die typischen Probleme sprich die Leckage plötzlich und unerwartet ein Ende hatte. Nun ja wenn wir ehrlich sein wollen war es ja im Grunde auch nur eine Frage der Zeit…

Die Maschinen waren jedenfalls fertig und startklar zur Verladung. Einzig der Weg vom Hostel zur Spedition musste noch in Angriff genommen werden. Statt 10 Uhr wie verabredet erschien der Kontakt Mann erst kurz vor 11 Uhr. Aber so ist das nun mal in Südamerika und dementsprechend kam das auch nicht unerwartet. In einer bestimmt lustig aussehenden Kolone von nun mehr drei Motorrädern und einem Gespann folgten wir dem Führungsfahrzeug durch die halbe Stadt bis hin zur Lagerhalle. Welche etwas außerhalb von Punta Arenas in einem Gewerbegebiet liegt.

Leider hatte man es von Seiten der Spedition nicht geschafft den Container termingerecht also zum heutigen Tag zur Verfügung zu stellen. Gern hätten wir nämlich unsere Bikes selber verladen und verzurrt. Gibt einfach ein besseres Gefühl. Da der Container aber erst Dienstag oder Mittwoch zur Verfügung stehen würde mussten wir das nun in die Hände der Spedition übergeben. Naja wenigstens war es in den Gesamt Kosten schon inkludiert. So dass es weder eine zusätzliche Finanzielle Belastung bedeutete noch einer zusätzlichen Absprache bedurfte. Wir hatten nun lediglich die die Batterien abzuklemmen und die Klamotten so auf dem Motorrad so zu verstauen das diese ohne Probleme verladen werden konnten. Anschließend wurden wir netterweise wieder ins Hostel verfrachtet.

Die letzten Absprachen mit dem Spediteur...
Die letzten Absprachen mit dem Spediteur...
...und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von der Betty.
...und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von der Betty.

Na das ging ja mal fix, einfach und unkompliziert. Dachte ich so bei mir als wir zum Essen in die Stadt entschwanden. Dass es doch nicht ganz so einfach war stellten wir gleich nach der Rückkehr fest.

Die deutsche Spedition hatte den Auftrag nämlich an einige Subunternehmer abgegeben von denen scheinbar nicht alle Zeitnah informiert worden waren. Sprich die Maschinen konnten zwar verladen werden aber da das Unternehmen welches für den Papierkram zuständig war von nichts wusste konnte der Container nicht verladen werden.

Jetzt musste es schnell gehen. Morgen geht der Bus nach Ushuaia dann sind wir weg und können uns um nichts mehr vor Ort kümmern. Also blieb nur noch heute um nun alles selbst in die Wege zu leiten. Und viel Zeit war nun wirklich nicht mehr…

Gute Fünf anstrengende und Nerven aufreibende Stunden später nach dem wir bei der Spedition, dem Zoll und beim Notar vorstellig waren, hatten wir dann endlich die nötigen Schritte eingeleitet und die Papiere in den Händen. Puh das war noch mal richtig knapp gewesen auf dem Endspurt…

20/01/2015 13 Stunden - oder auch „ach wie schön ist eine Busreise…“

Harry fahr den Wagen vor... unser "bevorzugtes" Transportmittel des Tages... ;-)
Harry fahr den Wagen vor... unser "bevorzugtes" Transportmittel des Tages... ;-)

Noch ein letztes Mal ausschlafen in unserem tollen Hostel und ein letztes Mal dieses tolle Frühstück genießen… Dann hieß es ab zum Bus. Ein komisches Gefühl so mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein nach diesen vielen Monaten mit dem Motorrad. Aber eine Busfahrt hatte ja auch einen Vorteil man brauchte nicht selber zu fahren und konnte so die Strecke mal ganz anders genießen. Der Bus war…naja zumindest schon mal einigermaßen pünktlich abgefahren… ;-) Leider aber auch eng, ungemütlich und stank nach Toilette. Dass es keine Klima gab und sich auch kein Fenster öffnen ließ machte es nicht wirklich angenehmer. Der Bus war voll bis auf den letzten Platz, also leider auch nichts mit etwas Privatsphäre oder gar ausstrecken… Aber dafür durften wir die Fahrt noch etwas länger genießen als geplant, insgesamt satte 13 Stunden am Stück. Da kriegt man noch was fürs Geld. ;-)

 

Das die Hostel suche in Ushuaia nicht ganz so einfach sein würde war uns schon vom letzten Besuch hier in Erinnerung geblieben. Dass wir dann aber tatsächlich so lange suchen mussten und schließlich auch noch so tief in die Tasche greifen mussten hätten wir dann aber wirklich nicht geglaubt. Gute 1 ½ Stunden sind wir durch die City zu Fuß getigert und waren schließlich froh überhaupt ein Dach über dem Kopf zu bekommen und das für umgerechnet 100 €… Aber was soll´s manchmal ist es halt so. Bei einem leckeren Bürger in einer etwas herunter gekommenen Bude ließen wir den Tag dann ausklingen…

 

 

Tagessroute: Punta Arenas → Ushuaia

Tageskilometer: ca. 630 Km (mit dem Bus)

21/01/2015 Ab heute dann nur noch zu Fuß unterwegs - Genuss ganz auf Backpacker Art…


Das Zimmer in unserer Hosteria war zwar ganz nett aber nicht ganz unseren Budget Ansprüchen gerecht. Also machten wir uns nach dem langen Frühstück auf die Suche nach einem adäquaten Ersatz Quartier. Also ab zur Touri Info die werden schon was für uns finden. Aber denkste, außer einem Kopfschütteln gab’s da nicht viel abzuholen. Also dann wieder auf eigene Faust. Aber auch da hagelte es absagen über absagen. Wieder gingen die Stunden ins Land bis wir endlich in dem letzten Hostel doch noch zwei Betten ergattern konnten. Und das für umgerechnet 20€ pro Nase in einem Mehrbettzimmer. Aber hey besser als nichts… ;-) Die Zimmer waren ok und es hatte eine ganz nette Küche und einen schönen Aufenthaltsraum.

 

Anschließend so Kleinigkeiten wie den Supermarkt geplündert und uns für den restlichen Tag und für morgen eingedeckt etc. etc. etc… Da sich das Wetter wieder von seiner schönsten Seite zeigte war natürlich auch ein Spaziergang durch die Stadt und den Hafen Pflicht. Und ich muss sagen es hat sich gelohnt, selbst den leichten Sonnenbrand den ich mir dabei zugezogen hab. ;-)

22-23/01/2015 Der lange Weg zurück in die Heimat…


Zum schlafen bin ich die Nacht mal wieder nicht gekommen, aber das ist natürlich ein ganz anderes Thema… ;-) Trotzdem recht früh aus den Federn und das verpasste Abendessen von gestern nachgeholt. Lecker morgens um acht frische Ravioli zum Kaffee… Ja ja ich weiß, das muss man schon mögen...aber was soll ich sagen, wer mich kennt weiß ich mag´s eher unkonventionell… ;-)

 

Kurz nach zehn sammelte uns das Taxi direkt vor dem Hostel ein und setzte uns freundlicherweise direkt beim Airport ab. Gute Deutsche wie wir nun mal sind (… ;-))… waren wir natürlich deutlich vor der Zeit da so dass wir nach dem Einchecken noch mehr als genug Zeit hatten. Der Wartesaal ist voll, trüb und wie immer überklimatisiert, draußen ist es noch kühler und windig aber - die Sonne lacht. Also keine Frage…raus und genießen. Wer ´s nicht versteht dem kann ich das nicht erklären, wer´s versteht dem brauch ich´s nicht erklären…

Der Rest ist Routing… Boarding, Taschen- und für viele Singles immer eine willkommen Abwechslung, die Körperkontrolle… Der Inlandsflug der uns von Punta Arenas nach Buenos Aires bringen sollte war klein aber zum Glück nicht wirklich voll. Und…Daniel und ich hatten Glück wir hatten beide die Sitzplätze genau neben dem Notausgang über den Tragflächen. Und das jeweils alleine in der Sitzreihe. Nett kann ich nur sagen, so kann´s weiter gehen…

"Aerolines Argentinias" Ah ok - na dann...
"Aerolines Argentinias" Ah ok - na dann...
Ushuaia von oben...
Ushuaia von oben...


Nächster Stopp…Buenos Aires. Die Lateinamerikanische Stadt überhaupt, die Stadt des Tangos - dem Tanz, dem Sinnbild der Leidenschaft, dem wohl unübertrefflichen emotionalen Kampf zweier Liebendem auf dem Parkett. Es una calurosa bienvenida…oder einfach nur Willkommen, würde ich sagen… ;-

Da passte ein acht stündiger Zwischenstopp doch sehr gut ins Programm. Also ab mit dem Taxi in die Innenstadt und ein wenig Sightseeing… Nebenbei gesagt der Chauffeur unseres Kurzzeit Leihwagens hat uns gehörig übervorteilt…, aber mal ehrlich Leben und Leben lassen. Dazu gehören auch solche Erfahrungen, also nicht ärgern und weiter…so ist das nun mal. ;-)

Diese Stadt, dieser Moloch mit seinen über 13 Millionen Einwohnern mit all seinen Vierteln ist so groß und unüberschaubar das schon der Versuch diese Stadt in einem Urlaub erkunden zu wollen zum Scheitern verurteilt ist. Von einem acht Stunden Aufenthalt mal ganz abgesehen. Also bleibt uns nur der überaus kleine Einblick ins Herzen dieser Stadt in die pulsierende Innenstadt mit ihren vielen Restaurants, Einkaufsläden den Shops und Butiken. Aber mal ehrlich was liegt in Argentinien neben dem Tango noch näher als ein ordentliches Steak vom Grill…? Also ab ins nächste gute Restaurant und die Messer und Gabel gewetzt. ;-) Natürlich konnten wir uns einem anschließendem kleinen Bummel durch die Sommerliche Innenstadt der Metropole nicht entziehen, wohl aber den Geschäften und dem Konsum dem sich gefühlte Hundertausende mit Leidenschaft hingaben. Auch wenn mich das Treiben dieser Konsumwelt nicht im Mindesten verlockte so doch umso mehr ein leckerer Kaffee mit einer wunderbaren Aussicht auf diesen Trubel.

Doch so sehr auch die Aussicht auf Sommer, Sonne, luftige Kleider und ein paar schöne Tage in dieser Stadt verlockten so lockte auch im Gegenzug die Heimat und der unvermeidliche Flug dahin. Also ab den Daumen in den nächtlichen Wind gehalten und das nächste Taxi zum Flughafen ran gewunken.

Schon ne ganze Nummer größer als der Letzte...
Schon ne ganze Nummer größer als der Letzte...
Hier gehen die Uhren scheinbar anders... ;-)
Hier gehen die Uhren scheinbar anders... ;-)

Buenos Aires ist nicht Ushuaia, auch nicht am Flughafen. Welcher uns riesig in den Abmessungen und voll an Menschen empfang. Nichts destotrotz Flughafen ist Flughafen, das System der Gänge und Schalter ist immer und überall das Gleiche. Boarding war für 23 Uhr und der Start bzw. der Abflug nach Istanbul über Sou Paulo für Mitternacht geplant. Der Flieger war dementsprechend deutlich größer als der vorangegangene. Aber wiedermal hatte ich Glück und habe einen der hinteren Plätze in einer Zweierreihe Außen abbekommen. Hach herrlich, Platz zumindest für meine Beine ohne Ende.

Ok, nächster Stopp für uns, Istanbul morgen um 21 Uhr…

 

Den 16 stündigen Flug hätte man natürlich auch mit ausschlafen verbringen können. Oder wie ich eigentlich geplant hatte mich mit dem Läppi zu beschäftigen. Stattdessen habe ich mich dann doch durch die Bordeigene Videobibliothek gekämpft. Nicht das mir in den letzten fünf Monaten der Fernseher auf irgendeine Weise gefehlt hätte. Aber so ein spannender Kinofilm ist halt doch mal was Feines. ;-)

Dass in Istanbul eigentlich Winter herrschte merkte man nicht wirklich auch wenn die Temperaturen mit ca. 15 Grad schon deutlich frischer waren als in Buenos Aires. Großzügiger weise hatten wir auch hier einen etwas längeren Aufenthalt. Etwas über neun Stunden genauer gesagt. Bedauerlicherweise diesmal über Nacht. Also doch eher Hotel statt Sightseeing…

Das Hotel war denn auch schnell ausfindig gemacht. Was auch nicht wirklich schwierig war denn schließlich hatten wir dieses auch schon von Argentinien aus vorgebucht. Inklusive Routenbeschreibung… ;-) Die kulinarischen Köstlichkeiten zum Abendessen sowie am Frühstücksbuffet oder die Annehmlichkeiten eines „richtigen“ Hotelzimmers lass ich jetzt mal außen vor. Aber schon schön, kann man sich wirklich ohne Umschweife schnell wieder dran gewöhnen. ;-) Einer der Gründe warum wir am nächsten Morgen fast noch den Flieger verpasst hätten. Davon abgesehen ging’s ohne viel umschweife von Bosporus weiter an die Leine nach Hannover und in die Heimat. Spätestens aber als ich den grauen Nieselregen verhangenen Himmel über Hannover dann live erleben durfte kamen die ersten Zweifel der Richtigkeit meiner Entscheidung bezüglich meiner Rückkehr. Keine Stunden später beim ersten von vielen unzähligen leckeren Bierchen mit Kumpels um Pub verflog die Melancholie aber auch so schnell wie sie gekommen war.

 

Das war´s Leute hier bin ich wieder. Die Koffer werden ausgepackt, die Klamotten und die Ausrüstung wird (wieder mal) eingemottet, das Abenteuer ist beendet - vorerst zumindest. Denn wenn ich eines auf dieser Tour wieder gemerkt habe dann das man Fernweh nicht mit Reisen stillen kann sondern nur der Lust auf die Welt und ihrer Schönheit, neue Nahrung gibt… ;-)




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